Pressemeldung | Zucht – Runder hätte die erste Hauptkörung des ersten gemeinsamen Deutschen Sportpferde-Jahrgangs der Süddeutschen Pferdezuchtverbände nicht laufen können: Der erste Jahrgang begeisterte die Fachwelt. Noch nie war das Interesse in München größer als an diesem hoch qualitätsvollen Jahrgang, den die Deutschen Sportpferde dominierten. Die feierliche Ehrung der 2017 wieder eingeführten Siegerhengste mit der neu komponierten Hymne der Deutschen Sportpferde rührte zahlreiche Züchterherzen und manch einer verdrückte am Samstagmorgen eine feierliche Träne in München.
Der Siegerhengst Dressur, ein schmucker großrahmiger Sohn des Desperados aus einer Mutter von Diamond Hit begeisterte am Freitag vor ausverkauftem Haus auch an der Longe mit fulminanten Bewegungsabläufen. Dressurkommissar Jörg Schrödter beschrieb ihn als das geborene Dressurpferd in der abschließenden Siegerehrung am Samstag. Begehrt war der Desperados-Sohn in der Auktion und zahlreiche Hengsthalter aus dem In- und Ausland wollten diesen Strahlemann für ihre Station haben. Letztlich hatte die Münchnerin Sara Marburg den längsten Atem und gewann das Bieterduell bei 310.000 Euro! Ein neuer Preisrekord, der zur Freude der hiesigen Züchter auch zu Gunsten der heimischen Hengsthaltungen ausging: Der Zuchthof Wadenspanner in Rottenburg an der Laaber wird den Dunkelbraunen auf seine Station bekommen. Der von Beate Fischer aus Singham gezogene Hengst blieb von seinem ersten Lebenstag an bis zur Auktion in München im Besitz seiner Züchterin. Vorbereitet für die Körung wurde er von Anton Schindele aus Unterthingau. Bereits mit seinem Auftritt beim Stuttgart German Masters 2016 sorgte der Desperados-Sohn für Gänsehaut-Feeling und war seither sehr umworben.
Der Sieger vom Sieger
Im Springlager wählte die Körkommission bestehend aus den Zuchtleitern Cornelia Back, Dr. Carina Krumbiegel, Uwe Mieck und Hans-Willy Kusserow, sowie den Sportkommissaren Jörg Schrödter und Elmar Pollmann-Schweckhorst, den Sohn des 2013 zum Springsieger in München gekürten Lloyd George aus. Der aus einer Mutter von Exorbitant xx gezogene Schimmel war 2014 Elite-Auktionsfohlen in Nördlingen und wurde damals vom Gestüt Sprehe erworben. In der Auktion sicherte sich Rene Tebbel den typvollen und blutgeprägten Siegerhengst für 70.000 Euro.
Weitere vier Hengste zeichnete die Körkommission mit Prämien aus: Aus dem Dressurlot einen Sohn des Fürst Romancier aus einer Mutter von Carpaccio aus der Zucht von Klaus und Edwin Schuster (Ellwangen) und im Besitz der SH Sportpferde GmbH (Oberderdingen). Ihn sicherte sich Dressurreiterin Lisa Maria Klössinger als Nachwuchspferd. Ihr Erfolgspferd, FBW Daktari, stammt aus derselben Mutter wie der Prämienhengst, der bei 90.000 Euro den Zuschlag erhielt. Und noch ein weiteres ehemaliges Elite-Auktionsfohlen trabte mit großen Tritten ins Prämienlot: Der hoch interessant gezogene Sohn des Don Nobless aus einer Mutter von Contender. Ausgestellt wurde er von der Horse Pro GmbH aus Bretten, gezogen haben ihn Petra und Guntram Miller aus Ursberg. Beide Siegerhengste sowie die beiden Prämienhengste aus dem Dressurlot sind Deutsche Sportpferde. Im Springlot dekorierte die Kommission einen Sohn des Black Jack aus einer Mutter von Classe (Züchterin und Ausstellerin Elisabeth Mallert, Rosengarten) und den hoch sympathischen und beim Publikum sehr beliebten Sohn des Tornesch aus einer Mutter von Cassini II. Ihn hat die Freistedt-Schmid Gbr, Urspring ausgestellt und er stammt aus der Zucht von Kirsten Roll aus Struvenhütten. 70.000 Euro legte das Gestüt Vorwerk in Cappeln für diesen typvollen und mit enormen Vermögen ausgestatteten Schimmel an.
Zum Körauftakt am Donnerstag auf dem harten Boden traten 78 Hengste an. Davon erhielten 34 Hengste ein positives Körurteil. Einen deutlichen Sprung nach oben verzeichnete die Preisstatistik der Auktion: Der Gesamtumsatz konnte auf 2.692.000 Euro (Vorjahr: 1.720.500 Euro) gesteigert werden! Die 29 gekörten Hengste die zum Verkauf standen, erzielten im Schnitt 76.482 Euro (Vorjahr: 63.421 Euro). Auch der Markt der nicht gekörten Hengste lief einmal mehr sehr gut in München: Für die 21 verkäuflichen nicht gekörten Hengste legten die Käufer im Schnitt 22.571 Euro (Vorjahr: 22.413 Euro) an.
Ein Wiedersehen mit gekörten Hengsten wird es auf zahlreichen Hengststationen geben: Das Haupt- und Landgestüt Marbach übernahm Cielito Mio, den Sohn des Cielito Lindo aus einer Mutter von Lordanos. In Neustadt an der Dosse wird im Landgestüt der Sohn des Damon Hill aus einer Mutter von Lord Loxley und der Sohn des ehemaligen Körsiegers und international erfolgreichen Con Spirit auf ihren Deckeinsatz vorbereitet werden. Das Gestüt Bonhomme erwarb den Sohn seines Grey Flanell aus einer Mutter von Donnerhall. Ab sofort auf Gut Neuenhof in Nideggen zu Hause ist der Sohn des Don Frederic aus einer Mutter von Stedinger. Zu den Käufer zählten auch ein Olympiasieger sowie zahlreiche hoch erfolgreiche Dressur- und Springreiter, die in München hoffnungsvolle Nachwuchspferde für sich entdeckten.
Heiß begehrt war ein gekörter Sohn des Doppel-Weltmeisters Sezuan aus einer Mutter von Hotline. Er wird künftig in Dänemark zu Hause sein und brachte 250.000 Euro in die Kasse seiner Ausstellerin. Für 170.000 Euro wechselte der Sohn des Scuderia, sowie der Sohn des Diamo Gold aus einer Mutter von Rubin Royal für 175.000 Euro nach Österreich. Den Sohn des Zack erwarb für 100.000 Euro das Gestüt Vorwerk. Zwölf Körteilnehmer werden Deutschland verlassen und künftig in Dänemark, den Niederlanden, Österreich, Ungarn und der Schweiz eine neue Heimat haben.
„Die Hände zum Himmel“, das war die Regung von Auktionsleiter Roland Metz und seinem Auktionator Hendrik Schulze Rückamp nach Auktionsende. „Wir freuen uns über diesen enormen Preissprung nach oben! Dank der hervorragenden Qualität unserer Auktionshengste konnten wir in dieser Preisliga mitspielen! Eine hervorragende Leistung unserer Züchter, die auch den neuen Preisrekord halten!,“ so das Fazit von Auktionsleiter Roland Metz. Der zweite Vorsitzende der AGS, Wolf Lahr, formulierte es so: „Wir sind mit unserer neuen Marke, dem Deutschen Sportpferd, auf Anhieb im Oberhaus angekommen.“
Quelle: Pressemitteilung