Johanna Constantini | Psychologie Constantini – In meinen letzten beiden Gastkolumnen habe ich über die auch im Pferdesport weit verbreitete psychische Krankheit Depression aufgeklärt. Dabei ist es besonders wichtig bei dem Verdacht einer eigenen Depression, aber auch bei auffälligem Verhalten im Bekannten- und Freundeskreis nicht einfach wegzusehen und möglichen negativen Verstimmungen Beachtung zu schenken! Um im Sport erfolgreich sein zu können, ist die mentale Gesundheit immerhin mindestens genauso wichtig wie die körperliche Fitness.
Als AthletInnen können wir noch so sehr an einem gesunden und fitten Körper arbeiten, wenn es um unseren Kopf und damit um unser psychisches Wohlbefinden nicht gut steht, bringt uns auch der beste Fitnessplan nicht weiter. Zum Jahresstart möchte ich für euch daher nochmals die wichtigsten Gründe auflisten, weshalb es von großer Bedeutung ist, auch auf eure Psyche zu achten.
Um dem Bio-Psycho-sozialen Wesen gerecht zu werden
Gesundheit und Krankheit sind immer von mehreren Faktoren abhängig. Das wissen wir bereits seit den 70er Jahren, als der amerikanische Medizintechniker George L. Engel über das Biopsychosoziale Gesundheits- und Krankheitsmodell aufklärte. Neben dem körperlichen Wohlbefinden ist es demnach wichtig, sowohl die Psyche als auch das soziale Umfeld in unser Befinden einzubeziehen.
Tipp: Wer also im Sattel von Rückenschmerzen geplagt wird sollte sich zwar körperlich schonen, jedoch nicht außer Acht lassen, dass diese Schmerzen immer auch psychische Gründe mit sich bringen können.
Um sich selbst bewusst zu werden
Selbstbewusstsein ist etwas ganz Grundlegendes, wovon es im Sattel allerhand braucht. Schließlich sollen sich unter uns meist nicht weniger als 500 Kilogramm bewegen und das bitte genau in die Richtung, die wir uns vorstellen. Dafür braucht es weniger Kraft als das Vertrauen in die Verbindung zu den Vierbeinern. Diese Verbindung wiederum hängt sehr stark mit dem eigenen Selbst-Bewusst-Sein zusammen. Wie der Name schon sagt kann das Selbstbewusstsein durch mentales Training gefördert werden. Tipp: Im Zuge der mentalen Arbeit üben AthletInnen dabei vor allem, sich ihrer Selbst bewusst zu werden. Dazu gehört, die eigene Motivation zu hinterfragen, seine Ziele zu benennen, die eigenen Stärken zu stärken und das Selbstbild zu festigen.
Um Emotionen regulieren zu lernen
Mit den meiner Meinung wichtigsten Grund, warum mentales Training im Pferdesport eine so große Rolle spielt, ist die Kontrolle der eigenen Emotionen. Denn wo, wenn nicht in der Zusammenarbeit mit einem lebenden Wesen sollten AthletInnen lernen, mit Ärger, Wut und Ungeduld umzugehen. Da es nicht die positiven Emotionen sind, die dazu verleiten, grob und unbedacht zu handeln, muss in der Emotionsregulation vor allem bei den negativen Gefühlen angesetzt werden.
Tipp: Mentales Training kann helfen, negative Emotionen im Sattel in den Griff zu bekommen, um sowohl neue Kraft aus Niederlagen und Enttäuschungen zu schöpfen, als auch einen immer fairen Umgang mit dem Partner Pferd zu erlernen.
Um Überbelastung vermeiden zu können
Ein weiterer Grund, weshalb mentales Training besonders im Pferdesport praktiziert werden sollte, ist die körperliche Überbelastung, die dadurch verhindert werden kann. Solange wir versuchen, uns immer nur im Sattel zu verbessern, solange sind unsere Pferde ebenfalls stets gefordert. Dabei können viele Leistungseinbußen gar nicht durch alleiniges körperliches Training gelöst werden. Ängste rühren beispielsweise oftmals von alten Erfahrungen und können erst durch begleitende Gespräche und sportpsychologisches Training gemindert werden.
