Luhmühlen: Laura Collett in Führung, Lea Siegl verzichtet, Ingrid Klimke gestürzt
Vielseitigkeit – Null und in der Zeit! Laura Collett (GBR) und London blieben auch nach dem gestrigen Geländetag (17.6.) der Fünf-Sterne-Prüfung in Luhmühlen an der Spitze des Teilnehmerfeldes. Österreichs Lea Siegl (OÖ) entschied nach der verpatzten Dressur am Freitag (16.6.) nur die ersten vier Minuten des Geländes als Training zu reiten und dann im Hinblick auf die weitere Saison ihren „Fighty“ zu schonen. In der CCI4*-S-Prüfung, sowie der Deutschen Meisterschaft, hält derzeit Olympiasiegerin Julia Krajewski (GER) die Doppelführung. Pechvogel des Tages war Ingrid Klimke (GER): Sie brach sich bei einem Sturz von Siena das Schlüsselbein.
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Quelle: Instagram/ Turniergesellschaft Luhmühlen
CCI5*-L: Britisches Trio ist weiterhin an der Spitze
Die Führende nach der Dressur ist ihrer Favoritenrolle auch im Gelände absolut gerecht geworden: Laura Collett (GBR) pilotierte den 14-jährigen Holsteiner-Wallach London in feinster Manier über die Sprünge und konnte ohne Hindernis- und Zeitfehler ihr Dressurergebnis von 20,3 Minuspunkten halten. Derzeit an zweiter Position rangiert Kitty King (GBR), die im Sattel von Vendredi Biats ebenfalls ohne Fehler durchs Gelände galoppierte und so einen Platz im Zwischenklassement gutmachen konnte (26,8 FP). Die amtierende Weltmeisterin Yasmin Ingham (GBR) machte es ihren beiden Landsfrauen gleich und konnte ebenso ihr Dressurergebnis halten (27,5 FP).
Doch wie anspruchsvoll das Fünf-Stern-Gelände für Pferd und Reiter war, wird nach einer Cross Country-Analyse deutlich: Von insgesamt 38 Pferd-Reiter-Paaren, die ins Gelände gestartet sind, konnten 23 den heutigen Teilbewerb ohne Hindernisfehler beenden, zwölf davon in der Zeit. Neben etlichen „Vorbeiläufern“ schieden auf Grund von drei Verweigerungen zwei Reiter:innen aus, weitere sieben verzichteten auf ein Weiterreiten und eine Reiterin kam zu Sturz – Es konnte aber sofort Entwarnung gegeben werden!
„Trainingsritt“ für Lea Siegl & DSP Fighting Line
Unsere Olympia-15. war eine der sieben Teilnehmer:innen, die auf der Strecke die Hand hoben und den Richter:innen so signalisierten, dass sie den Kurs nicht fortführen wollten. Dabei waren die beiden bis nach dem ersten Wasserkomplex (Hindernis 14) top unterwegs. Aufgrund der verpatzten Dressur vom Vortag (39,9 FP) entschied sich die Oberösterreicherin jedoch schon vor ihrem Start dazu, nur die ersten vier Minuten der Strecke zu reiten.
Im Gespräch mit EQWO.net erklärte uns Lea Siegl (OÖ) ihre Hintergründe: „Leider ist die Dressur nicht so gelaufen, wie ich es mir vorgestellt habe. Fighty war etwas zu heiß und er wollte nur noch galoppieren und Gas geben. Da auch mit einer guten Geländerunde keine Top-Ten-Platzierung mehr möglich gewesen wäre, wollte ich Fighty nicht die vollen elf Minuten durch das lange Fünf-Stern-Gelände galoppieren, sondern ihn lieber für die nächsten Turniere schonen. Ich habe mich schon vor meinem Start dazu entschieden bis nach dem ersten Wasser, also zirka die ersten vier Minuten, zu reiten und dann zu verzichten. Bis dahin waren schon einige schwierige Passagen, die wir super meistern konnten.“
CCI4*-S: Doppelführung für Julia Krajewski, Ingrid Klimke verletzt
Dass der Vier-Sterne-Kurs am heutigen Tag das Leaderboard so durcheinander bringen würde, hätte nicht mal Geländebauer Mike Etherington-Smith erwartet, wie er in der Pressekonferenz zugab. Die Führende nach der Dressur Mollie Summerland (GBR), die im Jahr 2021 die CCI5*-L-Prüfung in Luhmühlen gewinnen konnte, musste an Sprung 14b eine Verweigerung hinnehmen und verzichtete schließlich an Hindernis 18 auf die Beendigung des Kurses. Julia Krajewski (GER) pilotierte den Holsteiner-Hengst Nickel, mit dem sie nach dem ersten Teilbewerb Zweiter war, ohne Hindernisfehler und nur zwei Sekunden zu langsam über die Ziellinie und setzte sich so an die Spitze des Feldes (27,5 FP).
Mit Eros de Cantraie beendete die amtierende Olympiasiegerin die Cross Country-Strecke ebenfalls ohne Fehler und genau mit der erlaubten Zeit von 6 Minuten und 33 Sekunden (30,2 FP) und liegt somit in der kurzen Vier-Sterne-Prüfung, sowie den Deutschen Meisterschaften, mit beiden Pferden in Führung. Auf dem Bronzerang liegt nach zwei von drei Teilprüfungen Calvin Böckmann (GER) mit The Phantom of the Opera (31,8 FP). Für den 22-Jährigen ist es überhaupt erst die erste Deutsche Meisterschaft im Seniorenlager und er war selbst etwas überrascht vor dem abschließen Springen so weit vorne zu sein, wie er bei der Pressekonferenz schmunzeln zugab.
Ingrid Klimke (GER), die nach der Dressur noch an der dritten Stelle rangierte, schied leider aus. EQUISTROs Siena just do it strauchelte an Sprung 14c, dem zweiten von zwei schmalen versetzten Heckenelement mit Wasserplane darunter, welche sich generell als Schlüsselstelle des Kurses erwiesen. Die Westfalen-Stute kam schon am ersten der beiden Elemente unpassend, so dass die Linie zwischen den Hindernissen auch nicht ideal war und die Semper Fi-Tochter über den deutlich breiteren Teil des Sprungs musste. Siena sprang zwar ab, allerdings fehlte die erforderliche Weite und die mehrfache Championats-Teilnehmerin kam aus dem Sattel. Ingrid Klimke konnte das Stadion selbst verlassen und wurde zum Durchchecken ins Krankenhaus gebracht wurde. Dort wurde leider festgestellt, dass das Schlüsselbein gebrochen ist und eine OP notwendig ist. Wir wünschen baldige Besserung!
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Quelle: Instagram/ Turniergesellschaft Luhmühlen
Vorläufiger Zeitplan: Sonntag, 18.06.2023
08.00 bis 08.40 Uhr: CCI5*-L Verfassungsprüfung
08.40 bis 09.30 Uhr: CCI4*-S Verfassungsprüfung
10.00 bis 11.20 Uhr: CCI5*-L Springen
13.20 bis 15.10 Uhr: CCI4*-S Springen
Weiterführende Links:
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Dieser Text wurde von EQUESTRIAN WORLDWIDE – EQWO.net verfasst und ist keine Pressemitteilung. Das Kopieren des Text- und Bildmaterials ist nicht gestattet.
