Vielseitigkeit – Der Finaltag der Vielseitigkeit bei den Olympischen Spielen in Tokio bot Spannung bis zum Schluss! Team-Gold geht an Großbritannien, Einzel-Gold holt mit Doppel-Null im Springen Julia Krajewski (GER). Österreichs Lea Siegl platzierte sich am Ende mit drei Abwürfen in den beiden Springen auf dem sensationellen 15. Rang. Was für ein grandioser Abschluss für die jüngste Starterin in diesem Teilnehmerfeld und für Österreich!
Lea Siegl (OÖ) holte heute mit Rang 15 das beste österreichische Ergebnis aller Zeiten in einer olympischen Vielseitigkeit. Und das mit unglaublichen 22 Jahren, in einem Sport, bei dem Erfahrung mit das wichtigste ist.
Bundesreferent Thomas Tesch ist überwältigt: “Es ist das beste Ergebnis ever! Meine Anstrengungen seit 2016, wo mich alle belächelt haben, fallen jetzt langsam von mir ab. Herzlichen Dank auch an Angelika Sparer vom OEPS, ohne der wir die ganze Administration nicht hinbekommen hätten.”
Aber von Anfang an:
Das Springen am heutigen Finaltag wirbelte das Klassement der Vielseitigkeit noch einmal ordentlich durcheinander. Der Parcours war anspruchsvoll und verlangte von den Pferd-Reiter-Paaren am Ende des Bewerbs noch einmal viel Konzentration und Kraft.
Die Team-Entscheidung fiel nach dem ersten Springen, das gleichzeitig als Qualifikation für die Einzel-Entscheidung der besten 25 Teilnehmer diente. Gold ging mit insgesamt zwei Abwürfen an das britische Trio (Oliver Townend, Laura Collett, Tokm McEwen) vor Frankreich (Christopher Six, Nicolas Touzaint, Karim Florent Laghouag) und Australien (Andrew Hoy, Shane Rose, Kevin McNab)!
Das einzig österreichische Paar, Lea Siegl und Fighting Line, galoppierte frisch über den ersten Parcours und hatte nur einen Fehler an der Kombi zu verbuchen, die nach der Trippelbarre positioniert, doch herausfordernd zu springen war. Hier stand jedoch bereits fest: das muss der Einzug ins Finale sein!
Einzel-Entscheidung
Im zweiten Springen um Einzel-Gold, waren viele Pferde schon etwas müde und die Spannung raus. Nicht so Julia Krajewskis (GER) “Mandy”! Die Deutsche lag mit ihrer elfjährigen Selle Francais-Stute Amande de B’Neville nach dem Gelände auf Rang drei, durch Fehler in beiden Springparcours von Oliver Townend (GBR) und Laura Collett (GBR) konnte sie mit zwei frischen Nullrunden das heiß ersehnte Gold für Deutschland holen. Damit ist sie außerdem die erste Frau, die im Vielseitigkeitsport Gold holt.
Ebenfalls fehlerfrei in beiden Runden blieb der Team-Weltmeister von 2018, Tom McEwen (GBR), auf dem 14-jährigen Diamant de Semilly-Sohn Toledo de Kerser, der sich dadurch Silber erritt. Bronze ging an den legendären Andrew Hoy (AUS), der mit seinen 62 Jahren (!) bereits das achte Mal an Olympischen Spielen teilnahm und wieder zwei Medaillen heimbringt.
Für Michael Jung (GER) ist das Ergebnis aus dem Springen doppelt bitter. Er verbuchte mit Chipmunk FRH nur einen Abwurf und wäre – wenn im Gelände nicht das Sicherheitssystem ausgelöst hätte – mit 25,1 Punkten Olympiasieger geworden.
Lea Siegl (OÖ) und Fighty hatten im zweiten Parcours zwei Abwürfe. Insgesamt kamen also 12 Fehlerpunkte vom dritten Bewerb heute zum Geländeergebnis hinzu. Das ergab gesamt 47 Punkte und den sensationellen 15. Platz beim ersten Senioren-Championat der sympathischen Oberösterreicherin.
Wir gratulieren ganz herzlich, liebe Lea, dir und deinem ganzen Team, mit dieser schönen Bilderreihe von Arnd Bronkhorst:
++ ERGEBNISSE ++
VIELSEITIGKEIT Einzel
GOLD Julia Krajewksi (GER) – Amande de B’Neville – 26 P.
SILBER Tom McEwen (GBR) – Toledo de Kerser – 29,3 P.
BRONZE Andrew Hoy (AUS) – Vassily de Lassos – 29,6 P.
4. Kazuma Tomoto (JPN) – Vinci de la Vigne JRA – 31,9 P.
5. Oliver Townend (GBR) – Ballaghmor Class – 32,40 P.
6. Nicolas Touzaint (FRA) – Absolut Gold – 33,90 P.
7. Christopher Six (FRA) – Totem de Brecey – 35,20 P.
8. Michael Jung (GER) – Chimpunk FRH – 36,10 P.
9. Laura Collett (GBR) – London – 37,80 P.
10. Shane Rose (AUS) – Virgil – 39,70 P.
15. Lea Siegl (AUT/OÖ) – Fighting Line – 39 P.
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VIELSEITIGKEIT Team
GOLD
GROSSBRITANNIEN (Tom McEwen, Laura Collett, Oliver Townend) – 99,5 Punkte
SILBER
FRANKREICH (Christopher Six, Nicolas Touzaint, Karim Florent Laghouag) – 114,3 Punkte
BRONZE
AUSTRALIEN (Andrew Hoy, Shane Rose, Kevin McNab) – 116,2 Punkte
>> Ergebnislink
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