Pressemitteilung – 2016 löste ein Vorschlag der Alliance of Jumping Organisers (AJO) zur „Harmonisierung der Nenngelder“ heftige Diskussionen und großen Widerstand aus. Unter dem Hashtag #NoToHarmonizing meldeten sich zahlreiche bekannte Springreiter zu Wort. Das FEI Sports Forum behandelte und besprach im Frühjahr 2017 sowohl die globale Harmonisierung der Nenngelder, als auch neue Einladungssysteme bei internationalen Springturnieren oder die Zukunft des Nations Cups.
Die Vorschläge des FEI Sports Forum dienten der FEI Generalversammlung als Entscheidungsgrundlage. Während die Themengebiete Harmonisierung der Nenngelder und auch der Austragungsmodus des FEI Nations Cup anscheinend zur Zufriedenheit aller Beteiligten gelöst worden war, sorgt das Einladungssystem bei Internationalen Springturnieren – insbesondere bei 5* Events – nach wie vor für Diskussionen. Auch Stephan Conter, Besitzer der Stephex Stables und Veranstalter von 5* Turnieren, richtete heuer in dieser Sache bereits einen offenen Brief an FEI Präsident Ingmar De Vos. Conter wirft der FEI Ungleichbehandlung vor (da beispielweise die LGCT/GCL von den Einladungsregeln der FEI ausgenommen wurde). Dies würde laut Conter auf lange Sicht das Aus für 5* Events bedeuten und damit eine ernste Bedrohung des Sports darstellen.
Hintergründe
Im November 2016 war von der FEI Generalversammlung folgendes 60-20-20 Einladungssystem für CSI Events zur Abstimmung gebracht worden:
- 60 % of invitations come directly from the World Ranking List in descending order
- 20 % of invitations are home riders and FEI wild cards
- 20 % of invitations are for the event organizers
Im Februar 2017 gestand die FEI der Longines Global Champions Tour & Global Champions League eine Ausnahme zu, denn in deren System müssen 60% der Reiter Teil eines Teams sein. Hier beträgt das Nenngeld pro Team 2 Mio Euro für eine Saison.
Die Frage ist: Bedeutet dies im Umkehrschluss, dass in Zukunft jedes internationale 5*/4*/3*/2* Event, das eine Serie bildet, dieselben Ausnahmen bzw. Konditionen in Anspruch nehmen darf wie die LGCT/GCL?
Neueste Ergebnisse
In jedem Fall sind seit dem FEI Sport Forum zahlreiche Meetings abgehalten und folgende Ergebnisse erzielt worden:
- Die Harmonisierung der Nenngelder wird nicht in Kraft treten
- Events der 2*/3*/4* Kategorie können unterschiedliche Einladungssysteme haben, wenn diese für jede Kategorie weltweit gleich sind.
Baustelle CSI5*
Lediglich die Zukunft der 5* Events scheint immer noch unklar. Der Vorschlag der FEI, dass alle 5* Turniere dem 60-20-20 System folgen sollen, klingt ja eigentlich sehr gut. In der Praxis befreit der Vorschlag, der in der Generalversammlung eingebracht und an alle Verbände ausgesendet wurde, jedoch die wichtigen Springsportserien von dieser Regelung. Ausgenommen wären also der FEI Nations Cup, der FEI World Cup und die GCT/GCL. Dieser Umstand sorgt bei einigen Parteien nun für Widerstand.
“The following rules apply for all CSI2*/CSI3*/CSI4*/CSI5* Events at which the number of invited Athletes as indicated in the Schedule is restricted+, except for CSI5*-W Events in the FEI World CupTM Western European League, where invitations are regulated by Art. 654 of the FEI World CupTM Jumping Rules CSIs that are part of an FEI-approved series for which the invitation rules have been explicitly approved by the FEI Bureau. The CSI Invitation Rules do not apply to other categories of CSI Events (e.g. CSI1*, CSI-Am, CSIY, CSIJ etc) or to CSIOs.”
(Annex Pt 15.3 – Jumping Rules and Rules for Championships & Games: Modifications, FEI General Assembly 2017, Montevideo 18-21.11)
Im Nations Cup wird die Einladung der Aktiven ausschließlich über die Verbände geregelt ist, die ihre Reiter nach eigenem Ermessen entsenden. Das Einladungssystem im Weltcup basiert auf jenem, das auch in allen anderen Olympischen Sportarten angewendet wird.
Auf der anderen Seite sehen Kritiker die Longines Global Champions Tour bzw. Global Champions League als Bedrohung für den Sport an, denn 60% der Reiter werden 2018 über ein Team startberechtigt sein und hier beträgt das Nenngeld – wie bereits erwähnt – pro Saison 2 Mio Euro. Dies widerspräche dem Sportgedanken, da das “business” im Vordergrund steht.
- 30 % of invitations come directly from the World Ranking List in descending order
- 10 % of invitations are home riders
- 60 % has to be part of a team to be able to compete
IJRC will 60-20-20 für alle CSI5*
In der Versammlung des International Jumping Riders Club (IJRC) während der EM in Göteborg wurde einstimmig beschlossen, dass alle CSI5* Events dem 60-20-20 Einladungssystem folgen sollen um Fairness in der Verteilung der Weltranglistenpunkte und damit in der Qualifikation für Championate und Olympische Spiele zu gewährleisten.
Interessantes Detail am Rande: Die Formel für die Weltrangliste gehört dem IRJC…
Quelle: Pressemitteilung | Übersetzung: EQUESTRIAN WORLDWIDE – EQWO.net