Springreiten – Was für ein Traumwochenende! Österreichs Alessandra Reich durfte überraschend beim CSIO5* in St. Gallen (SUI) starten und sie nutzte ihre Chance. Im Sattel ihres siebenjährigen belgischen Youngsters Oeli R von Denzel v. Meulenhof holte sich Alessandra in Springen über 140/145 cm zwei Platzierungen und feierte einen absoluten Höhepunkt: Platz drei ohne Abwurf über 150 cm auf ihrem so schwierigen Erfolgspferd, dem zehnjährigen Belgier Loyd! Wir haben mit der 24-jährigen Österreicherin über ihre Kennenlern-Geschichte, die Besonderheiten des einmaligen Wallachs und ihre Zukunftspläne gesprochen.
22 Starter:innen wagten sich am Samstag im Regen über den 150 cm hohen Parcours des „Prize MS Direct Group“. Im Grunddurchgang blieb mit dem Schweizer Edouard Schmitz nur ein einziger Reiter fehlerfrei. Lediglich drei weitere Aktive schafften eine fehlerfreie Runde an den Hindernissen, kassierten jedoch jeweils einen Zeitfehler, womit das Stechen entfiel. Doch unter den Top-Scores war auch Alessandra Reich! Die für Oberösterreich reitende Amazone platzierte sich als eine der Reiter:innen ohne Abwurf mit der drittschnellsten Zeit von 74,19 sec. an dritter Stelle!
„Ich glaube, dass viele Reiter aufgrund des Regens am Rasen unsicher waren, aber wir haben einfach durchgezogen und es ist voll aufgegangen!“, resümiert die 24-jährige ihre sensationelle Platzierung.
Kindheitstraum erfüllt
Für Alessandra erfüllte sich mit dem Start beim CSIO5* in St. Gallen (SUI) ein Kindheitstraum: „Wir leben in der Schweiz und als Kind war ich immer beim CSIO zuschauen. Es ist für mich ein Traumwochenende, alleine dass ich hier starten durfte. Die tollen Platzierungen sind dann noch das Sahnehäubchen!“, schwärmte Alessandra im Gespräch mit EQWO.net.
Kein Mädchen-Pferd
Die Freude über die sensationelle Platzierung in einem Top-Starterfeld über 150 cm ist groß, Alessandras vierbeiniger Partner ist nämlich nicht der einfachste! Loyd sei im Parcours unbezahlbar und ein absoluter Traum mit „abnormalen Vermögen“. Im Umgang und speziell am Abreiteplatz, sieht es dagegen anders aus: „Er hat Angst vor anderen Pferde, dreht gerne mal um oder schlägt Haken. Ich musste bereits mehrere Bodenproben nehmen“, erzählt sie lachend, „wie auch am Donnerstag am Abreiteplatz hier in St. Gallen“.
Der Braune war bis siebenjährig unter seinem Jungpferdeausbilder in Belgien unterwegs. „Kein Mädchenpferd“, so titulierte er den Wallach beim Verkauf. Doch Alessandra wusste nach dem ersten Probereiten: der oder kein anderer! Mittlerweile hat sie sich mit dem talentierten Belgier zusammengerauft. Daheim ist der Schlüssel vor allem viel Abwechslung im Training.
Bisher verlief die Saison nicht nach Wunsch, unglückliche Fehler und zu viel Druck brachten bisher nicht die erträumte Ergebnisse. Mit dem unerwarteten Anruf am vergangenen Sonntag sollte sich das ändern! Eine Starterin ist ausgefallen, der Turnierveranstalter lud daher als Nachrückerin die im Dreiländer-Eck lebende Österreicherin ein. Eine Wahnsinns-Möglichkeit für einen „Normalo“ (wie Alessandra sich selbst bezeichnet) beim Fünf-Sterne CSIO zu starten, wo man am Abreiteplatz mal eben auf Langzeit-Weltranglistenführenden Steve Guerdat (SUI) oder Rolex Grand Prix-Sieger Scott Brash (GBR) trifft.
Die weitere Saison- bzw. Lebens-Planung
sieht erstmal den Nationenpreis in Sopot (POL) vor, bei dem Alessandra gemeinsam mit Max Kühner (T) und Kathi Rhomberg (V) nominiert wurde: „Wenn wir einen guten Tag haben, kann das richtig gut werden!“
Längerfristig will Alessandra den Reitsport als Hobby fortführen. So sei es einfacher Spaß und Freude zu erhalten. Die Wirtschaftsstudentin mit aktuell vier Pferden ist eine wahre Weltenbummlerin: Alessandra Reich wurde in Hannover (GER) geboren, wohnte zwischenzeitlich in Vorarlberg, Wien und Zürich (SUI) und studierte in Mailand. Alessandra könnte sich ihre Zukunft ähnlich, wie die von Max Kühner vorstellen, der neben seiner Tätigkeit als Turnierreiter, Geschäftsführer seines eigenen Unternehmens ist.
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