Olympische Spiele – Österreich darf bei den Olympischen Spielen in Paris nicht um die Teammedaillen im Springen mitreiten. Katharina Rhomberg (V), Gerfried Puck (T) und Max Kühner (T) schafften es als Nation mit 28 Fehlerpunkten nicht unter die besten zehn Teams und müssen nun bis zur Einzel-Qualifikation am Montag pausieren. Zu den Favoriten kürte sich mit drei Nullrunden das deutsche Trio. Völlig überraschend nicht fürs Finale qualifiziert: die Schweiz.
Kein „Eingewöhnungsparcours“! Die Parcoursbauer in Versailles bauten den ersten olympischen Bewerb bereits sehr selektiv, benutzen viel mächtiges Hindernismaterial und planten viele technische Tücken ein. Der Plan ging auf, denn die besten der besten blieben Null. Leider nicht dabei: Team Österreich. Katharina Rhomberg (V) und Colestus Cambridge – übrigens mit neun Jahren das jüngste Pferd im Feld – mussten gleich als zweites Starterpaar ran, ein entscheidender Nachteil. Sie verließen den Parcours mit vier Abwürfen im Gepäck, 16 Fehlerpunkte:
„Die Startnummer-Auslosung war nicht optimal, so konnte ich mir keinen Reiter vorher anschauen was es sehr viel schwieriger macht. Colestus ist ja erst neun Jahre alt und er war auch von der ganzen Kulisse und den Hindernissen mehr beeindruckt als gedacht. Deswegen war der Parcours eigentlich für mich ganz anders zu reiten.“ , zeigte sich die Vorarlbergerin nach ihrem Ritt geknickt.
Auf die Frage, ob der kurzfristige Pferdetausch, Colestus statt Cuma, die richtige Wahl war, antwortete die 31-jährige Vorarlbergerin:„Wenn man sich für etwas entscheidet, muss man dahinter stehen. Und im Nachhinein zu sagen was die bessere Wahl gewesen wäre, kann man nie sagen.“
Der zweite österreichische Reiter, Gerfried Puck (T), stand dann bereits unter Druck. Schließlich kommen nur die besten zehn der 20 angetretenen Nationen ins das morgige Team-Finale. Ein Fehler am Wasser und ein Abwurf später war für Gerfried Puck die Medaillen-Entscheidung bereits gelaufen:
„Für das Finale wird es sich nicht mehr ausgehen, Max wird das jetzt als eine Art Trainingsrunde mitnehmen. Mein Pferd ist eigentlich super gesprungen, er war durch diesen Vorbau am Wasser minimal verunsichert, und der Fehler war echt eine Geschichte von 1 vielleicht 1,5 cm. Der mittlere in der dreifachen ist schwer zu sagen, der war irgendwie im ganzen Parcours so bisschen der Joker. Aber der Rest war sehr gut und lässt mich fürs Einzel hoffen, auch weil Naxcel eigentlich immer im Laufe eines Turnieres, wo andere vielleicht schon müde sind, immer besser wird.“, analysierte Gerfried Puck.
Vor dem Ritt von Max Kühner (T) war dann praktisch klar: Österreich schafft es nicht ins Finale. Dennoch zeigten die beiden eine gelungene und schnelle Runde, die nur durch einen ärgerlichen Fehler getrübt wurde:
„Grundsätzlich hatte ich auf Blue ein super Gefühl. Bei dem Fehler wollte ich ihm den Sprung ohne zu viel Spannung so leicht wie möglich machen, das war dann vielleicht im Endeffekt zu wenig Spannung. Aber Blue wird eigentlich auch bei jedem Championat besser, also bin ich zuversichtlich für das Einzel.“
Zu dem Team-Aus sagte der 50-jährige Weltranglisten-Dritte: „Wir haben schon auf das Finale gehofft, aber es lief halt heute nicht. Klar bin ich enttäuscht. Wir haben unser bestes gegeben, aber es hat nicht geklappt. Kathi hat ein ganz tolles Pferd, dem hat einfach ein bisschen Erfahrung gefehlt. Der kann das auch mit 0, 4 springen. Es war auch nicht einfach sich für das Finale zu qualifizieren, wenn auch Nationen wie die Schweiz nicht weiterkommen, das ist der Modus ohne Streichergebnis. Die Schweden hatten irres Glück, der Ausrutscher war gerade noch passend fürs Finale.“
Deutschland beeindruckt mit drei Nullrunden
Mit 28 Fehlerpunkten und einer Gesamtzeit von 229,84 Sekunden platzierte sich das österreichische Springreit-Team auf dem 13. Platz. Um die Medaillen reiten morgen: Deutschland, USA, Großbritannien, Belgien, Niederlande, Irland, Frankreich, Schweden, Israel und Mexiko.
Der absolute Favorit auf die Goldmedaille ist das Team aus Deutschland. Philipp Weishaupt (GER) auf Zineday, Christian Kukuk (GER) auf Checker und Richard Vogel (GER) auf United Touch B zeigten vor, wie man es macht und blieben als einzige Nation fehlerfrei.
Wie schnell es ohne Streichergebnis gehen kann, präsentierten die Schweden: Nach Nullrunden von Henrik von Eckermann (SWE) auf King Edward und Rolf-Göran Bengsston (SWE) auf Zucchero HV, kamen bei Peder Fredricson (SWE) und Catch me not S gleich 17 Fehlerpunkte (8+9) hinzu.
Völlig überraschend nicht im Finale sind auch die Schweizer. Steve Guerdat (SUI/8 FP.), Pius Schwizer (SUI/12 FP.) und Martin Fuchs (SUI/4 FP.) platzierten sich mit 24 Fehlerpunkten auf Rang zwölf und dürfen nicht um die Medaillen mitreiten.
Morgen (Freitag, 2.8.) geht es ab 14 Uhr in die erste Medaillen-Entscheidung im Springreiten.
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