Dressur – Der erste Wettkampftag der Olympischen Spiele 2020 in Tokio startete mit einer Hiobsbotschaft aus Österreich: Victoria Max-Theurer musste ihren Abegglen FH NRW zurückziehen (siehe unten), was das Team-Aus für die Alpenrepublik bedeutete und eine hitzige Ersatzreiter-Diskussion auf Social-Media auslöste. Hingegen legte Jessica von Bredow-Werndl (GER) zum Olympiaauftakt einen Spitzen-Grand-Prix mit persönliche Bestleistung hin und die Niederländer sicherten sich vorerst mal die Teamführung.
Hitzige Diskussionen in Österreich
Den Start in die Olympischen Dressurwettkämpfe hätten sich das österreichische Team und auch die Fans wohl anders vorgestellt. Doch Victoria Max-Theurer (OÖ) musste ihren elfjährigen Westfalen Abegglen FH NRW wegen eines akuten Zahnspitzenwurzel-Abszesses an einem Backenzahn zurückziehen (EQWO.net berichtete) und das löste in Österreich eine veritable Diskussion aus: Man hatte mit Astrid Neumayer (OÖ) nicht die erste nominierte Ersatzreiterin mitgenommen, obwohl diese ihren Zack-Nachkommen Zap Zap sogar in Aachen in Quarantäne gehabt hatte.
Die offizielle Erklärung lautete, dass man nicht mehr Pferden als nötig die weite Reise und die heißen Temperaturen zumute wolle. „Ein Fehler?“, fragten sich im Nachhinein viele Dressurfans, „wenn man schon mal in der Lage ist ein Team zu stellen? Was also hat den österreichischen Pferdesportverband dazu bewegt, nur zu Dritt zu fahren?“
Laut Equipechefin Uschi Barth sei es ohnehin nicht möglich gewesen ein Pferd nachzunominieren, da die endgültigen Nennungen seitens der Federationen nach dem gestrigen Vetcheck abgegeben werden mussten. Die Verletzung ist erst danach aufgetreten.
Auch dieses Statement löste eine hitzige Diskussion auf Social-Media aus, denn laut vorliegendem FEI Reglement können Ersatzreiter sehr wohl noch nach dem Vetcheck einspringen. (Anm. der Red.: Wir haben versucht dazu unsere OEPS-Präsidentin zu erreichen und melden uns mit einem Update, sobald das geglückt ist.)
Schumach und Bacher nun Einzelreiter
Für Österreich gehen am Sonntag (25.07.2021) um 14.15 Uhr MEZ Florian Bacher mit Fidertraum (v. Fidertanz) und um 17.09 Uhr MEZ Christian Schumach mit Te Quiero (v. Totilas) im Grand Prix an den Start. Sie müssten nun in ihrer Gruppe entweder unter den besten Zwei rangieren oder einen Platz der sognannten sechs „Lucky Looser“ für das Finale im Freestyle ergattern. Wir halten jedenfalls die Daumen.
Jessica & Dalera: Mit Traumritt zur persönlichen Bestleistung
Mit Spannung wurde das Olympiadebüt von Jessica von Bredow-Werndl (GER) erwartet und die sympathische Deutsche enttäuschte ihre Fans nicht: Mit 84,379 Prozent legte sie als erste Starterin des deutschen Olympia-Dressurteams einen sensationellen Grand Prix mit einigen Zehnern in der Wertung hin und setzte sich in Gruppe C an die Spitze. Überraschend noch vor dem erfolgsgewohnten Hans Peter Minderhoud schaffte die Deutsch-Amerikanerin Sabine Schut-Kery mit ihrem schicken San-Remo-Sohn Sanceo mit einer harmonischen Runde den zweiten Rang in dieser Gruppe C.
In Gruppe B konnte sich die Dänin Cathrine Dufour mit ihrem elfjährigen Westfalenwallach Bohemian (von Bordeaux 28) und einem souveränen Grand Prix in Führung setzen. Ebenfalls mit Platz zwei in dieser Gruppe fix für das Finale qualifiziert ist der Niederländer Edward Gal, dessen Grand Prix mit dem erst neunjährigen Bewegungswunder Total US (von Totilas) eine starke Zukunft dieses Duos voraussagen lässt.
In der ersten der sechs Gruppen im Olympia Grand Prix, der Gruppe A, setzte sich die Britin Charlotte Fry mit dem KWPN Hengst Everdale (von Lord Leatherdale) sowie 77.096 % durch und auf Rang zwei bewies sich mit 75.140 % die Schwedin Therese Nilshagen im Sattel ihres Oldenburgers Dante Weltino (von Danone 4).
Ergebnis nach Gruppen
Gruppe A
1. FRY Charlotte (GBR) – EVERDALE – 77.096 %
2. NILSHAGEN Therese (SWE) – DANTE WELTINO OLD – 75.140 %
Gruppe B
1. DUFOUR Cathrine (DEN) – BOHEMIAN – 81.056 %
2. GAL Edward (NED) – TOTAL US – 78.649 %
Gruppe C
1. von BREDOW-WERNDL Jessica (GER) – TSF DALERA 84.379 %
2. SCHUT-KERY Sabine (USA) – SANCEO – 78.416 %
Zwischenranking Einzel
1. Jessica von Bredow-Werndl (GER) – Dalera – 84,39 %
2. Cathrine Dufour (DEN) – Bohemian – 81,056 %
3. Edward Gal (NED) – Total US – 78,649 %
4. Sabine Schut-Kery (USA) – Sanceo – 78,416 %
5. Chartotte Fry (GBR) – Everdale – 77,096 %
6. Hans Peter Minderhoud (NED) – Dreamboy – 76,817 %
7. Therese Nilshagen (SWE) – Dante Weltino – 75,14 %
8. Carl Hester (GBR) – En Vogue – 75,124 %
>> Ergebnisse Grand Prix
Zwischenergebnis Team
1. NED (Netherlands) – 5006.0
2. DEN (Denmark) – 4966.0
3. GBR (Great Britain) – 4901.5
4. SWE (Sweden) – 4626.5
5. POR (Portugal) – 4602.5
6. ESP (Spain) – 4548.0
7. ROC (ROC) – 4294.0
8. GER (Germany) – 2717.0
9. USA (United States) – 2525.0
10. FRA (France) – 2219.5
11. CAN (Canada) – 2191.5
12. AUS (Australia) – 2189.0
13. BEL (Belgium) – 2165.5
14. JPN (Japan) – 2013.5
11. AUT (Austria) – EL
Olympische Spiele Tokio 2020 – Hilfreiche Links
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Weiterführende Links:
>> BREAKING NEWS: Victoria Max-Theurer zieht zurück, Olympia-Aus für Team Österreich
>> Olympische Spiele: Bilder vom Vetcheck und die Startzeiten!
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>> TV & Livestream: Hier kann man die Olympischen Spiele mitverfolgen!
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>> Die Reise zu den Olympischen Spielen! Von der Quarantäne bis nach Tokio
>> Tokio 2021: Der Zeitplan für alle Reitsportfans!
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