Olympische Spiele – London, Rio und nun Paris: Michael Jung (GER) ritt heute sensationell zu seinem dritten Olympiasieg in der Vielseitigkeit. Und das mit einem Rekordscore von 21,8 Punkten. Rührungstränen inklusive. Silber sicherte sich Christopher Burton (AUS), Bronze ging an die Team-Olympiasiegerin Laura Collett (GBR). Österreichs Harald Ambros beendete seinen vierten Olympischen Spiele auf Rang 34.
Was war das für ein – verzeiht den Ausdruck – geiler Olympia-Tag?! Für die erste Medaillen-Entscheidung in Versailles, um Team- & Einzelgold der Vielseitigkeit, war die Hütte heute erstmals richtig voll. Während sich Mittags das britische Team die Goldmedaille sicherte, ging es ab 15 Uhr in einem finalen Springparcours um die Einzel-Medaillen. Antreten durften die besten 25 Reiter-Pferd-Paare nach dem Teamfinale.
Knapp 16.000 Fans bejubelten jeden und jede Teilnehmer:in, peitschten die Franzosen durch den Parcours und gaben Zwischenapplaus für das Bewältigen der schwierigen dreifachen Kombination. Geritten wurde in gestürzter Reihenfolge. Den Sieg sicherte sich sensationell Michael Jung (GER), der damit bereits zum dritten Mal die Goldmedaille gewinnt und einmal mehr Nerven aus Stahl bewies. Im Sattel seines Chipmunk FRHs ging er als letzter Reiter in den Parcours und lieferte eine fehlerfreie Runde ab, mit der er Geschichte schrieb. Noch nie zuvor hatte jemand dreimal Einzelgold geholt. Michael Jung hat es geschafft: in London 2012, in Rio 2016, (in Tokio 2020 bzw. 2021 zerstörte das MIM-System den Olympiatraum), und nun in Paris 2024.
Silber sicherte sich der Australier Christopher Burton auf Shadow Man. Die beiden brachten fast ihr Dressurergebnis nach Hause. Nur 0,4 Strafpunkte für Zeitüberschreitung im Parcours kamen zu den 22 Minuspunkte aus der Dressur hinzu. Laura Collett (GBR), die mit ihrem London einen neuen Dressur-Rekord (17,8) aufstellte, jubelte nach Team-Gold über Einzel-Bronze.
Harald Ambros glücklich über Olympia-Leistung
Nach der gelungenen Aufholjagd im Gelände von Platz 49 nach der Dressur auf Rang 33, rückte Harald Ambros (OÖ) am Montag im Springparcours nach zwei Abwürfen und Zeitfehler auf Platz 34. Das Finale der Top- 25 hat er zwar verpasst, aber das Olympia-Resümee des 44-jährigen Oberösterreichers, der zuletzt vor acht Jahren in London im Einsatz war, fiel positiv aus: „Von der Kulisse her, waren das meine schönsten Olympischen Spiele hier in Paris, dieser olympische Geländeparcours ist schwer zu toppen. Deshalb bin ich besonders glücklich, dass Vitorio sich hier vor 45.000 Menschen so gut präsentiert hat.“
Gut präsentiert hat sich das gesamte Vielseitigkeitsteam auch nach dem unerwarteten Ausfall von Fighting Line, des Pferds von Lea Siegl, das den Vet-Check nicht passierte. „Mir ist es damals 2008 in Hongkong wie der Lea gegangen. Ich musste damals vor dem Geländeritt zurückziehen, weil das Pferdewohl immer vorgeht. So ist das leider. Ich glaube, sie hat das gut verdaut.“ Der Oberösterreicher machte sich gemeinsam mit seiner Frau Susanne und Vitorio du Montet direkt nach dem Springbewerb auf die zwölfstündige Fahrt nach Hause und lässt die letzten drei Tage dort Revue passieren.
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