A Coruña: Österreich bei Springreit-EM vorerst auf Rang 11
Springreiten – Alle vier österreichischen Springreiter:innen mussten im Zeitspringen einen Abwurf hinnehmen. Damit liegt das Team nach dem ersten Tag der Europameisterschaft in A Coruña (ESP) auf dem 11. Zwischenrang. Doch wir wissen, dass sich bei diesen Championaten viel tun kann und hoffen deshalb: Halb so wild – wenn das Pech für die kommenden Tage damit aufgebraucht ist!
Bei wechselndem Wetter im Hipico Centro Casas Novas, das in Sichtweite der Atlantik-Küste liegt, zeigten alle vier Österreicher:innen gute Runden, leider mit etwas Pech behaftet. So hatten alle vier: Alessandra Reich (OÖ), Katharina Rhomberg (V), Markus Saurugg (ST) und Max Kühner (T) jeweils einen Abwurf zu beklagen. Der zählt im Zeitspringen der Europameisterschaft zwar weniger als in einer klassischen Fehler-Zeit-Prüfung, ist aber natürlich dennoch ärgerlich, denn schon oft war gerade das im Finale ausschlaggebend.
14,11 Strafpunkte stehen nach dem ersten Tag in A Coruña (ESP) für das Quartett von Equipe-Chefin Angelika May zu Buche – 9,5 fehlen aufs Podium. Erstmal geht es aber um die Qualifikation für das Teamfinale der besten zehn Nationen am Freitag! Und das ist in sehr greifbarer Nähe:
„Es ist sicherlich keine Position, in der wir ganz vorne mitspielen können. Aber wir schauen, was noch kommt. Der Fokus liegt jetzt voll auf dem Teamfinale und dass wir morgen gute und fehlerfreie Runden zeigen.“, gab sich Teamleader Max Kühner (T) motiviert.
Vier Reiter:innen, vier Abwürfe – die Einzelritte im Überblick
Alessandra Reich (OÖ) eröffnete diese Europameisterschaften für Österreich als 13. Starterin. Ihr Bronze-Medaillengewinner aus Mailand 2023, der elfjährige Oeli R (Denzel Vt Meulenhof x Andiamo) sprang überragend, doch leider kam es nach einer engen Wendung zum Abwurf: „Ich wollte ihn eigentlich die Planke fertig springen lassen und hatte dann zu wenig Zeit zum Wenden. Ich habe dann gehofft, dass er den Oxer am Schirm hat, aber er hatte ihn gar nicht im Fokus. Weil es ein Zeitspringen ist, habe ich dann die Entscheidung auf halb-groß getroffen, aber das war – glaube ich – noch die bessere Entscheidung. So genial er zu Ende gesprungen ist.“ Die beiden liegen nun mit 6,23 Strafpunkten, die sich aus der Zeit von 82,39 Sekunden und vier Fehlerpunkten ergeben, an 59. Stelle in der Einzelwertung.


© Arnd Bronkhorst
Als zweites österreichisches Duo waren Katharina Rhomberg (V) und ihr 13-jähriger Holsteiner Cuma (Comme il faut x Ars Vivendi) am Start. Lange sah es nach einer Nullrunde aus. Doch leider! Beim vorletzten Sprung fiel unglücklich eine Stange: „Wir sind überall gut hingekommen, ich bin wirklich zufrieden mit Cumas Springen und meiner Reiterei. Der Fehler war leider einfach Pech, aber besser heute als in den nächsten Tagen.“, resümierte die Vorarlbergerin. Warum sie sich bei diesem Championat wieder für Cuma entschieden hatte? „Ich hatte im Vorfeld das Gefühl, dass Cuma seine beste Saison läuft. Immer Null, immer toll gesprungen.“ Die 32-jährige rangiert mit einem Punktekonto von 3,80 Zählern als beste Österreicherin auf Zwischenrang 36.

Markus Saurugg (ST) bestreitet in A Coruña das erste Championat seit zehn Jahren. Zuletzt war er in Aachen 2015 Teil des österreichischen Teams, heuer konnte er sich mit seinem talentierten Schimmel-Wallach Obora’s Crunchy Nut (Cardento x Corrado I) für die Europameisterschaft qualifizieren. Das große Ziel: Einzelfinale! „Ich habe das Warm-Up-Springen ausgelassen, mit dem Gefühl, dass er bis Sonntag frisch bleibt. Weil ich schon überzeugt bin, dass wir das Einzelfinale erreichen können, wenn ich in den kommenden Tagen gut reite. Heute muss ich ehrlich sagen, hätte ich besser hinreiten können und den Fehler vermeiden.“
Im heutigen Zeitspringen fiel wie bei Alessi Reich und Kathi Rhomberg leider eine Stange. Mit vier Fehlerpunkten und einer Zeit von 81.66 Sekunden, rangiert der Steirer aktuell mit 5.86 Strafpunkten auf Rang 55.


Die Schlussposition als vierter Reiter belegte Max Kühner (T). Der Olympia-Siebte von Paris 2024 ging aufgrund von Verletzungen seiner drei Top-Pferde mit dem hoch talentierten, aber sensiblen Cooley Jump The Q an den Start. Die Runde startete top, erst am vorletzten Hindernis, dem Einsprung der zweifachen Kombination kam ein Abwurf aufs Konto dazu:
„Cooley ist ein wenig zwischen Genie und Wahnsinn. Heute habe ich beides gefühlt. Er hat mir einerseits am Sprung ein so souveränes Gefühl gegeben, weil er das mit so viel Leichtigkeit macht. Da ist eigentlich ganz egal, was da steht. Andererseits merkt man bei ihm schon die Atmosphäre von so einem Championat. Er ist heute schon in der Box galoppiert, und ich hatte auch im Parcours zwischen den Wegen immer wieder das Gefühl, dass er mir wegrennt. Ein Championat ist etwas Besonderes, und so sensible Pferde wie er merken das eben auch.“ Im Einzel rangiert das Duo nach Tag eins auf Platz 42 (4,45 Punkte).



Großbritannien, Deutschland und Belgien auf Medaillenkurs
Aktuell führt das Team aus Großbritannien mit vier fehlerfreien Runden durch Matthew Sampson (GBR) auf Medoc de Toxandria, Donald Whitaker (GBR) auf Millfield Colette, Scott Brash (GBR) auf Hello Folie und Ben Maher (GBR) auf Dallas Vegas Batilly; und einem Score von 3,96 Strafpunkten.
Auf Silberkurs liegt Deutschland (4,19 Strafpunkte), die mit Richard Vogel (GER) und United Touch B auch den aktuell Zweitplatzierten in der Einzelwertung stellen. Auch seine Teamkollegen Sophie Hinners (GER) auf Iron Dames My Prins, Christian Kukuk (GER) mit Just be Gentle und Marcus Ehning (GER) mit Coolio blieben fehlerfrei.
Belgien belegt mit 4.61 Strafpunkten aktuell Rang drei: Thibeau Spits (BEL9 auf Impress-K van’t Kattenheye Z, Pieter Devos (BEL) auf Casual DV Z, Nicola Philippaerts (BEL) auf Katanga v/h Dingeshof und Gilles Thomas (BEL) mit Ermitage Kalone.
Weiterführende Links:
>> Website European Championship Casas Novas
>> Start- & Ergebnislisten
>> Livestream
>> EQWO.net: Max Kühner vor der EM: „Jetzt ist Zeit zu säen“
>> EQWO.net: Kein Einzelreiter – Österreichs Quartett für die EM in A Coruña steht!
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