Vielseitigkeit – Was für ein Erfolg! Die 22-jährige Vielseitigkeitsreiterin Lea Siegl zeigte auf ihrem DSP Fighting Line bei den Olympischen Spielen in Tokio einen fehlerlosen Geländeritt mit nur knappen sechs Sekunden aus der Zeit. Aktuell rangiert die Oberösterreicherin vor dem Springen auf Zwischenrang 16. Der Favorit und Führende nach der Dressur Michael Jung (GER), verbuchte 11 Fehlerpunkte und fällt im Klassement auf Platz zehn zurück – aber: es liegt ein Einspruch vor!
Fighting Line v. Ostermond xx fühlte sich auf der Sea Forest Geländestrecke mehr als wohl. Schon in der Startbox machte er deutlich: “Ich will los!” Die Temperaturen und das hügelige Gelände sah man dem 14-jährigen blutgeprägten Wallach zu keinem Moment auf der Strecke an, Lea Siegl (OÖ) konnte ihren “Fighty” ohne Hindernisfehler ins Ziel reiten, am Ende standen nur sechs Sekunden über der Uhr bzw. 2,4 Fehlerpunkte am Leaderboard. Was für eine Leistung, bei ihrem allerersten Senioren-Championat!
Insgesamt waren 61 Reiter:innen am Start, 50 davon kamen ins Ziel. Nur sieben Pferd-Reiter-Paare schafften es fehlerfrei und in der Zeit. Darunter der aktuelle Führende Oliver Townend (GBR) und seine Teamkollegin Laura Collett (GBR) auf Rang drei. Dazwischen ritt Julia Krajewski (GER) mit nur 0,4 Zeitfehlern. Großbritannien liegt mit den Zwischenrängen 1,3 und 6 (Tom McEwen) auch deutlich in Führung.
Die favorisierten Deutschen müssen durch einen Vorbeiläufer von Sandra Auffarth`s (GER) Viamant du Matz und 11 Fehlerpunkten von Michael Jung (GER) und fischerchipmunk FRH allesamt Null im Springparcours bleiben, um von den Rang sechs der Teamwertung noch Chancen auf eine Medaille zu haben. Michi Jung, als der Führende nach der Dressur, fällt damit auch im Einzelranking auf Rang zehn zurück. Die Titelverteidigung scheint nun in weite Ferne gerückt.
MIM zu sensibel? Deutsche legen Einspruch ein
Aber: es liegt ein Einspruch vor, wie auf mehreren Social Media Kanälen berichtet wird. Michael Jung’s fischerchipmunk FRH hatte durch zu langes Berühren des Hindernis 14C das Sicherheitssystem MIM ausgelöst, dass eigentlich dafür da ist, um schlimme Stürze zu vermeiden und bei Berührung einklappt. Allerdings dürfte das System bei genanntem Sprung auffällig oft ausgelöst worden sein, daher der Einspruch auf Überprüfung. Die Chancen auf eine Korrektur des Ergebnisses sind allerdings nicht sehr hoch.
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UPDATE Sonntag, 1.8. 13:30 Uhr: Der Einspruch der Deutschen wurde von der Ground Jury abgelehnt. Das MIM-System hat ordnungsgemäß funktioniert. (Quelle: FN)
Michael Jung zeigte sich darüber nicht erfreut. Via Instagram kritisierte er die Entscheidung:
“Leider wurde unser Einspruch nicht akzeptiert und ich habe 11 Strafpunkte. Vorweg: Das MIM-System ist gut, um vor einem Sturz zu schützen – wie ich im Fünf-Stern-Bewerb von Luhmühlen – aber Chip ist heute super gesprungen und hat das nicht verdient. Es ist sehr hart, dass uns das bei den Olympischen Spielen passiert.”
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