NOEPS-Wahl – Das lang erwartete Schiedsgericht-Urteil in der Causa „NOEPS-Wahl“ ist endlich da und trotzdem scheint die Patt-Situation (noch) nicht aufgelöst. Während eine einstweilige Verfügung das Team Kager (Team 2) bevollmächtigt, die Geschäfte des niederösterreichischen Pferdesportverbandes zu leiten, gibt das Schiedsgericht jetzt in allen Punkten dem Team Choc (Team 1) Recht und verlautbart: die Wahl von Team Kager (Team 2) war wegen eines Formalfehlers nicht zulässig. Wie es jetzt weitergeht? Wir haben beide Parteien kontaktiert und nach ihren nächsten Schritten gefragt.
Es scheint so, als würde es wieder heißen: abwarten und Tee trinken! Das Schiedsgericht-Urteil in der Sache „NOEPS-Wahl“ (EQWO.net berichtete) bringt weitere Tage des Wartens mit sich, denn: Jetzt stehen sich einstweilige Verfügung und Schiedsgericht-Urteil gegenüber. EQWO.net liegt das 14-seitige Schiedsgericht-Urteil von 21.11.2021 auf. In diesem wird festgehalten: „[…] Aus diesen Überlegungen entsprach der Wahlvorschlag 2 mit der Nominierung von Sabrina Schellenbauer nicht mehr den in der Satzung definierten Vorraussetzungen, sodass im Ergebnis die Anträge der Antragsteller abzuweisen waren.“
Kurz gesagt: Damit gibt das Schiedsgericht, bestehend aus Mag. Wolfgang Kramer-Schuster, Mag. Valerie Mayer und Dr. Patrick Ruth, dem Wahlvorschlag 1 (Team Choc mit Petra Choc, Christian Kermer, Thomas Roubal, Manfred Rebel, Roland Pulsinger, Christian Schlögelhofer & Gerold Dautzenberg) recht, dass zur Wahl nur eine Liste und zwar die von Team 1 (Petra Choc) rechtmäßig angetreten ist und legitimiert somit Petra Choc als Präsidentin des niederösterreichischen Pferdesportverbandes.
Eine richterliche, einstweilige Verfügung und der Auszug aus dem Vereinsregister sagt jedoch etwas anderes: Dort ist Franz Kager (Team 2 mit Franz Kager, Leopold Erasimus, Sabrina Schellenbauer, Markus Brandstätter & Elisabeth Bielansky) als aktueller Präsident eingetragen, inklusive seinem aufgestellten Team.
Aufklärung ist in Sicht: Denn der verantwortliche Richter bat bei Erscheinen des Schiedsgericht-Urteils um Zusendung, um neu zu entscheiden, daher könnte es bald zu einer Aufhebung der einstweiligen Verfügung kommen.
In unserem EQWO.net-Gespräch zeigten sich beide Parteien um Beruhigung der Situation für die Mitglieder bemüht und hoffen auf ein baldiges Ende des Hick-Hacks, auch wenn eine Versöhnung nicht absehbar erscheint. Petra Choc und Franz Kager versicherten unabhängig voneinander, dass der Sport keinen Schaden nehmen darf und es um die Pferde und Mitglieder im NOEPS geht.
Das sagt Petra Choc:
Petra Choc ist die Präsidentschafts-Kandidatin von Team 1 und die empfohlene Nachfolgerin von Alt-Präsident Gerold Dautzenberg. Sie erklärt, warum aktuell das wichtigste die rasche Wiederherstellung der Handlungsfähigkeit des Verbandes ist:
„Aktuell sind dem Verband die Hände gefesselt. Durch die bestehende Situation hat die Bank die Konten nicht freigegeben und es ist keine Handlungsfähigkeit gegeben. Das wichtigste ist, dass diese Handlungsfähigkeit wieder hergestellt wird. Für mich waren immer die Pferde und der Sport das wichtigste. Es geht um keine Posten, mir ist die Präsidentschaft nicht wichtig. Die habe ich angeboten, weil ich glaube, dass ich gute Idee habe und man mit unserem finanziellen Polster einige umsetzen kann. Zum Streiten bin ich definitiv nicht angetreten. Wir wollten den NOEPS nie spalten. Das wird in Zukunft die wichtigste Arbeit sein, weil so können wir weder gegenüber einem anderen Bundesland noch gegenüber dem OEPS auftreten„, so Petra Choc.
Das sagt Franz Kager:
Der laut Vereinsregister aktuelle Präsident des NOEPS und ehemalige OEPS-Sportdirektor, Franz Kager, sieht den Ball aktuell ebenfalls beim Gericht, auch wenn er noch einen Termin mit einer Rechtsberatung abwarten möchte:
„Wir machen so lange weiter, wie die einstweilige Verfügung gilt. Sollte das Gericht diese aufheben, bin ich der Erste der dem Team um Petra Choc gratulieren wird. Ganz wichtig ist mir, dass bis dahin im Verband alles erledigt wird, was eben zu tun ist und der Sport keinesfalls Schaden nimmt. Ich hoffe, dass die Geschichte bald erledigt ist – wer weiß, vielleicht bekommen wir ja ein Weihnachtsgeschenk!“
Versöhnung scheint in weiter Ferne
Eine Aussprache oder Zusammenarbeit der beiden Teams, wie es schon einmal vorgeschlagen wurde, scheint nicht wahrscheinlich. Die Gräben sind zu tief, die persönlichen Kränkungen zu hoch. Wie schnell sich die Wogen glätten und der Verband nach diesem Schlamassel erholen kann, wird sich in den kommenden Monaten zeigen.
Weiterführende Links:
>> NOEPS Website
>> „Unstimmigkeiten bei der NOEPS-Wahl: kommt jetzt ein Kompromiss?“
Dieser Text wurde von EQUESTRIAN WORLDWIDE – EQWO.net verfasst. Das Kopieren des Text- und Bildmaterials ist nicht gestattet.