RB | Springreiten – Ganz großer Pferdesport mit Höchstspannung bis zum letzten Hindernis wurde dem begeisterten Publikum heute im Finale der Springreit-Europameisterschaften im Göteborger Ullevi Stadion (Schweden) geliefert. Als Sieger galoppierte ein mit ohrenbetäubendem Applaus gefeierter Peder Fredricson (SWE) vom Platz. Harrie Smolders (NED) erritt sich heute im letzten Abdruck noch mit zwei super Runden Silber und Cian O’Connor (IRL) trotz eines Abwurfs Bronze. Auch die Österreicher dürfen zufrieden sein: Christian Rhomberg glänzte heute im Sattel von Saphyr Des Lacs mit einer Nullrunde und dem 16. Platz im Top-25-Finale dieser Europameisterschaften. Max Kühner patzte mit einem sensationell springenden Chardonnay am Wassergraben und beendete die EM auf Platz 20.
Einem wahren Pferdesportkrimi glich das Finale der Springreit-Europameisterschaften heute, denn nach dem ersten Umlauf dieser dritten kräfteraubenden Wertungsprüfung (in 2 Umläufen) waren die Karten nochmal neu gemischt. In Führung blieb Peder Fredricson (SWE), Martin Fuchs (SUI) fiel mit zwei Abwürfen vom zweiten Zwischenrang auf Platz 13 zurück und verpasste damit das Top-12-Finale. Harrie Smolders (NED) hingegen ritt sich mit einer super Nullrunde in die Medaillenchance.
Die schwedischen Überflieger
Was Peder Fredricsen heute mit seinem 11-jährigen SBS Wallach H&M All In (Kashmir van Schuttershof x Andiamo Z) in die Ullevi Arena legte war allererste Sahne! Der Schwede ritt mit dem Druck des Führenden in das Top-12-Finale ein und hatte sich bis dato keinen Fehler geleistet. Vor ihm kassierte Cian O’Connor mit Good Luck einen Abwurf und Harrie Smolders schaffte mit Don VHP Z wieder einen Nuller. Der Schwede konnte sich also lediglich einen Abwurf und einen Zeitfehler leisten. Eine Stecknadel hätte man fallen hören können, als Pedersen die Hindernisse anritt und was für einen Aufschrei der Zuseher gab es mit gleich anschließend geflüstertem „Pst, pst“ als auf der letzten Linie eine Stange fiel. Noch einmal aufnehmen, ein letzter Satz über den mächtigen Longines Oxer, ein Blick auf die Tafel zeigte fünf Punkte gesamt und: Jubel! Peder Fredricson holt nach Olympischem Silber in Rio de Janeiro und EM Team Silber hier in Götebörg nun auch noch EM Gold und das in seinem Heimatland!
Der versilberte Niederländer
EM Bronze hatte Harrie Smolders als Nachwuchsreiter schon mal geholt, er war bei Weltcupturnieren, Europa- und Weltmeisterschaften und bei den Olympischen Spielen in Rio de Janeiro (BRA). Und diese Erfahrung merkte man dem 37-jährigen Niederländer an. Heute behielt er mit seinem schlichtweg genial springenden 13-jährigen Zangersheide Hengst Don VHP Z (Diamant de Semilly x Voltaire) nicht nur die Nerven, sondern brachte seine Konkurrenten auch gehörig unter Druck: Null im ersten Umlauf und eine ebenso astreine Runde im zweiten Umlauf. 5,52 Punkte waren damit auf seinem EM-Konto und ihm so die Silbermedaille sicher!
Der bronzene Ire
Nur ein einziges Mal zeigte Cian O’Connor heute Nerven. Am fünften Hindernis im Top-12-Finale dieser Europameisterschaften und das kostete ihn Gold und dann auch Silber. Dennoch war der 37-jährige Ire mega happy. Sein BWP Hengst Good Luck (Canturo x Furioso II) sprang das ganze Championat über fantastisch und wird mit ihm wohl noch so einige Preise einheimsen. (Bronze, 6.25 Punkte).
Total happy
Eine Traumrunde lieferte Christian Rhomberg heute ab. Alle 12 Hindernisse und 15 Sprünge im 500 m langen Parcours bewältigte der Vorarlberger im Sattel seines 11-jährigen Selle Francais Wallachs Saphyr Des Lacs (Mr. Blue x First Bride) locker fehlerfrei und ritt unter tosendem Applaus aus dem Ullevi Stadion hinaus. Damit lag er auf Rang 16 und hatte acht Plätze gut gemacht! Auch wenn dies für das Finale der besten 12 leider nicht reichte, Christian Rhomberg hat hier in Göteborg ein Zeichen gesetzt, dass mit ihm für künftige Championate zu rechnen ist.
