CM – In „Wien heute“ kündigte der Generalsekretär des Innenministeriums Peter Goldgruber an, dass bereits im heurigen Sommer mit der Auswahl der Pferde für eine berittene Polizei in Wien begonnen werden soll. Das Projekt soll so aufgestellt sein, dass bereits im Frühjahr, spätestens aber im Sommer 2018 ein Probebetrieb gestartet werden kann.
Innenminister Herbert Kickl (FPÖ) kündigte bereits an, dass bei einem positiven Ergebnis des Probebetriebs eine berittene Polizei in Wien bald möglich sein würde. Die Pferde sollen unter anderem bei Fußballspielen zum Einsatz kommen.
Vorbild München
In München ist die berittene Polizei bei Fußballspielen bereits regelmäßig im Einsatz. Polizeihauptmeister Niki Brandl sagte im „Wien heute“-Interview: „Es gibt Problemfans, die Randale machen wollen, und da müssen wir dazwischengehen.“ Laut Andreas Freundorfer, dem Leiter der Reiterstaffel der bayerischen Polizei, liegen die Kosten eines Polizeipferdes bei 300 Euro Unterhalt monatlich. Einstreu-, Futter-, Tierarzt- und Hufschmiedkosten sollen bei dieser Zahl bereits enthalten sein.
Wie werden die Pferde für den Polizeidienst ausgesucht?
Zum Einsatz als Polizeipferd eignen sich nur nervenstarke, große Tiere. Fraundorfer erklärt: „Man kann den Pferden ihren natürlichen Fluchtinstinkt nicht abtrainieren, der bleibt erhalten. Was jedoch möglich ist, ist, dass man den Tieren lernt, mit ihrem Instinkt umzugehen.“
Um die Pferde für die Polizeiarbeit auszubilden, müssen sie an optische und akustische Reize gewöhnt werden. Dabei wird zum Beispiel mit Fahnen, Trommeln und Bällen, die auf die Pferde geworfen werden, gearbeitet. Diese Trainings müssen regelmäßig und fortlaufend besucht werden.
Tierschützer sind gegen eine berittene Polizei in Wien
Kritik an den Plänen des Innenministeriums gibt es von mehreren Seiten. Der Verein gegen Tierfabriken (VGT) veröffentlichte ein Video, das anhand internationaler Aufnahmen zeigt, welches Risiko der Einsatz von Pferden bei Demonstrationen, Fußballmatches und im Straßenverkehr mit sich bringt – für Menschen, als auch für Tiere!
Der VGT-Campagner David Fenzl kritisiert, dass die Tiere schon bei der Ausbildung Situationen ausgesetzt werden, die komplett artfremd sind und als Tierquälerei bezeichnet werden müssen: „Die Pferde werden gezwungen, über brennende Hindernisse zu springen, entgegen ihrem Fluchtinstinkt in explodierende Feuerwerkskörper hineinzulaufen, und werden zur „Abhärtung“ mit Gymnastikbällen beworfen, weiß VGT-Campaigner David Fenzl. Das ist für uns ganz klar Tierquälerei.“
Auch die Gewerkschaft und der Bezirksvorsteher der Inneren Stadt üben Kritik an den Plänen des Innenministeriums. Der Bezirksvorsteher sorgt sich um das Pflaster im 1. Bezirk, das durch die Hufeisen beschädigt werden könnte.
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Quelle: wien.orf.at, www.vgt.at
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