NNN | Rennsport – Am 16. September 2017 gab es in Leipzig einen ganz besonderen Renntag. Gefeiert wurden 150 Jahre Galopprennbahn Scheibenholz und dementsprechend lang war die Liste der geladenen Gäste. Der hartgesottene Kern der Galopprennfreunde war wie immer im Alte Waage-Gebäude anzutreffen.
Leipzigs Aushängeschild in Sachen Literatur, Clemens Meyer, war voll in seinem Element und hatte einen sehr schönen mit Glitzersteinchen besetzten Galopper am Revers stecken. Ein Geschenk zu seinem 40. Geburtstag, das ein Freund in Wien in einem Laden nach langer Suche fand – wie er mir erzählte. Vorsichtig gab sich Clemens Meyer beim neuen Rennpferd des Rennstall Leipzig, das ihm mitgehört: Fine Girl. Trainer Marco Angermann nach dem Lebensstart der vierjährigen Schimmelstute: „Das waren fast alles Pferde, die schon gelaufen sind und da war es für sie als Debütantin schwer.“ Die Santiago-Tochter mit Miguel Lopez im Sattel kam schlecht aus der Startbox raus, kam aber nicht mit der roten Laterne durchs Ziel und der Trainer war zufrieden.
Für Marco Angermann hätte es an dem Tag nicht besser laufen können, sorgte doch Liverbird unter Rene Piechulek für einen hauchdünnen Sieg gegen die Hallenserin Sterngold unter Alexander Pietsch. Nicht ganz glücklich hingegen war Sterngolds Mitbesitzer Andreas Neugeboren, der seinen Liebling gern mit zehn Siegen in die Zucht verabschiedet hätte. Sollte die achtjährige Stute gesund und gut drauf sein, könnte es mit dem zehnten Sieg vielleicht doch noch klappen. Für Alexander Pietsch klappte es mit einem Sieg im 7. Rennen mit Orkanos, der seinen Stallgefährten Wellensturm unter Rene Piechulek auf der Ziellinie auf Platz zwei verwies.
Hauptereignis des Tages war der Große Preis der Äkschn GmbH – 150 Jahre Scheibenholz. Für die Äkschn GmbH konnte Clemens Meyer Freunde und Sympathisanten des Galopprennsports mobilisieren und war dementsprechend und zurecht stolz auf diesen Preis, einen Ausgleich II über 2.000 Meter dotiert mit 10.000 Euro. Zehn Pferde gingen an den Start und für eine faustdicke Überraschung sorgte die aus der Lausitz angereiste Ostana mit Carlos Henrique, die wie den sicheren Sieger aussehenden Gepard unter Rene Piechulek auf der Ziellinie in der Außenspur abfing.
Die 1. Mitteldeutsche Galoppserie ging mit dem Sieg des Finales in Leipzig an Trainerin Elisabeth Storp, die ihren Rennstall in Beelen bei Warendorf in Nordrhein-Westfalen betreibt. „Wie wir gemerkt haben, dass es gut läuft haben wir ganz gezielt darauf hin gearbeitet“, freute sich die immer gut gelaunte Trainerin. Sie hatte neben Nightdance Prince mit Tommaso Scardino den im Gewicht günstiger stehenden Highly Favoured mit Daniele Porcu am Start, der als Sieger durchs Ziel galoppierte. Bestes Pferd der Serie wurde Nightdance Prince und bester Jockey Rene Piechulek. Acht Rennen umfasste die Serie, die sehr gut angenommen und im kommenden Jahr fortgesetzt werden soll. In diesem Jahr nahmen die Rennbahnen in Dresden, Magdeburg, Leipzig, Bad Doberan und Bad Harzburg teil. Gleich im ersten Rennen gab es mit Nipotin unter Martin Seidl einen Favoritensieg. Die zweijährige Stute hat den Derbysieger Pastorius als Vater im Pedigree stehen. Filip Minarik konnte mit Langaro im 3. Rennen und im 4. Rennen mit Auennebel zwei Tagessiege verbuchen. Das mit 3.050 Meter längste Rennen in Leipzig, bei dem der Dresdner Auennebel überzeugend gewann, hieß im vergangenen Jahr noch Lampos-Rennen in Erinnerung an den bekannten Steher aus Leipzig.
Weiterführende Link:
www.scheibenholz.com
Nächster Renntag 2017:
28. Oktober
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