Spanische Hofreitschule – Der Skandal um die Spanische Hofreitschule in Wien befüllt weiterhin die Schlagzeilen bis über die österreichischen Landesgrenzen hinaus. Jetzt ist der Aufsichtsratvorsitzende Johann Marihart, dem vorgeworfen wird seinen Lippizanerhengst Maestoso Fantasca-67 auf Kosten der Steuerzahler ausbilden haben zu lassen, zurück getreten. Die Staatsanwaltschaft ermittelt wegen Untreue.
Johann Marihart zog nun Konsequenz nach den aktuellen Aufregungen in der Spanischen Hofreitschule und trat vom Posten des Aufsichtsrat-Vorsitzenden zurück. Auch wenn er die Anschuldigungen, er hätte seinen bzw. den Privathengst seiner Tochter kostenlos ausbilden lassen, als haltlos und verzerrt benennt:
„Fantasca ist ein Sponsorpferd, für dessen Haltung und Ausbildung die Spanische Hofreitschule von privater Hand die Kosten erstattet bekommen hat“, so Marihart laut ORF, seine Tochter habe monatlich 1.200 Euro bezahlt, sowie die Ausrüstung und einen Klinikaufenthalt des Hengstes: „Würde man mehr Menschen für solche Investments gewinnen, ließen sich die finanziellen Probleme der Hofreitschule deutlich lindern.“
Wie kam es zu dem Privatverkauf des Hengstes?
Der Lipizzaner Maestoso Fantasca-67 wurde in Piber gezüchtet und ist dort auch aufgewachsen. Nach Beginn seiner Ausbildung wurde er schnell als nicht zuchttauglich und für die Hohe Schule ungeeignet befunden. Daher wurde der Lipizzaner auf der Website regulär zum Verkauf angeboten und von der Tochter Johann Marihart`s um 12.000 € erworben.
Erst bei einem Engpass an Showpferden 2014 wurde Maestoso Fantasca wieder herangezogen und entwickelte sich zu einem der wichtigsten Lipizzanerhengste im aktuellen Aufführungs-Kalender. So auch aktuell, denn trotz des Skandals um seinen Besitzer und dessen Rücktritt befindet sich Maestoso Fantasca weiterhin in der Spanischen Hofreitschule.
Aufklärung und Ermittlungen durch Staatsanwaltschaft
Die Spanische Hofreitschule ist Eigentum der Republik Österreich, die zuständige Ministerin ist wiederum aktuell Elisabeth Köstinger. Sie hat nun von der Geschäftsführung (Sonja Klima) und drei Aufsichtsrat-Mitglieder, welche vom Ministerium entsandt wurden, um schriftliche Stellungnahmen gebeten, um einer Aufklärung in der Sache näher zu kommen.
Die Staatsanwaltschaft hat derweilen gegen den Aufsichtsratsvorsitzenden Johann Marihart, die ehemalige Geschäftsführerin der Hofreitschule, Elisabeth Gürtler, und Erwin Klissenbauer, derzeit Co-Geschäftsführer der Hofreitschule, ein Ermittlungsverfahren wegen Untreue eingeleitet, nachdem der ehemalige Oberbereiter Klaus Krzisch eine Anzeige eingebracht hat. Eine weiter Anzeige wurden anonym erstattet.
Weiterführende Links:
>> Website Spanische Hofreitschule
>> Rechnungshofbericht 29.10.21
>> „Spanische Hofreitschule: Vorwürfe & Skandale – ein Faktencheck“, 18.11.2021
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