„Es war super! Endlich hat es mit der Nullrunde funktioniert! Das Pferd war top in Schuss, hat super Kraft gehabt und hat es mir eigentlich relativ einfach gemacht meinen Job zu machen“, freut sich Christian Rhomberg im EQWO.net-Interview um sich danach bei allen zu bedanken, die bei seinem Erfolg hinter den Kulissen mitgewirkt haben. „Ich bin super glücklich wie das jetzt aufgegangen ist! Vom Abgehen her habe ich mir den Parcours eigentlich schlimmer vorgestellt. Ich finde er ist fair, aber es gibt dennoch genug Fehler, es ist ja schon die dritte Runde, die besten Zwölf gehen nochmal eine Runde, das kostet schon Kraft.“
Der Fehler geht auf meine Kappe
Einfach zu dicht am Wassergraben dran war heute Max Kühner. Schade, denn sein 10-jähriger Holsteiner Hengst Chardonnay (Clarimo x Corrado) sprang wieder locker über den 1,60 m Parcours und bewältigte diesen sowohl davor, als auch danach ohne weitere Vorkommnisse. Für Kühner bedeutete das trotz Fehlers eine Verbesserung vom 22. Zwischenrang auf Platz 20 im Top-25-Einzelfinale dieser Europameisterschaft in Göteborg 2017.
„Der Fehler geht auf meine Kappe ich war einfach zu dicht am Wassergraben. Chardonnay hat alles super gemacht und ist den Rest auch super gesprungen.“, sagt Max Kühner im EQWO.net-Interview. „Es war eine lange Woche, ich denke mit dem Teamergebnis können wir zufrieden sein. Die Zielsetzung war ins Finale zu kommen, das haben wir geschafft. Mit meinem Einzelergebnis bin ich insgesamt nicht zufrieden, da gibt es noch etwas zu verbessern, aber da lernen wir jetzt auch daraus.
Der Parcours ist sehr gefällig, doch mit dieser Änderung, die sich gestern noch im Aussschreibungsmodus ergeben hat, glaube ich, dass es nicht mal gereicht hätte, wenn ich Null gewesen wäre.
In der Ausschreibung gibt es eine Platzierung für diese Prüfung hier, so wie es auch sein muss. Das wurde gestern geändert. Es gibt jetzt keine Platzierung mehr für diese Prüfung, sondern nur mehr eine Platzierung für das Gesamtergebnis. Und man kommt nur in die zweite Runde mit einem guten Gesamtergebnis. Das heißt wenn man hier Null ist, aber davor schon zu viele Punkte hatte, kommt man gar nicht in die zweite Runde und bekommt damit auch nichts von dem Preisgeld ab und reitet damit für gar kein Ergebnis. Jetzt steht bei mir mal Samorin mit jüngeren Pferden am Plan und für Chardonnay steht als nächstes die Global Champions Tour in Rom an.“
Europameisterschaft SPRINGREITEN
EINZEL
Longines FEI European Champion – Individual Final
1. H&M All In – Peder Fredricson (SWE) 0.00 – 0 – 0 – 0 – 5 = 5.00
2. Don VHP Z – Harrie Smolders (NED) 4.52 – 1 – 0 – 0 – 0 = 5.52
3. Good Luck – Cian O’Connor (IRL) 2.25 – 0 – 0 – 0 – 4 = 6.25
4. Cornetto K – Alberto Zorzi (ITA) 2.82 – 0 – 0 – 4 – 1 = 7.82
5. Espoir – Pieter Devos (BEL) 4.05 – 0 – 0 – 4 – 0 = 8.05
6. Pret A Tout – Marcus Ehning (GER) 0.59 – 0 – 4 – 4 – 0 = 8.59
7. Cas de Liberte – Niels Bruynseels (BEL) 3.84 – 0 – 5 – 0 – 1 = 9.84
8. Chaqui Z – Shane Sweetnam IRL) 2.10 – 0 – 0 – 4 – 4 = 10.10
9. Lizziemary – Danielle Goldstein (ISR) 4.49 – 0 – 0 – 4 – 4 = 12.49
10.All Star 5 – Denis Lynch (IRL) 3.76 – 4 – 0 – 0 – 5 = 12.76
11.Grand Cru van de Rozenberg – Jérome Guery (BEL) 4.22 – 0 – 5 – 0 – 5 = 14.22
12.LB Convall – Philipp Weishaupt (GER) 2.73 – 4 – 0 – 0 – 16 = 22.73
Österreicher
16.Saphyr Des Lacs – Christian Rhomberg (AUT) 5.03 – 4 – 5 – 0 = 14.03
20.Chardonnay 79 – Max Kühner (AUT) 2.76 – 9 – 1 – 5 = 17.76
Ergebnislink
TEAM
GOLD: Irland – 12.11
SILBER: Schweden – 18.21
BRONZE: Schweiz – 20.15
4. Belgien – 21.11
5. Deutschland – 24.52
6. Niederlande – 30.53
7. Frankreich – 31.78
8. Italien – 34.25
9. Spanien – 41.85
10.Österreich – 50.90
Ergebnislink
Parcourspläne Einzelfinale
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> Link Parcoursplan Einzelfinale Runde B
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