CM – Für uns Pferdefreunde sind Filme, in denen unsere geliebten Vierbeiner vorkommen, in den meisten Fällen emotionale Kino-Highlights. Was gibt es Schöneres als ein rabenschwarzes Pferd, das seinen Reiter im Renngalopp durch die Wüste trägt (Szene aus Indiana Jones)? Wer kann dem Tigerschecken in Pippi Langstrumpf wiederstehen, der mit dem Mädchen und dem Affen in einem Haus wohnt? Wer schmilzt nicht dahin beim Anblick von Schattenfell, dem schönsten Pferd von Mittelerde, in Herr der Ringe. Und Hand aufs Herz: Wer ist nicht gerührt, wenn ein Pferd aufgrund eines schrecklichen Unfalls die Hilfe eines extrem gutaussehenden Cowboys benötigt (Der Pferdeflüsterer)? Nun steht ein neuer Film in den Kinostartlöchern, der die Themen Emotion und Pferd perfekt verpackt. „Rock My Heart“ erzählt die Geschichte eines rebellischen, herzkranken Mädchens und seiner besonderen Beziehung zu eine ebenso wilden und ungezähmten Hengst. Wir haben hinter die Kulissen geblickt und einige interessante Fakten zu Dreharbeiten mit Filmpferden erfahren. Kinokarten für „Rock My Heart“ gibt es übrigens hier zu gewinnen »
Was sind die Herausforderungen bei Dreharbeiten mit Pferden?
Produzent Boris Schönfelder: Wenn man einen Film mit Pferden dreht, braucht man etwas mehr Zeit, weil selbst das bestdressierteste Pferd nicht immer genau das macht, was man von ihm möchte. Manchmal macht es auch gar nichts. Außerdem haben Pferde eine limitierte Aufmerksamkeitsspanne und man kann deshalb auch nicht beliebig viele Wiederholungen von Aufnahmen machen. Außerdem
spielt der Film in dem sehr interessanten, im Film noch relativ ungesehenen Milieu des Galopprennsports. Diesem Setting gerecht zu werden und diese Welt so realistisch wie möglich
darzustellen war unser Ehrgeiz. Ein Pferderennen im Film zu zeigen ist wegen der großen Sensibilität der Rennpferde sehr anspruchsvoll. Das waren Tage von immensem logistischem Aufwand, und wir können uns glücklich schätzen, dass alles gepasst hat und wir tolle Bilder bekommen haben.
Stunt-Koordinatorin Vanessa Wieduwilt (Filmpferde.com): ROCK MY HEART ist aus einem Grund eine besondere Herausforderung: Es sind sehr, sehr viele Szenen darzustellen und das Rennsportgeschäft ist sehr hart. Wir mussten zum Beispiel darstellen, dass die Pferde auch Angst haben und nervös sind, ohne dass die Tiere darunter leiden. Dass das alles super für die Tiere abläuft und dass man trotzdem die Szenen filmen kann, das ist sehr schwierig und eine Riesen-Herausforderung. Außerdem haben wir hier in Deutschland immer ein viel kleineres Budget und man erwartet trotzdem die gleichen Leistungen von uns wie in „Hollywood“. Das macht es nicht einfacher…
Was ist Rock für ein Pferd?
Stunt-Koordinatorin Vanessa Wieduwilt (Filmpferde.com):
Wir haben für Rock mit sechs verschiedenen Pferden gearbeitet! Unser „Hauptdarsteller“ heißt Laurion. Er ist ein reinrassiges Vollblut-Pferd und früher kleine Rennen gelaufen, aber jetzt nicht mehr aktiv. Er ist ein bisschen ruhiger, was sehr wichtig ist. Ein aktives Rennpferd wäre schwierig geworden. Dann gibt es natürlich noch Doublepferde: Das ist zum einen Bobby, ein sogenanntes Quarterhorse. Ihn nenne ich immer unser Stuntdouble. Er macht die schwierigen und komplexen Szenen der Freiheitsdressur. Bobby hat schon unheimlich viel Filmerfahrung, er ist ein ganz tolles Pferd. Dann haben wir Top, ein Trakehner-Vollblut-Mix, der nicht so ruhig ist und daher die Szenen spielte, in denen Rock nervös ist. Dann gab es noch Stacy, die Rock in der Box beim Liegen gedoubelt hat. Und dann haben wir natürlich noch die Rennpferde, auch Vollblüter, die Rock im Rennen unterstützt und gedoubelt haben.
Wie viele Leute waren von Ihrem Team im Einsatz bei ROCK MY HEART?
Stunt-Koordinatorin Vanessa Wieduwilt (Filmpferde.com): Neben mir war noch Jana Jelenová für ROCK MY HEART im Einsatz. Sie arbeitet schon viele Jahre mit uns. Jana ist eine ganz tolle Pferdetrainerin und kümmert sich hauptsächlich um unsere Pferde. Dazu kamen als weitere Trainer noch Pavel Vesely und Emil Siska, Martin Knauer und Stuntdouble Frantizek Mekota, der Paul Brenner doubelte. Julia Thut war das Reitdouble für Lena Klenke, Rebecca Danz, eine erfahrene Rennreiterin, die Lena bei den Rennszenen doubelte, und Patricia Beissel ihr Stuntreitdouble. Dazu kamen natürlich noch ganz viele weitere Jockeys, die mit uns arbeiten.
Wie hat sich Lena Klenke beim Dreh geschlagen?
Stunt-Koordinatorin Vanessa Wieduwilt (Filmpferde.com):
Lena hat das richtig, richtig gut gemacht! Sie hat vor dem Dreh fleißig Unterricht genommen, sie ist sehr fit und auch von der Koordination her sehr stark. Sie ist ehrgeizig, aber auch sehr feinfühlig mit Pferden, ganz easy und entspannt und das ist wichtig bei der Arbeit mit diesen Tieren. Für jemanden, der erst so kurz reitet, hat sie das wahnsinnig gut gemacht.
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Quelle: Presseheft Rock My Heart