Urlaub zu Pferd – Viele Reiter:innen träumen davon, Sarah Fuchs und Gabriel Bsteh haben sich diesen Wunsch erfüllt: Eine Reise im Pferdesattel! Acht Tage lang ging es am südandalusischen Küstentrail durch Pinienwälder und Olivenhaine, am Strand entlang und über beeindruckende Gebirgsketten. Hier ist Ihr Reisetagebuch.
Wie alles begann
Als Reiter eine Reitreise machen? Da scheiden sich die Geister… Wollt ihr nicht mal was anderes machen? Sind die Pferde nicht arm? Das sind doch nicht Eure Pferde? Wer weiß, was da für Leute dabei sind? Und ist das nicht gefährlich? Für uns war klar: Wir wollen zumindest einmal in unserer Lieblingslage „zu Pferd“ die Welt erkunden. Wo ist es warm, schön, vielseitig und trotzdem nicht ewig weit weg? Unsere Wahl fiel auf einen Küstentrail in Südandalusien: Strand, Berge und Pferde, wir kommen!
Tag 1
Unsere Reitreise begann am Samstag mit dem Flug von München nach Jerez de la Frontera. Am Abend lernten wir bei einem gemeinsamen Abendessen in Zahora unsere Reiterkollegen und den Guide Josef (Joe) Fuchs kennen. Auch Joe machte sich bereits ein Bild von uns und hatte in Gedanken die Pferde für uns ausgesucht, natürlich durfte man auch Wünsche äußern.
Tag 2
Nach dem Frühstück ging es los zu den Pferden. Sarah bekam Coqueta, eine süße Hispano-Araber Stute, für Gabriel wurde Bonita ausgesucht, die Herdenchefin und ebenfalls eine Hispano-Araber Stute. Die klischeehafte Sorge abgestumpfte und abgemagerte „Karusselpferde“ anzutreffen, war sofort verschwunden.
Alle Pferde machten einen fitten, wohlgenährten und aufgeweckten Eindruck und wir begannen sofort mit der „Karottenbestechung“. Nach kurzer Gewöhnung an die traditionell spanischen Doma-Vaquera-Sättel (sehr gemütlich, v.a. wenn man an Springsättel gewöhnt ist!) ritten wir durch herrlich duftende Pinienwälder in den Naturpark Breña de Barbate, anfangs eher gemütlich um das „eigene“ Pferd zuerst besser kennenzulernen.
Anschließend gab es typisches spanisches (und vor allem reichliches) Mittagessen in einem kleinen örtlichen Restaurant, welches Joe bereits für uns ausgesucht hatte.
Danach stellten wir die Trittsicherheit der Pferde ein erstes Mal auf die Probe: Für uns angeblich mutige Springreiter ging es auf furchterregend steile Wege im Sand mit herausragenden Wurzeln „Himmel, das geht niemals“ dachten wir uns insgeheim, während sich unsere Stuten, Coqueta & Bonita wohl dachten: „No problemo, festhalten und lasst uns mal machen!“ – und ja, es war einfach nur WOW!
Nach fast sechs wie im Flug vergangenen Stunden ging es wieder zurück zu Joe’s Finca, wo die Pferde noch einmal zu Hause schliefen, bevor es auf den echten Trail ging.
Tag 3
Heute war für uns ein besonderer Tag! Nachdem wir die Pinienwälder hinter uns gelassen hatten, wurde das Gelände flacher und der Wind trug uns bereits den Duft des Meeres heran. Noch einige Ufergebüsche und dann sahen wir ihn, den atlantischen Ozean und davor Sandstrand soweit das Auge reicht! Die Pferde wurden schon etwas unruhig, denn sie wussten schon, was wir noch nicht wussten: Jetzt geht’s ab! Im munteren Galopp immer Richtung Conil. Ohne Hindernis, ohne Zaun, ohne schimpfenden Bauern (nur einzelne Strandbesucher, die uns mit Handykameras verewigten). Reiterherz, was willst du mehr!
Das Mittagessen war auch direkt am Strand in einem netten Lokal, wo man anschließend die Möglichkeit hatte, ins Meer zu springen. Nach der Siesta ging es weiter nach El Colorado. Die Pferde durften diesmal in einem „Hotel“ direkt im Pinienwald übernachten, wo für sie ein sehr schöner, großer Paddock war. Sechs Liter Hafer bzw. drei Gänge feines, andalusisches Essen später, fielen Pferd und Reiter ins „Bett“.
