Johanna Constantini | Mental Sports Consulting – Bei meiner täglichen Arbeit in der sportpsychologischen Betreuung von Athleten, habe ich so manchen (mentalen) Typ von Pferdesoortler erlebt. Dabei erkennt man die Unterschiede dieser Typen vor allem daran, wie sie sich auf einen Wettkampf oder ein Training vorbereiten. Angefangen von total chaotischen, über unsichere, bis hin zu durchgeplanten Athleten möchte ich heute einige dieser Sportler-Typen beschreiben. Und vielleicht erkennt sich der ein oder andere von euch auch selbst wieder…
Denn eines ist sicher: in jedem von uns steckt ein bestimmter mentaler Pferdesport-Typ. Fragt sich nur, welcher!
Alles kommt, wie es kommen muss – der chaotische Typ
Eingepackt wird was so herumsteht und ganz sicher, ob du auch die Kopfnummer mitgenommen hast, bist du dir bei deiner Ankunft auf dem Turnier noch immer nicht? Deine Startzeit ist dir bis zum Beginn deines Bewerbes nicht bekannt und wer dir beim abreiten hilft ebenso unsicher. Du lebst von dem Adrenalin der Überraschungsmomente, du lebst vom Chaos schlechthin.
Sieh es mal so: Solange du für dich und dein Pferd den Überblick nicht verlierst, kannst du vielleicht von deinem ungeplanten Verhalten profitieren. Es lenkt dich möglicherweise sogar von einer ansonsten aufkommenden Nervosität ab. Trifft dies auch für dich zu oder würdest du gerne ein wenig weniger chaotisch agieren?
Gelernt ist gelernt – der selbstsichere Typ
Turnier? Training? Kein Problem! Diese Situationen fühlen sich ungefähr so an wie Autofahren. Du hast´s einmal gelernt und weißt nun, wie es geht. Nichts kann dich aus der Ruhe bringen, schon gar nicht andere Turnierreiter oder Trainingskollegen, die vielleicht nicht ganz so cool wirken! Du bist ruhig und gehst deinen Trainings- und Turniertag fast lethargisch – möglicherweise dabei auch ein wenig chaotisch – an.
Sieh es mal so: Du weißt, was du kannst und bist dir deiner Stärken bewusst. Damit bist du vielen AthletInnen weit voraus. Was passiert jedoch, wenn du Niederlagen verarbeiten musst? Kannst du sie als solche einordnen oder passiert es dir, dass du Schwächen möglicherweise übersiehst und manche Chance verpasst, um dich zu verbessern?
Organisation ist alles – der strukturierte Typ
Deine Sicherheit bekommst du über Kontrolle. Du hast für jeden deiner Schritte – sowohl i Training als auch auf dem Turnier – einen genauen Ablauf, legst dir immer einen Plan zurecht? Dann gehörst du ohne Frage zu den Verplanten, die sich in genauen Strukturen am wohlsten fühlen.
Sieh es mal so: Dank deinem Plan fühlst du dich gut. Er hilft dir, deine Leistungen abrufen zu können. Achtest du dabei aber auch darauf, trotz beliebter Strukturen auf dein Pferd eingehen zu können? Bist du innerhalb deines Plans flexibel genug?
Unvorhersehbar unklar – der unsichere Typ
Eigentlich kennst du sowohl die Trainingsbedingungen als auch die Turniersituation und dennoch bist du dir in beiden Lagen immer wieder aufs Neue unsicher. Dir fällt es schwer, dich auf vergangene Erfolgserlebnisse zu beziehen und deine Stärken sind dir selten bewusst.
Sieh es mal so:Du hast viele Möglichkeiten, um dir deine positiven Erfahrungen ins Gedächtnis zu rufen! Nicht nur gemeinsam mit einem Sportpsychologen, sondern auch dank zahlreicher mentaler Strategien, die du dir selbst aneignen kannst.
Und auch, wenn du dir vieles selbst beibringen kannst hilft dir dein Sportpsychologe dabei, deine Stärken zu stärken und Ressourcen zu entdecken. Unabhängig davon, welcher mentale Pferdesport-Typ du bist, in dir schlummern zahlreiche positive Eigenschaften, die dich so weit gebracht haben, wie du bisher gekommen bist! Vergiss das nicht und akzeptiere dich in deiner Art, immer mit der Möglichkeit, dich weiter verbessern zu können.