KS | Lifestyle – Als mein Mann und ich unsere USA Reise für Oktober 2017 planten, stand für mich eines gleich fest: Ich muss dort aufs Pferd. Für ein Pferd hat es zwar nicht gereicht, aber eine kleine Maultierstute namens Reeba hat mir einen der unvergesslichsten Momente meines Pferdelebens beschert: einen Ritt am Grand Canyon.
Viel hat man schon über den Grand Canyon gehört. Erleben kann man das Naturschauspiel im Norden des Bundesstaates Arizona (USA). Dort erstreckt sich über 450 km Länge und zwischen sechs und 30m Breite. Bis zu 1800m wird der Canyon an manchen Stellen tief und man befindet sich auf 2100m über dem Meeresspiegel. Unten im Tal fließt der Coloradoriver, den man von vielen Stellen im Nationalpark aus sehen kann.
Diese Gegend auf vier Beinen zu erkunden ist natürlich für jeden Pferdefreund etwas Spezielles. Doch schon bald musste ich feststellen, dass Trails ausschließlich auf Maultieren angeboten werden. Diese Kreuzung aus Pferdestute und Eselhengst bieten auf den steilen Geländestücken maximale Trittsicherheit. Schon früher hat man am Grand Canyon dort Maultiere sehr geschätzt. Ihre Zucht hat dort Tradition. Früher wurden sie vor allem als Lastentiere benutzt, heute können Touristen aus aller Welt auf ihrem Rücken den Canyon erkundigen.
175 Dollar kostet ein zweistündiger Ritt am South Rim entlang. Abenteurer mit größerem Budget können auch für 500 Dollar eine zwei Tages Tour mit Übernachtung auf der Phantom Ranch im Canyon direkt buchen. Zuerst muss sich jeder allerdings noch einer “Fitnessuntersuchung” unterziehen. Nicht mehr als 90 Kilo und nicht kleiner als 1,44m darf man sein. Perfektes Englisch und eine gute Gesundheit sind ebenfalls erforderlich. Zum Glück haben wir beide diesen Test positiv bestanden und unserem zwei Stunden Ritt stand nichts mehr im Wege.
Auch Ausrüstungstechnisch waren die Trailführer sehr streng. Auf Grund der anfänglichen Kälte in der Früh, die dann einer immer größeren Hitze mit starker Sonneneinstrahlung wich, war ein Cowboyhut sowie lange Kleidung von Nöten. Immer wieder kommt es am Canyon zu Sonnenstichen oder zu geringer Wasseraufnahme von Touristen. Jeder Trailreiter bekam deswegen eine eigene Wasserflasche. Auch Aufsteigen durfte man nicht alleine. Die Sicherheitsvorschrift sind in der USA in dieser Hinsicht sehr groß. Doch dann saß endlich die ganze Gruppe am Maultier und los ging der Ritt zu einem der größten Naturspektakel die wir je gesehen haben.
Gemütlich zuckelten die Maultiere im Schritt in einer Kolone hinterher. Die Tiere sind sicherlich den Weg schon sicherlich gefühlte 10.000 Mal gegangen und wissen genau worauf es ankommt. Auch ungeübte Reiter wie mein Mann können diesen Ritt problemlos absolvieren. Während seine Stute Shelby zu der etwas fauleren Sorte an Tieren gehörte, bekam ich Reeba zugeteilt. Als langjährige Reiterin viel es mir sehr leicht mich auf ihr zurechtzufinden. Sie sei eine sehr gute Stute und ich solle sie in Ruhe lassen wurde mir noch mitgegeben. Und wirklich auf Reeba war verlass, denn sie macht wirklich alles von alleine. So konnte ich meinen Ritt genießen und mich auf die Landschaft konzentrieren.
Kevin unser Guide war ein waschechter Cowboy. Im Sattel saß er sehr geschmeidig und fühlte sich dort sichtlich wohler als zu Fuß. Leider hatte er einen sehr starken Akzent und wir verstanden nicht alles was er uns über den Canyon erzählte. Es war allerdings auch schwierig ihm wirklich aufmerksam zuzuhören, da war von der Natur mehr als beeindruckt waren. Die Felsformationen und auch der Colorado River zeigten sich in unzähligen schönen Farben. Mit jeder Wolke, die über den Canyon zog, zeigten sich andere Licht – Schattenverhältnisse. Vor allem von der Steilheit des Rims zeigte ich mich beeindruckt. Im Prinzip ist die Landschaft ganz glatt und auf einmal fällt sie viele Meter steil nach unten.
Hier noch ein kurzes Video von meinem Ritt:
Besonders lustig fand ich vor allem die Ohren des Maultiers. Ich finde Reeba hat wirklich schöne Exemplare davon.
Der Ritt war wirklich unvergesslich für uns beide, denn auf dem Rücken eines Tieres fühlt mich sich gleich viel mehr der Natur verbunden.
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