Tag 4
Heute hieß es auch für uns Koffer packen, denn wir übernachteten in einem Landhotel in Benalup, einer Kleinstadt im Süden der Provinz Cádiz. Durch einen Pinienwald und wunderbar abwechslungsreiche Landschaft ritten wir in Richtung Naveros – auf alten Cañadas (Viehtriebwege) und über riesige Weiden, zwischen den Kühen hindurch. Ja, liebe Pferde zu Hause, das geht, die beißen nicht.
Was darf in Andalusien nicht fehlen? Die Sherry Pausen! Joe war sehr fürsorglich und hatte täglich ein (oder zwei 😉 Gläschen Sherry für uns dabei.
Über Gebirgsketten und einsame Pfade führte unser Weg bis zum Nachtquartier der Pferde in der Nähe von Medina Sidona. Die Pferde bewiesen hier erneut ihre Trittsicherheit, aber jetzt war uns bereits klar: No worries, die haben das im Griff!
Tag 5
Auf alten Römerpfaden (und ja, die sind so alt, wie sie klingen) ritten wir ins Hinterland und näherten uns Benalup. Die imposante Hügellandschaft und die friedlich grasenden Kampfstiere werden wir nie vergessen, von Coquetas und & Bonitas Rücken aus sogar ganz ohne Stress. Mittagessen war in unserem Landhotel, wieder mit typischen andalusischen Speisen, und wieder alles, nur nicht zu wenig.
Danach ging es wieder weiter Richtung Nachtquartier der Pferde, auch diesmal hatten die Pferde wieder ein neues „Hotel“ gebucht: Mehr Bäume, derselbe Hafer!
Tag 6
Wir packten unsere Koffer ein weiteres Mal, denn es ging wieder retour zu unserem ersten Hotel. Ein neuer Tag, eine neue Landschaft: Riesige Reisfelder und Olivenplantagen. Sehr eindrucksvoll und mit dazwischen liegenden Trassen, auf denen man was gut kann? Galoppieren! So näherten wir uns wieder der Küste, vorbei an riesigen Windparks mit gewaltigen Windrädern ging es Richtung Almarchal, dem Übernachtungsort für die Pferde. Und ja, es gab wieder Hafer.
Tag 7
Nach einem kurzen Ritt erreichten wir den Strand bei Zahora und erneut durften wir die Meeresbrise durch die langen Standgaloppaden spüren. Danach erklommen wir die Steilküste von Barbate und genossen den Blick auf das azurblaue Meer, Postkarten spotten da jeder Beschreibung.
Leider war die Sicht an diesem Tag nicht auf unserer Seite, denn hier wäre Afrika zum Greifen nahe gewesen. Im rasanten Galopp ging es weiter zu unserem Mittagsplatz. Hier wurden wir von Heinke (Assistentin von Joe) mit einem liebevoll hergerichteten Picknick überrascht. Vorbei am Cap Trafalgar und dann waren wir wieder leider schon wieder zurück am Stall der Pferde bzw. bei Joe’s Finca.
Tag 8
Ein letztes Mal das typische andalusische Frühstück genießen (Toast & Tomate) und dann ging es auch schon wieder retour Richtung Flughafen.
Diese Reitreise war für uns ein einmaliges Erlebnis, tolle Pferde, tolle Landschaft, tolles Essen,… einfach unbeschreiblich. Im Frühjahr blühen hier Sonnenblumenfelder und Lavendel, aber auch im Herbst war die Landschaft unbeschreiblich schön. Wir kommen wieder! Die Reitreise kann ganz einfach direkt bei Joe gebucht werden.
Weiterführende Links:
>> Trafalgar A Caballo – Reiten in Andalusien: Südandalusischer Küstentrail (wanderreiten-andalusien.com)
>> EQWO.net-Serie: Hoch zu Ross im Nationalpark Kalkalpen :: TEIL 1
>> EQWO.net-News: Charlotte Dujardin auf Safari in Kenia
Dieser Text wurde von Sarah Fuchs für EQUESTRIAN WORLDWIDE – EQWO.net verfasst und ist keine Pressemitteilung. Das Kopieren des Text- und Bildmaterials ist nicht gestattet.