Alle österreichischen Pferde fit für die EM in Blenheim
Vielseitigkeit – Startschuss für die Europameisterschaft in Blenheim (GBR)! Das österreichische Trio Lea Siegl/Van Helsing P, Harald Ambros/Vitorio du Montet und Katrin Khoddam-Hazrati/Renegarde ist „fit to compete“ und bereit für die Dressur. Das erklärte Ziel: ins Ziel kommen!
Nach der Olympia-Kulisse im Vorjahr wartet bei der EM erneut ein Schauplatz mit Gänsehaut-Faktor: Von 18. bis 21. September geht es vor der prachtvollen Barockresidenz des Blenheim Palace in Oxfordshire um die Medaillen in der Königsdisziplin des Pferdesports: Die Vielseitigkeit.
Es sind die 37. Europameisterschaften seit 1953, bereits zum 12. Mal auf britischem Boden – und zum zweiten Mal in Blenheim. Ein Deja-Vu für Österreichs Routinier, der damals bereit mit dabei war: „Ich werde mal die Startliste durchschauen, wer außer mir auch damals bei der EM 2005 in Blenheim dabei war“, sagte Harald Ambros (OÖ) mit einem Schmunzeln.
Der 45-jährige Oberösterreicher bestreitet seine bereits siebente EM. Mit Vitorio du Montet, mit dem er bei Olympia Platz 34 belegte, eröffnet er am Donnerstag um 15:44 Uhr (MEZ) aus rot-weiß-roter Sicht die Dressur.
Seine Teamkolleginnen Katrin Khoddam-Hazrati (ST) mit der 9-jährigen Stute Renegade und die Olympia-15. von Tokio Lea Siegl (OÖ) mit dem 15-jährigen Van Helsing P gehen am Freitag um 12:45 Uhr (MEZ) bzw. 16:40 Uhr (MEZ) ins EM-Viereck. Am Samstag geht’s ab 12 Uhr (MEZ) ins Gelände, am Sonntag ab 15 Uhr (MEZ) werden die Medaillen in der abschließenden Spring Prüfung vergeben.

Österreichisches EM-Team: Stürmische Anreise mit Zwangspause
Österreichs Equipe-Chef Thomas Tesch erzählte von der wilden Anreise. „Harald, Katrin und ich waren die letzten mit unseren Pferdehängern, die es auf die Fähre von Calais nach Dover geschafft haben. Aufgrund der Sturmwarnung mussten zum Beispiel die Franzosen und Schweden ihre Pferde umladen und durch den Eurotunnel fahren. Wir kamen jedenfalls für eine Nacht in Dover unter, danach in einem Stall, der eine Stunde von Blenheim entfernt liegt. Mit einem Tag Verspätung durften wir, nachdem das Wetter sich gebessert hatte, nach Blenheim. Seither läuft alles nach Plan.“
Die österreichischen Reiter:innen und ihre EM-Strategie
Für Harald Ambros, dem Zahnarzt aus Feldkirchen an der Donau, ist Vitorio du Montet mittlerweile das fünfte Pferd, das er zur Championatsreife geführt hat. Die Strategie für die EM in Blenheim: „Vitorio ist in der Dressur heuer sehr stabil gewesen. Wir legen hier in Blenheim mehrmals am Tag kurze Dressureinheiten ein, damit er die Aufmerksamkeit bekommt, die er im Viereck braucht.“
Lea Siegl, die in der aktuellen Weltrangliste der Vielseitigkeitsreiter:innen auf Platz 14 liegt, tritt mit ihrem aktuell besten Pferd Van Helsing P an. „Wir kommen gut vorbereitet, waren in Arville und Luhmühlen jeweils platziert“, sagt die 27-jährige Heeressportlerin aus Oberösterreich, für die es die dritten Europameisterschaften bei den Senioren sind. Gemeinsam waren Siegl und Van Helsing bereits 2019 bei der U21-EM am Start, ebenso wie in der Allgemeinen Klasse 2021 und 2023.
Katrin Khoddam-Hazrati sattelt ihre erst neunjährige Stute Renegade: „Renegade ist noch sehr jung, aber besonders stark im Gelände. In Luhmühlen hat sie im schweren Gelände mit null Fehlern gezeigt, was in ihr steckt. In Blenheim erwarten uns erneut anspruchsvolle Aufgaben, bergauf und bergab, weshalb die Wahl auf Renegade und nicht auf Pippa, die bei der Viersternprüfung in Wiesbaden auf Platz sechs platziert war, gefallen ist. Ihre Schwächen liegen noch in der Dressur und im Springen, daran haben wir zuletzt intensiv gearbeitet. In der Dressur mit Margit Appelt und beim Springtraining mit Dieter Köfler. Da wir im Team nur zu dritt sind, müssen wir alle ins Ziel kommen – mit einem Quäntchen Glück können wir das schaffen!“, hofft die 38-jährige Steirerin, die in Tokio 2021 noch vor der Dressur zurückziehen musste.

Die Favorit:innen
56 Athlet:innen aus 17 Nationen sind am Start, darunter der amtierende Olympiasieger Michael Jung aus Deutschland, der mit seinem Goldmedaillen- Gewinner fischerChipmunk FRH antritt. Das Team Großbritannien geht erneut als Favorit ins Rennen. Der amtierende Europameister und Olympiasieger stellt eine beeindruckende Mannschaft, angeführt von Laura Collett auf London 52, ihrem Partner, mit dem sie die olympische Bronzemedaille gewonnen hat.
Das Gelände
Der Cross-Country-Parcours stammt aus der Feder des Olympiasiegers Mark Phillips, der zum ersten Mal die Rolle des leitenden Parcoursdesigners in Blenheim übernimmt. „Meine Aufgabe ist es, dafür zu sorgen, dass jeder eine Chance hat, sich zu bewegen, und gleichzeitig die Fähigkeiten, den Mut und die Präzision der Elite herauszufordern. Über die Hälfte der Teilnehmer:innen sollte fehlerfrei bleiben, aber nicht alle werden die Zeit schaffen. Für mich geht es beim Parcoursdesign immer darum, freundlich zu den Pferden zu sein.“
Weiterführende Links:
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>> Österreich bei Vielseitigkeits-EM nach Dunst-Absage nur zu dritt
Dieser Text wurde von EQUESTRIAN WORLDWIDE – EQWO.net verfasst. Das Kopieren des Text- und Bildmaterials ist nicht gestattet.