Tipp: Um weder die eigenen Pferde noch sich selbst körperlich zu überfordern, bietet sich das mentale Training als Ausgleich zu den körperlichen Einheiten an. Dabei reichen die Methoden von Aktivierungs-, über Entspannungs-, bis hin zu Vorstellungsübungen und vielem mehr.
Fazit:
Jede Disziplin des Pferdesports enthält ihre eigenen Herausforderungen. Dabei sind unsere wichtigsten Partner stets die Pferde. Ein wichtiger Faktor, um diesen tierischen Sportpartnern näher kommen zu können, ist die Gesundheit unserer eigenen Psyche. Daher sollte mithilfe von mentalem Training stets auf unser ganzheitliches Wohlbefinden geachtet werden.
Und übrigens: Mentalsportsconsulting erscheint seit dem neuen Jahr in genauso neuem Licht. Als Psychologie Constantini ist die psychologische Beratungspraxis unserer Kolumnistin Johanna unter folgenden Kanälen zu erreichen:
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Über mich
Ursprünglich aus dem Pferdesport kommend, habe ich bereits früh meine Leidenschaft für die Sportsychologie und das mentale Training (im Pferdesport) entdeckt. Als aktive Springreiterin weiß ich, wie wichtig ein klarer Kopf, starke Nerven und ein ausgeglichenes Wesen beim Reiten sind. Alle weiteren (mentalen) Themen, die ich im Pferdesport als wichtig erachte, präsentiere ich euch jede Woche in meiner EQWO Health Kolumne.
Solltet ihr noch Fragen zu meiner Person oder meinen Leistungen haben, könnt ihr mich gerne unter johanna@constantini.at kontaktieren! Ich freue mich auch über euren Besuch auf meiner Webseite und auf meinen Social Media Kanälen!
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Meine EQWO Health Kolumnen im Überblick:
>> Wenn der Sport die Psyche überfordert – Strategien zur Vorbeugung von Depressionen (Teil 2)
>> Wenn der Sport die Psyche überfordert – Strategien zur Vorbeugung von Depressionen (Teil 1)
>> Tabuthema Psyche: Wenn Depression, Angst und Sucht mit im Sattel sitzen!
>> Trainingspausen richtig nutzen – wie die Leistung auch während der Wintermonate
>> Kinder, Kinder… Vom Eltern-Sein im Leistungssport
>> Hashtag #instahorse – oder eine etwas andere Insta-Story
>> Der Fehler im Kopf! Wie das „Weiterreiten“ nach Missgeschicken gelingt!
>> Coach the Coach – wann Kritik richtig ankommt!
>> Selbstvertrauen, Konzentration, Emotionskontrolle – das ist mentales Training im Sattel!
>> Warum Alternativsportarten wichtig sind – Vielfalt die motiviert und bestärkt
>> Bewusster Umgang mit deinem Pferd – eine Anleitung zur Achtsamkeit
>> Teambuilding – Was ist wichtig für den Zusammenhalt über den Sattel hinaus?
>> Hashtag Instahorse – warum dein Pferd dein bester Instagram Follower sein sollte
>> Reitlehrer sein – Vom Traumjob mit mentalen Hindernissen
>> Was tun gegen die Nervosität? Wir beantworten eure Fragen!
>> Stell deine Frage an Sportpsychologin Johanna Constantini
>> Mein Pferd, mein Partner – warum eure psychische Verbindung so wichtig ist!
>> Konkurrenzdenken im Pferdesport? Was dich mental wirklich weiterbringt!
>> Dein Pferd als Spiegel – Lieber gar nicht, als schlecht gelaunt aufsteigen!
>> 4 Tipps für den Umgang mit Niederlagen im Sattel!
>> Workshop Sportpsychologie? Lust auf mentales Training im Pferdesport?
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>> Rituale im Pferdesport – wenn Routinen helfen
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>> Von unseren EM Teilnehmern lernen – Team Österreich gibt sportpsychologische Tipps!
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>> Anleitung zur Angstbekämpfung Teil 3 – ist meine Angst überhaupt berechtigt?
>> Anleitung zur Angstbekämpfung Teil 2 – Erste Schritte zur Bewältigung der Angst
>> Anleitung zur Angstbekämpfung Teil 1 – Wo die Angst herkommt: Das ABC der Gefühle
>> Dr. Thomas Wörz im Interview über den optimalen Leistungszustand
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