RB | Dressur – Die Dressurwelt hat einen seiner ganz Großen verloren. Wim Ernes ist tot. Der 58-Jährige verstarb an den Folgen seiner Krebserkrankung, die im Jänner 2016 diagnostiziert wurde.
Kurz vor Weihnachten 2015 stand die Dressurwelt kurz still. Nach einem epileptischen Anfall war der Niederländische Bondscoach Wim Ernes ins Krankenhaus eingeliefert worden und Anfang Jänner stand die schreckliche Diagnose fest: ein bösartiger Tumor, der so lag, dass er nicht operiert werden konnte. Wim Ernes zog sich von der Öffentlichkeit zurück und kämpfte gegen den Krebs.
Ein letztes Mal stand Wim, sichtlich gezeichnet, 2016 im Rahmen des Indoor Brabant vor Publikum, als er für sein „Golden Team“ geehrt wurde. Seine goldenen Teamreiter – Edward Gal, Hans Peter Minderhoud, Diederik van Silfhout und Patrick van der Meer – ritten für ihn in die bis auf den letzten Platz besetzte Halle ein und vergossen bittere Tränen als sich Wim Ernes mit tränenerstickter Stimme bedanken wollte. Man spürte die Verbundenheit mit „seinen Reitern“ und das Teamwork für das er Zeit seines Lebens stand. Das Publikum erhob sich für Standing Ovations. Es sollte sein letzter öffentlicher Auftritt sein.
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Der Sir im Dressursport
Wim Ernes war ein Pferdemann durch und durch. Trainer, Bondscoach und Vorsitzender der KWPN Hengstkörkomission. Sein Wissen, sein Stil, seine stets freundliche und ruhige Art verschaffte ihm internationale Anerkennung. 2012 wirkte er u.a. als Richter bei den Olympischen Spielen von London, 2013 übernahm er das Amt des niederländischen Bondscoachs als Nachfolger des umstrittenen Sjef Janssen und führte sein Team bei der Europameisterschaft von Herning (Dänemark) zu Team-Silber, bei den Weltmeisterschaften in Caen (Frankreich) holte das Team Gold, ebenso wie bei den Europameisterschaften 2015 in Aachen.
Erst gestern erhielt er den Gold KNHS als Zeichen der Anerkennung für seinen Einsatz um den niederländischen Pferdesport. Heute ist Wim Ernes tot.
Die Dressurwelt verliert einen Mann, der nicht nur die Dressur selbst geprägt hat, sondern auch den Sport. Er war ein Sir, stets freundlich, mit unendlichem Know-how. Ihm zuzuhören war ein Feuerwerk an Wissen um Pferd und Reiter.
Danke Wim, für die vielen Gespräche, schönen Momente und Deine wundervolle Art. Es war mir und uns eine Ehre!
In tiefster Trauer nehmen wir von Dir Abschied.
Deiner Familie senden wir Kraft und Stärke in einem so verletzlichen Moment der Trauer.
Wir behalten Dich in besonderer Erinnerung, Wim.
Goodbye. Rest in peace.
Ruth & das ganze EQWO-Team
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