CM – Die Noch-Regierungsparteien SPÖ und ÖVP einigten sich in letzter Sekunde auf eine neue Gewerbeordnung. Es ist ein Kompromiss, der auch Pferdebesitzer treffen könnte. Der Beruf “Huf- und Klauenbeschlag”, bei uns “Hufschmied” genannt, soll doch kein reglementiertes Gewerbe werden. Diese Woche wird an weiteren Details gefeilt.
Das bedeutet, dass die verantwortungsvolle Arbeit des Hufschmieds an Pferden und anderen Nutztieren in Zukunft ohne jeglichen Befähigungsnachweis möglich ist. Die Wahrheit ist aber, dass die Arbeit am lebenden Tier eine große Kompetenz erfordert. Veterinärmedizinische Komponenten aber auch metalltechnische Fähigkeiten und auch ein artgerechter Umgang mit den Tieren, ist notwendig.
„Eine Freigabe dieser Tätigkeit erscheint wenig durchdacht und ist dazu angetan, langfristig die Qualität des Hufbeschlags in Österreich zu beeinträchtigen, die Gesundheit der Tiere sowie die Sicherheit der Reiter bzw. der Nutzer zu gefährden, bis hin zu Vermögensschäden, wenn Tiere lahmen und an Wert verlieren“, so der Sprecher der Hufschmiede, Josef Frech.
Hohes Niveau in Österreich
„Das Ausland beneidet uns um unseren hohen Standard in der Kunst des Hufbeschlags, die Kunden kommen nach Österreich wegen der guten Hufschmiede. Dieses hohe Niveau und damit ein hoher Mehrwert für Österreich wird nun mit einem Federstrich zunichte gemacht“ bedauert Frech.
Die Vertretung der Hufschmiede in der Innung hat sich auch für die Wiedereinführung des Lehrberufs Hufschmied eingesetzt, der seit 2010 wieder ausgebildet wird. Dies erscheint nun gefährdet, da die Qualifikationsperspektive fehlt und bei fehlender Qualifikation des Betriebes auch nicht ausgebildet werden kann. Wie Beispiele im Ausland gezeigt haben, geht bei fehlender Gewerbequalifikation auch die Zahl der Auszubildenden merklich zurück. Derzeit gibt es 140.000 Pferde in Österreich.
Der Beitrag wurde von EQUESTRIAN WORLDWIDE – EQWO.net mit den Infos aus einer Pressemitteilung verfasst.