Studentenreiter – Medaillenregen bei den World Finals! Zum Jahresabschluss reiste unsere rot-weiß-rote Equipe, bestehend aus Alexander Wokaun (NÖ), Julia Loos (NÖ) und EQWO.net-Redakteurin Julia Haidvogel (NÖ), ins französische Yssingeaux. Dort konnten sich unsere Studentenreiter:innen den Sieg in der Dressur, Bronze im Springen, sowie etliche Stockerlplätze und Platzierungen mit dem Team sichern.
Durch die Erfolge und Platzierungen während der Saison 2023 konnte sich Österreich für das Finale der Silver Leauge qualifizieren, welches traditionell zum Jahreswechsel stattfindet. Gastgeber waren diesmal die französischen Studentenreiter:innen, die eine wunderschöne Reitanlage in Yssingeaux, etwas über 100 Kilometer südwestlich von Lyon, für diese Veranstaltung bereitstellten. Insgesamt zwölf Nationen brachten Teams aus jeweils drei Reiter:innen an den Start. Länderübergreifend wurden die Teilnehmer:innen von einer Vielzahl von Fans unterstützt, und sogar Japan war bei diesem Turnier das erste mal vertreten.
Der erste Wettkampftag (29.12.) war für die Dressur reserviert: Zuerst wurden die Pferde präsentiert und zugelost. Im Anschluss ging es nach nur fünfminütiger Vorbereitungszeit für die Dreier-Teams ins Dressurviereck, wo eine Mannschaftsdressur auf A-Niveau zu absolvieren war. Dabei ritten immer drei Teams die selben drei Pferde. Der/die beste auf dem jeweiligen Vierbeiner qualifizierte sich für die zweite Runde. Alexander Wokaun (NÖ) und Julia Haidvogel (NÖ) konnten sich jeweils gegen ihre Mitstreiter:innen auf ihren zugelosten Pferden durchsetzen und durften ins Halbfinale einziehen. Dort war dann für den jungen Niederösterreicher leider Schluss, aber Julia ritt mit einer harmonischen Vorstellung bis ins Dressurfinale.
Am Samstag (30.12.) standen dann die ersten beiden Runden im Springen auf dem Programm: Julia Loos (NÖ) und Julia Haidvogel mussten den anderen Reiter:innen auf den ihnen zugelosten Pferden den Vortritt geben. Alexander Wokaun konnte gleich zweimal überzeugen und qualifizierte sich für das abschließende Springfinale.
Für die jeweiligen besten ging es am letzten Tag des Jahres schließlich in die Finali. Alexander Wokaun absolvierte den Parcours auf L-Niveau (115-120 cm) souverän, musste aber leider als einziger Starter im Finale einen Abwurf hinnehmen und so wurde es am Ende Bronze für den Niederösterreicher in der Einzelwertung (4 FP). Mit dem Team platzierten sich die rot-weiß-roten Teilnehmer:innen ex-aequo auf dem ebenfalls dritten Rang hinter Estland und den USA. Dann wurde es spannend in der Dressur: Julia Haidvogel musste als erste Reiterin auf das Finalpferd und legte eine schöne und fast fehlerfreie Runde auf M-Niveau vor (71,125 %). Ihre beiden Mitstreiterinnen aus Schweden (68,125 %) und Estland (65,375 %) konnten sich in der kurzen Zeit ebenfalls gut auf das Pferd einstellen, hatten allerdings beide Unstimmigkeiten im Mitteltrab und Außergalopp. Bis zur Siegerehrung mussten alle zittern, doch dann war klar: Julia Haidvogel kürte sich mit Einzelnoten bis zu 8,0 zur Siegerin der Dressurwertung bei diesen World Finals. Als Draufgabe durfte sich das rot-weiß-rote Team über Silber in der Mannschaftswertung hinter Belgien freuen.
In der Kombi-Wertung (Dressur und Springen) durften die Österreicher nochmals weitere Podiumsplätze und Schleifen mit nach Hause. Das Team holte Bronze, ebenso wie Alexander Wokaun (8 Punkte) in der Einzelwertung. Julia Haidvogel (16 Punkte) durfte sich als sechste ebenfalls noch über eine Schleife in der kombinierten Wertung freuen.
Mit der traditionellen Silvester-Gala ließen die Reiter:innen und mitgereisten Unterstützer:innen aus allen Nationen die sportlichen Wettkämpfe ausklingen und feierten zusammen in das Jahr 2023 hinein.
Was sind “Studentenreiter” überhaupt?
Der Dachverband der internationalen Studentenreiter (AIEC) veranstaltet in Zusammenarbeit mit einzelnen Nationen ca. drei bis fünf internationale Studentenreiterturniere (SRNC) über das Jahr verteilt. Als Saisonabschluss finden jedes Jahr zu Silvester die World Finals statt, bei der die besten Nationen um die Titel reiten.
Das besondere der SRNCs ist, dass die Dreier-Teams ohne eigene Pferde anreisen. Die Pferde werden vom Veranstalter zur Verfügung gestellt. In einem K.O.-System wird in der Dressur zuerst eine Mannschaftsaufgabe auf A-Niveau geritten, wobei immer drei Nationen auf den gleichen Pferden reiten und der beste weiterkommt. Nach insgesamt vier Runden wird der Sieger in einer M-Pflicht und einer S-Kür ermittelt. Im Springen starten ebenfalls drei Nationen auf den gleichen Pferden. Auch hier werden 4 Runden von A- bis M-Niveau geritten. Um einen harmonischen Wettkampf zu garantieren, besteht für das Organisationsteam die Möglichkeit, die Anforderungen an das Können und den Ausbildungsstand der Pferde anzupassen. So kann beispielsweise im Finale statt einem 135 cm hohen Parcours ein L-Springen (120 cm) zu absolvieren sein oder einzelne Dressurlektionen (einfacher Wechsel statt fliegendem Wechsel) abgeändert werden.
Gefragt ist vor allem Einfühlungsvermögen der Reiter:innen. Die Pferde werden von ihren gewohnten Reiter:innen aufgewärmt und dann an die jeweiligen Studentenreiter:innen übergeben. Diese haben dann nur fünf Minuten bzw. zwei Probesprünge zum Abreiten und Kennenlernen des Pferdes bevor sie in das Dressurviereck oder den Parcours müssen.
Interesse bekommen?
Auf der Facebook-Seite „Studentenreiter Österreich“, sowie Instagram-Seite @austrianstudentriders versorgt euch der Akademische Reitclub Österreich regelmäßig mit aktuellen Infos rund um das Studentenreiten.
Dort findet ihr auch Kontaktmöglichkeiten. Neue Mitglieder sind jederzeit herzlich willkommen! Der ARC Österreich freut sich schon auf die neue Saison und wird euch sicher von den kommenden Turnieren berichten.
Weiterführende Links:
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