Islandpferde – Tief verschneite Berge, 20 Islandpferde und erschöpfte Treiber: Am letzten Wochenende musste in der isländischen Gemeinde Eyjarfjarðarsveit ein Hubschrauber beim Zusammentreiben der Pferde helfen. Eine Premiere für den isländischen Landwirt.
Wie die Website Icelandreview veröffentlichte, kam es am Wochenende in Island zu einer ungewöhnlichen Situation: Ingólfur Jóhannsson trieb seine Pferde von den Bergalmen hinunter ins Tal. Doch einige Pferde drehten aus unbekannten Gründen um und galoppierten zurück auf den “Uppsalafjall”, wie der 40-jährige Landwirt berichtete: “Das ist eine alte Bergweide, die wir Pferdezüchter im Eyjarfjörður seit vielen Jahren nutzen und die uns wichtig ist. Sie befindet sich im Besitz einiger Höfe im Fjord, und Pferdeleute aus Akureyri können ihre Jungpferde dort über den Sommer laufen lassen. Über 40 Jahre lang bin ich da immer hin. In diesem Fall sind die Treiber an eine Pferdegruppe geraten, die sich entschied, wieder auf den Berg zu laufen.“
Nachdem der Berg schneebedingt so schwer zugänglich war, musste schlussendlich ein Hubschrauber zur Hilfe gerufen werden, der die Herde zusammentreibt:“Die Leute waren erschöpft von der Kletterei, und es gelang trotzdem nicht, die Gruppe herunterzutreiben. Daraufhin wurde entschieden, die örtlichen Rettungsleute einzuschalten, die sich mit mehr Leuten auf den Weg machten. Sie erreichen die Pferde, aber dann rennen die noch weiter in Richtung Hochland, auf den Uppsalafjall. Tiere laufen nicht einfach aus Spaß auf einen Berg hinauf. Irgendwas war dort los. Wir wollten dann auf den Berg, hatten aber ein bisschen Angst weil das wirklich kein Spaziergang ist. Also wurde ein Hubschrauber organisiert, und unsere besten Schaftreiber gingen an Bord. Und dann haben wir richtig Augen gemacht, wie es dem Piloten gelang, die Pferde mit dem Hubschrauber da runterzutreiben,” erinnerte sich Ingólfur.
Das Vorhaben war nicht einfach, es hatte gerade erst einen halben Meter geschneit und der Berg sehr steil. So hingen überall Schneebretter und die Pferde konnten nicht auf demselben Weg hinunter, auf dem sie hinauf gelangt waren:“Wir mussten die Sicherheit für Mensch und Tier gewährleisten, und haben einen neuen Pfad gefunden. Der Pilot schaffte es, die Pferde zu diesem Pfad zu treiben, und unten fingen die Reiter die Herde dann ein. Das klappte zum Glück, was nicht selbstverständlich ist. Damit haben wir echt nicht gerechnet. Der Pilot war genial mit den Pferdeleuten an Bord, die ihm sagten, wo er hinfliegen sollte.”
Gerade rechtzeitig konnten die Tiere sicher ins Tal gebracht werden, denn am nächsten Tag kam nasser Schneeregen und die Pferde hätten sich am Berg in einer echten Notlage befunden. Ingólfur Jóhannsson zeigte sich dankbar über die vielen freiwilligen Helfer, den fähigen Piloten und auch die ausländische Hilfe:
“Das ist nicht selbstverständlich dass irgendwer deine Pferde für dich zusammentreibt. Das ist viel Arbeit und man braucht eine große Anzahl von Leuten an vielen Stellen des Geländes. Für uns wäre das schwierig gewesen, wenn wir nicht soviel Hilfe gehabt hätten, eigentlich aus der ganzen Reitergemeinschaft im Eyjarfjarðarsveit. In diesem Jahr hatten wir auch zehn deutsche Mädchen und zwei deutsche Jungs dabei, die sich an dem Pferdetrieb beteiligten, aus Spaß an den Pferden. Das macht einen Riesenunterschied für uns alte Bauern und ist absolut nicht selbstverständlich.”
Weiterführende Links:
>> Icelandreview
>> Isländische Meldung: Eidfaxi
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