JC | EQWO Health – Natürlich lässt sich darüber streiten, ob unser individuelles Angstempfinden berechtigt ist oder nicht. Schließlich kann uns niemand vorschreiben, wovor wir Angst haben dürfen und wovor eben nicht. Dennoch, Teil 3 der EQWOhealth Serie – Anleitung zur Angstbekämpfung soll ein paar Tipps geben, um eigene Ängste einzuordnen. Nicht, um sie vor anderen als berechtigt rechtfertigen zu können, sondern um für sich selbst Abhilfe zu schaffen und die eigene Angst vielleicht sogar zu relativieren.
1. Lauert tatsächlich eine Gefahr hinter meiner Angst?
Oftmals haben wir nicht unbedingt Angst, weil eine Katastrophe ansteht, sondern einfach, weil uns gewisse Situationen schlichtweg unangenehm sind. Ist es zum Beispiel wirklich so, dass ich beim Einreiten in einen Parcours damit rechnen muss, mir jeden Knochen zu brechen oder ist es einfach die Angst, ein paar vermeintliche Fehler zu begehen und vor den Zusehern/meinen Kollegen / etc. “blöd dazustehen”?
Tipp: Zerlege deine Angstgefühle in alle Einzelteile, um in dich hineinhören zu können. Wovor hast du in welcher Situation wirklich Angst? Wahrscheinlich sind es weniger die großen Katastrophen, als die kleinen Unannehmlichkeiten, die dich im Vorhinein verunsichern.
2. Wie wahrscheinlich ist meine “Angstsituation”?
Es bringt nichts, sich den Kopf über Situationen und Ereignisse zu zerbrechen, die eher nicht eintreten werden. Frage dich daher, wie wahrscheinlich es ist, dass eine Situation eintritt, vor der du dich fürchtest.
Tipp: Mach dir eine Skala und stufe deine “Angstsituationen” darauf ein. Liegen die Chancen, dass eine “Angstsituation” eintritt bei 10 Prozent, so solltest du überdenken, ob dich deine Angst in irgendeiner Weise hindern soll.
3. Lässt sich meine Angst verallgemeinern?
Schau dich mal in deinem unmittelbaren Umfeld um. Haben andere Menschen auch die Angst, die du in dir trägst? Handelt es sich dabei wirklich um eine „allgemein verbreitete“ Angst?
Tipp: Um zu erfahren, wovor deine Mitmenschen sich fürchten, solltest du beginnen, offen über Ängste zu sprechen. Bereits das Gespräch kann helfen, deine eigenen Unsicherheiten zu relativieren.
4. Was wäre, wenn…
“…ich keine Angst mehr hätte?”, “… meine Angstsituation eintritt?”, “…andere Menschen von meiner Angst wüssten?” – Stell dir die berühmten „Was wäre, wenn – Fragen” und schnell wirst du merken, dass der Eintritt deiner sogenannten “Angstsituationen” oft keine allzu großen Veränderungen hervorrufen würden.
Tipp: Die “Was wäre, wenn – Frage” kannst du auch im Hinblick auf eine eintretende Situation stellen, vor der du dich fürchtest. Frag dich zum Beispiel: “Was wäre, wenn der Parcours / die Aufgabe / die Kür schlief läuft und ich nicht mehr weiter weiß?”
Je besser du dich mental auf solche Situationen vorbereitet bist, desto weniger machen sie dir am Ende aus. Auch das Konzept des optimalen Leistungszustands orientiert sich an dieser Annahme. Dein Sportpsychologe kann dich dabei unterstützen, geeignete Handlungsmuster zu entwerfen.
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Du hast noch Fragen oder das Bedürfnis nach einer laufenden sportpsychologischen Betreuung? Gerne kannst du dich unter health@eqwo.net auch jederzeit an unser Team wenden! Deine Anfragen werden selbstverständlich vertraulich behandelt!
Die EQWO Health Kolumnen im Überblick:
>> Anleitung zur Angstbekämpfung Teil 2 – Erste Schritte zur Bewältigung der Angst
>> Anleitung zur Angstbekämpfung Teil 1 – Wo die Angst herkommt: Das ABC der Gefühle
>> Dr. Thomas Wörz im Interview über den optimalen Leistungszustand
>> Achte auf dein Umfeld! Wie du Energie-Räuber erkennst!
>> Am Turnier gelingt´s nicht? Vier Tipps gegen „Choking under pressure“!
>> Bitte Fehler machen! Warum Fehler im Sport so wichtig sind!
>> Fünf Dinge, die einen guten Trainer ausmachen!
>> Fünf Tipps die helfen, deine Ziele zu erreichen!
>> Reitunfall? Wie du die Angst danach wieder überwindest!
>> Üben, Fehler machen und begeistert bleiben – Toni Innauer im EQWOtv Interview über Sportpsychologie
>> KADA – ein Vortrag über Perspektiven für Sportler und die Relevanz von Sportpsychologie
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