Springreiten | Julia Rejlek – Der irische Springreiter Kevin Thornton (IRE) wurde nun, nach vier Jahren, wegen der Misshandlung eines Pferde von der französischen Justiz verurteilt. Das Urteil: neben zwölf Monaten Haft auf Bewährung, wurde es ihm auf französischem Gebiet endgültig verboten Pferde, wie alle anderen Tiere, zu besitzen und seinen Beruf als Reiter auszuüben. Der “Fall Thornton” ereignete sich 2016, als er angeblich ein Pferd auf der Rennbahn so lange galoppieren ließ und mit der Peitsche prügelte, bis es tot zusammenbrach. EQWO.net hat damals intensiv über die Vorwürfe und das FEI-Urteil berichtet.
“Missbrauch und erwiesene Grausamkeiten an einem Tier” lautet nun das Urteil der französischen Justiz gegen den 32-jährigen Kevin Thornton (IRL). Nach dem als “zu mild” kritisierten Urteil der FEI (viermonatige Sperre + 5000 Franken Strafzahlung), griff die Justiz zu härteren Maßnahmen: ein Jahr Haft auf Bewährung, dem Verbot Tiere zu besitzen, sowie einem fünfjährigen Berufserbot als Reiter. Die Maßnahmen gelten jedoch nur in Frankreich.
Das belgische Magazin equnews.com hat den Springreiter zu der späten Verurteilung befragt:
“[…] Eine Gruppe von Tierschutz-Organisationen hat aufgrund des FEI-Urteils von 2017, den Fall vor Gericht gebracht, jedoch wurden weder mein Anwalt noch ich jemals kontaktiert oder vorgeladen. Das erste Mal, als ich davon hörte, war in den sozialen Medien! Ich hatte nicht die Möglichkeit mich in den Medien oder vor Gericht zu verteidigen. Von den Tierschutz-Organisationen bin ich sehr enttäuscht, denn sie hätten das Potenzial ihre Ressourcen zu nutzen, um in der Welt Positives zu bewirken, stattdessen wollen sie jemandem schaden ohne den Anstand zu haben, vorher mit diesen Personen gesprochen zu haben. Menschen die mich kennen wissen, dass Pferde immer an erster Stelle stehen. […] Ich war niemals vor Gericht, oder wurde gebeten zu kommen.”, so Thornton über das aktuelle Urteil der französischen Justiz.
Quelle: Facebook/Kevin Thornton
Der “Fall Thornton” 2017
Im Oktober 2016 spielte sich auf einem Zwei-Sterne-Springturnier im französischen Cagnes-sur-Mer eine Tragödie ab. Flogas Sunset Cruise, ein Pferd aus dem Beritt von Kevin Thornton, kam auf der dortigen Rennbahn im Training zu Tode, nachdem sein Reiter die Schimmelstute angeblich solange peitschte und galoppieren ließ, bis sie tot zusammenbrach. Bereits kurze Zeit später meldeten sich sowohl der beschuldigte Reiter als auch die Besitzer von Flogas Sunset Cruise zu Wort und dementierten, dass Kevin Thornton das Pferd zu Tode geritten bzw. geprügelt hätte.
Das FEI Tribunal befand Kevin Thornton im Falle der Tierquälerei jedoch für schuldig und verurteilte ihn mit 6. Juni 2017 zu einer viermonatigen Sperre sowie einer Geldstrafe von 5.000 Franken. Auch die Verfahrenskosten von 5.000 Franken waren von ihm zu begleichen.
Alle Beiträge zum Fall Kevin Thornton / Flogas Sunset Cruise 2017
» FEI fällt Urteil wegen Tierquälerei im Fall Kevin Thornton – Generalsekretärin Sabrina Ibanez findet Strafe zu mild
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