Weltmeisterschaften Dressur – YESSS! Die beiden ersten österreichischen Starter haben im Grand Prix der Weltmeisterschaften Dressur in Herning (DEN) voll abgeliefert: WM-Debütant Stefan Lehfellner (OÖ) und sein noch unerfahrene Robert Carlos MT erhielten trotz kleiner Unsicherheiten 69,068 %. Christian Schumach (K) dirigierte seine Donna Karacho bei ihrer Championats-Premiere zu 69,829 %. Wir haben beiden vor Ort direkt nach ihren Ritten getroffen und mit ihnen über die Entwicklung der Pferde und deren Potential gesprochen.
Am ersten Tag gingen im dänischen Herning mit Stefan Lehfellner (OÖ) und Christian Schumach (K) zwei Reiter für das österreichische Team an den Start. Stefan Lehfellner (OÖ) zeigte sich über die Leistung seines noch unerfahrenen Roberto Carlos MT mehr als zufrieden. Als Championats-Neuling mit nur drei absolvierten Grand Prix ist die Leistung durchwegs hoch einzuschätzen, auch wenn die 70 %-Marke knapp nicht geknackt wurde. Denn: Noch am Vortag bei der Familiarization zeigte sich der zwölfjährige Rosandro-Sohn von den Kameras am Bewerbsviereck stark beeindruckt:
“Man kann diese Leistung des Pferdes nicht hoch genug einordnen. Er ist erst im Mai 2022 seinen ersten Grand Prix gegangen und hat eine unheimlich Entwicklung gemacht, auch von seinem Nervenkostüm her. Er war immer ein sehr sensibles Pferd, was man heute auch kurz gesehen hat, dass ihn solche äußeren Umstände doch beeinflussen. Deshalb bin ich sehr stolz.”, betonte Stefan Lehfellner gegenüber EQWO.net.
Der Oldenburger-Hengst kann ein Weltpferd sein, dessen sind sich hier einige sicher. Auch Stefan Lehfellner findet bei Roberto keine Limits:
“Nach oben ist glaub ich gerade bei den Kernlektionen des Grand Prix – wie Piaffe und Passage – nicht viel Grenze nach oben. In der nächsten Zeit werden wir das Hauptaugenmerk darauf legen, dass er viel kennen lernt, viel sieht, die Erfahrung nachholt, die er noch nicht hat und auch um ihm die Sicherheit zu geben, dass er dann in der Galopptour sein gesamten Potential zeigen kann.”
Unterstützt wird der Oberösterreicher, ebenso wie seine Lebensgefährtin Victoria Max-Theurer (OÖ) von der deutschen Rekordreiterin Isabell Werth (GER). Was ihm diese Zusammenarbeit bedeutet, hat er uns auch erzählt:
“Isabell ist mittlerweile nach so vielen Jahren nicht nur unsere Trainerin, sondern auch eine gute Freundin von uns. Ich habe wenige Menschen kennen gelernt, die so hinter einem stehen. Und daher bedeutet es sehr viel, wenn die weltbeste Reiterin für die Vici und mich so einsteht und mit jeder Faser ihres Daseins mitfiebert und dahinter steht. Da sind wir unendlich dankbar.”
Christian Schumach & Donna Karacho knapp an der 70 %-Marke
Auch wenn sich die Richter:innen traditionell am ersten Tag mit der Vergabe von hohen Noten zurückhalten, und die beiden Österreicher unter der 70 %-Marke blieben, kann auch Christian Schumach mit seiner WM-Debütantin Donna Karacho, einer fünfzehnjährigen Don Schufro-Tochter mehr als zufrieden sein:
“Das ist der erste Championat von uns als Team gemeinsam und so ein Stadion hat sie noch nie gesehen. Donna Karacho hat die Hoffnungen, die ich und die anderen in sie gesetzt haben, vollends erfüllt und super mitgemacht. Sie hat sich sehr konzentriert und ich glaube sogar, sie hat es das eine oder andere Mal im Stadion genießen können. Also ich habe das Gefühl gehabt, sie blüht von Minute zu Minute mehr auf da drinnen. Bin super happy!”, erzählte der Olympiateilnehmer im EQWO.net-Interview.
Nur die besten 30 Reiter-Pferd-Paare des Grand Prix sind im Grand Prix Special teilnahmeberechtigt. Die besten 15 kommen dann in die finale Musikkür. Die Qualifikation wird für die Österreicher schwer. Christian Schumach ist über die Ehre, hier starten zu dürfen, stolz:
“Jeder würde gerne Spezial reiten, ich glaube da spreche ich für alle Reiter. Ich bin sehr froh, dass es heute so gelaufen ist. Wenn es sich ausgeht (Anmk: unter die Top-30 zu kommen), freue ich mich, wenn nicht bin ich mit dem tollen Grand Prix sehr zufrieden, und darüber, dass das Pferd ein Championat bestreiten durfte und fit ist! Das ist für mich das allerwichtigste.”
Die Team-Dynamik der rot-weiß-roten Reiter:innen könnte besser nicht sein:
“Das sind wirklich drei Top-Reiter mit sehr viel Erfahrung und auch menschlich auf einer super Ebene. Wir verstehen uns super gut, wir waren ja schon letztes Jahr alle vier gemeinsam in Tokio, auch wenn Stefan (Anmk: Lehfellner) damals nicht als Reiter mit dabei war. Wir haben schon viel miteinander erlebt, und werden hoffentlich noch viel miteinander erleben!”, betonte Christian Schumach.
Die WM Herning auf EQWO.net:
>> WM Herning: Die Startzeiten für den Grand Prix
>> WM Herning: Österreichs Dressurpferde „fit to compete“, Startzeiten Lehfellner & Schumach
>> WM Herning Blog 01: Temperatursturz, Tramper & Top-Organisation – Welcome to Denmark!
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