CM | Herzenspferde – Jeden Mittwoch stellen wir ein besonderes Pferd unserer EQWO Community vor. Ein Pferd, das das Leben bereichert hat, von dem man lernen konnte und für das man alles tun würde. Die Geschichte von Martina Almesbergers Josy begann bereits vor dessen Geburt.
Martinas Stute Georgie Girl war ein besonderes Pferd, denn bevor sie einen Platz bei Martina fand, wurde sie jahrelang misshandelt und dementsprechend mißtrauisch: “Jeder Fremde war böse. Der Hufschmied zum Beispiel konnte nur mit zehn Strich Sedalin und mir selbst als Aufhalter an sie ran.”
Bald fiel Martina auf, dass Georgie Girl trotz Diät immer mehr zunahm. An einem Februartag putzte sie die Stute im Freien, um sie für einen Ausritt fertig zu machen, als sie eine Wölbung am Bauch bemerkte. “Die Wölbung war dann aber gleich wieder weg. Ich rief trotzdem den Tierarzt an. Seine Antwort war einfach ‘Da ist was im Bauch!’ Ich fragte dann noch nach, was denn da drin sein könnte und er meinte nur ‘Keine Ahnung ob Hengst oder Stute!’ Da brach bei mir erst einmal die Panik aus.” Der Tierarzt war sich auch sicher, dass vor April nicht mit dem Fohlen zu rechnen sei.
An den 01.März 2001 erinnert sich Martina noch sehr gut: “Um 08.15 Uhr läutete mein Telefon: ‘Martina, du bist Onkel geworden!’. Die etwas kryptische Aussage konnte ich bald verstehen – ein kleiner Hengst war geboren.” Natürlich machte Martina sich sofort auf den Weg in den Stall. Kohlrabenschwarz, mit vier weißen Füssen und einem weißen Fleck auf der linken Schulter lag der kleine Hengst im Stroh und bekam den Namen Josy!
“Zu Beginn war alles ganz toll. Mutter und Sohn waren ein Herz und eine Seele. Als Josy aber zwei Jahre alt wurde, begann seine Mutter nach ihm zu beissen und zu schlagen. Als sie dann auch anfing, gezielt nach meinem Kopf zu schlagen, musste ich die schwere Entscheidung treffen, sie gehen zu lassen.” Verkaufen wollte sie auch nicht, denn ihr Verhalten wurde immer schlimmer. “Ich hatte einfach zu viel Angst, dass sie jemanden ernsthaft verletzen oder gar töten könnte.”
Josy hingegen entwickelte sich wunderbar. Als er drei Jahre alt war, begann Martina ihn vorsichtig an Sattel, Trense und Reiter zu gewöhnen. Ein Jahr später ritt sie zum ersten Mal auf ihm. “Er war total brav. Bis zu seinem neunten Geburtstag war er ein liebes Westernpferd. Doch ohne Trainer ging einfach nichts weiter, also gingen wir zurück zu meinen Wurzeln und stellten ihn auf die englische Reitweise um. Das funktionierte ziemlich gut.”
Der Ausritt, der für lange Zeit alles veränderte, hat sich in Martinas Gedächtnis eingebrannt. Josy ging ganz plötzlich lahm. Die verheerende Diagnose: Sehnenschaden. Drei Jahre lang versuchte der Tierarzt alles Mögliche, aber Josy lahmte immer wieder. Irgendwann gab der Tierarzt auf: “Der wird leider nicht mehr.” Martina war aber nicht dazu bereit, ihren Josy aufzugeben. Sie wechselte den Stall, damit Josy mehr auf die Koppel gehen konnte.
Martinas Geduld zahlte sich aus. “Heute ist Josy den ganzen Tag auf der Koppel. Die Sehne ist ausgeheilt und wir können sogar unserer Leidenschaft nachgehen, dem Springen. Wir springen zwar nicht hoch, aber mit sehr viel Spaß und Freude. Wir gehen auch auf kleinere Turniere, meine Reitbeteiligungen starten in der Führzügelklasse, Dressur und Springen. Wir hoffen alle, Josy noch sehr, sehr lange bei uns zu haben.”
Wir freuen wir uns schon auf die Geschichte von Alonso, einem ganz besonderen Voltigierpferd, einem absoluten Spitzenstar im Voltigiersport! Die gibt es am nächsten Mittwoch, 16.11.2016, bei uns auf EQWO.net zu lesen!
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