Dressur | Julia Rejlek – “Dubioses Vorgehen der FEI”, “FEI schließt Nationen aus”, “FEI stärkt europäische Dominanz”. Die FEI erntete nach ihrer Reglement-Änderung für das Weltcupfinale harsche Kritik von diversen Reitsport-Medien. Die amerikanische Plattform dressage-news.com hatte am 4. Jänner aufgedeckt, dass drei weitere Startplätze für das Finale in Göteborg an Europäer gehen werden. Das seltsame dabei: die Änderung wurde am 6. Dezember vorgenommen, bis heute gibt es keine Veröffentlichung der FEI dazu.
Die ohnehin wackelnde Weltcupsaison 2021, erhält nun weitere Fragezeichen. Aufgrund der Corona-Pandemie passte der Weltreitverband seine Regeln für das Weltcupfinale in Göteborg und seine Startplatzvergabe an. Dadurch erhalten die Europäer statt zwölf, gleich 15 der 18 Startplätze. Somit haben Teilnehmer aus Südamerika und Asien nicht mehr die Chance teilzunehmen.
Bisher sah die Startplatzvergabe wie folgt aus:
9 Reiter aus der westeuropäischen Liga
2 Reiter aus der zentraleuropäischen Liga
2 Reiter aus der nordamerikanischen Liga
1 Reiter aus der Pazifik-Liga
1 Reiter aus keiner Liga (z.B. Mittel- & Südamerika)
1 Vorjahressieger
1 Reiter aus dem Veranstalter-Land
1 Reiter, der sich nicht qualifizieren konnte, aber die meisten Punkte gesammelt hat
Nach den neuen Regeln des FEI-Dressurkomitees (dessen sechs Mitglieder allesamt Europäer sind) wurden die drei der 18 Startplätze gestrichen, welche für einen “Non-League-Reiter”, einen heimischen Athleten und den besten Nicht-Qualifikanten reserviert waren. Stattdessen werden diese Plätze nun an drei Reiter der westeuropäischen Liga vergeben.
Damit sind es inkl. der Titelverteidigerin Isabell Werth (GER) insgesamt 15 Startplätze für Europa, zwei für den Nordamerikanischen Raum und ein Platz für einen australischen oder neuseeländischen Reiter.
Auf die Nachfrage von dressage-news.com, antwortete die FEI, dass sie in dieser Woche noch Klarheit schaffen wolle. “Einige nationale Verbände, die nicht im FEI-Dressurkomitee vertreten sind, bestätigten uns, dass sie nicht über die neuen Regeln informiert worden waren”, so die amerikanische Plattform. Ebenso wenig wurde der IDRC (International Dressage Riders Club) informiert. Isabell Werth, die seit Anfang Dezember deren Präsidentin ist, erklärte gegenüber St.Georg: „Wir klären gerade, wie diese Entscheidung getroffen wurde und haben eine entsprechende Anfrage an das Dressurkomitee und die FEI gerichtet. Der Weltcup ist ein internationales und kein europäisches Event, eine Lösung wird da sicherlich gefunden.”
Die Hintergründe dieser Entscheidung sind bisher unklar. Gerüchte über Finanzierungsprobleme der Veranstalter, die die jeweilige Anreise der Teilnehmer bezahlen müsste, konnten bisher nicht bestätigt werden.
Weiterführende Links:
>> dressage-news.com
>> St. Georg
>> FEI News
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