KS | Tierschutz – Wie weit Tierschutz gehen kann, zeigt gerade die Deutsche Yvonne Gutsche. Als sie am 20. Dezember einen Anruf bekam, dass in ihrer Gegend (Main-Tauber-Kreis, Deutschland) verwahrloste Pferde in wirklich schrecklichen Haltungsbedingungen gehalten wurden, zögerte sie keine Sekunde! Von den sechs Pferden fiel ihr besonders ein junger vierjähriger Wallach ins Auge, der schon nahe am Tod stand. Dehydriert, abgemagert und völlig apathisch zögerte sie keine Sekunde und brachte Carlos, den sie seitdem Amour nannte, in die nächste Tierklinik. Obwohl die Prognose schlecht stand, kämpften Yvonne und die Tierärzte um Amour, der seinen Lebenswillen nie aufgegeben hatte.
Besonders der erste Blick auf Amour war für Yvonne ein großer Schock. Ein Pferd in einem dermaßen schlechten Zustand hatte sie noch nie gesehen. Obwohl sich ein Amtstierarzt vor Ort befand, sah dieser keine Veranlassung etwas gegen die Zustände im Stall zu unternehmen. Im Gegenteil: Er versorgte die sechs Pferde lediglich mit Heu und wollte sie ihrem Schicksal überlassen. Doch das brachte die junge Frau nicht übers Herz. Kurzerhand packte sie Amour in den Hänger und suchte nebenbei für die fünf weiteren Pferde gute Pflegeplätze. Auch dem sichtlich überforderten Pferdebesitzer konnte sie von der Notwendigkeit überzeugen, die Pferdehaltung aufzugeben.
Obwohl sie Zivilcourage zeigte und rasch Lösungen für die Pferde fand, zeigte sich das Veterinäramt uneinsichtig. Gerade als die letzten Pferde die Stallungen verließen und Amour bereits in der Klinik um sein Leben kämpfte, kamen die Beamte auf den Hof um eine Beschlagnahmung in die Wege zu leiten. Viel zu spät für Amour und seine Herde. Obwohl selbst jetzt eine Beschlagnahmung von Amour noch möglich gewesen wäre, weigerte sich der Beamte zu handeln, denn der Amtstierarzt meinte, eine wirkliche Lebensgefahr lag für die Pferde nie vor. Laut Yvonne meinte der Beamte weiter, wäre das alles jetzt eine Privatangelegenheit zwischen ihr und dem Besitzer. Was bedeutet: alle bisherigen und zukünftigen Kosten müssen selbst getragen werden und vom Amt käme keine weitere Unterstützung.
Durch die rasche Hilfe und das schnelle Handeln von Yvonne konnte sich Amour wieder, soweit es eben in der kurzen Zeit möglich iwar, erholen. Die ersten Tage verbrachte er großteils im Liegen, da er zu schwach war selbst aufzustehen. Nur mit Hilfe eines Hebekrans konnte er hochgezogen werden. Doch seitdem geht es bergauf. Er muss zwar noch immer intensiv betreut werden, ist aber mittlerweile außer Lebensgefahr. Amour geht es zwar zunehmend besser, ganz über dem Berg ist er aber noch nicht. Durch die schlimme Verwurmung, der Unterernährung und der Dehydration haben sich zahlreiche Nebenwirkungen wie Magengeschwüre und Entzündungen im Körper gebildet.
Yvonne steht dem Wallach nach wie vor zur Seite. Langsam begann sie mit ihm spazieren zu gehen, damit sich wieder Muskeln bilden können und der Bewegungsapparat gestärkt wird.
Die junge Frau wird weiterhin um ihren Amour kämpfen. Jedoch sind auch ihr finanziellen Mitteln begrenzt. Mittlerweile sind Kosten von über 12.000 Euro angefallen. Durch eine Spendenaktion versucht sie, die zahlreichen Tierarztrechnungen zu begleichen, die bisher angefallen sind und die noch anfallen werden. Trotzdem steht für sie eines fest: Amour wird sein weiteres Leben bei ihr verbringen.
Auch die Landesschau Baden-Württemberg war mittlerweile Amour besuchen und hat einen sehr eindrucksvollen Beitrag über seine Geschichte gedreht:
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