Dressursport – „Nur damit du es weißt: Du warst unser Gamechanger!“, mit diesen Worten verabschiedet Frederic Wandres (GER) sein WM-Pferd Duke of Britain FRH mit 17 Jahren aus dem Turniersport. Der WM-Dritte von Herning wurde in der Frankfurter Festhalle feierlich verabschiedet.
Für den deutschen Championatsreiter Frederic Wandres war Duke of Britain der Einstieg in den großen internationalen Sport. Auch wenn die beiden Anfangs oft unterschätzt wurden:
„Am Anfang unserer Karriere hatten wir viele Zweifler: zu normal, zu klein, zu wenig los – was wir uns anhören mussten. Doch schon bei den ersten Grand Prixs, die wir gemeinsam bestritten, spitzten einige Experten die Ohren. Wir sind zusammen aufgewachsen – du hast uns alle Türen geöffnet – du hast auch Bluetooth in deinem Schatten aufwachsen lassen. Du warst bei weitem nicht nur ein Partner in sportlicher Hinsicht, sondern ein echtes Familienpferd – bis heute und hoffentlich noch lange Zeit. Du inspirierst jeden, von jung bis alt. Wie oft habe ich bei der Startliste gedacht: Ach du meine Güte, wie sollen wir das nur schaffen? Wenn ich die Ergebnisliste in den Händen hielt, hatten wir oft nur ein kopfschüttelndes Lächeln im Gesicht – denn Duke of Britain stand meist ganz oben vor allen anderen Bewegungskünstlern. Jetzt wirst du 18 Jahre alt und verbringst schon viel Zeit mit deiner Ponybande auf der Wiese – da musst du die Hierarchie noch einmal neu lernen, auch wenn du unser König in der Arena warst.“, würdigte Frederic Wandres seinen Tanzpartner.
Die feierliche Verabschiedung fand im Rahmen des Internationalen Reithallenturniers in der Frankfurter Festhalle statt.
Duke of Britain FRH & Frederic Wandres – ein Dreamteam
Gezogen wurde der 2007 geborene Duke of Britain FRH (Dimaggio x Rubinstein) von Tony und Sarah Pidgley, den Eltern der britischen Dressurreiterin und mehrfachen Nacheuchs-Europameisterin Annabella Pidgley. Ende 2000 erwarb dann der Hof Kasselmann der britischen Hannoveraner. Bei der PSI-Auktion 2011 ersteigerte Victoria Nielsen den Wallach für 360.000 Euro. Bei der Weltmeisterschaften der jungen Dressurpferde 2013 in Verden belegte das Duo den vierten Platz.
Anfang 2016 wechselte Duke of Britain zurück in den Besitz des Hofes Kasselmann und Steffen Frahm (GER) übernahm die Zügel des Fuchses. Doch bereits im selben Jahr stieg Frederic Wandres (GER) in den Sattel des Dimaggio-Sohnes. Ihr internationales Grand-Prix-Debüt gaben die beiden beim CDI Hagen 2018 mit 70,087 %. Den ersten internationalen Sieg feierte das Duo beim Weltcup-Turnier im polnischen Zakrzow im Oktober des selben Jahres. In der Weltcup-Kür von London knackten sie dann das erste Mal die magische 80-Prozent-Marke.
Duke of Britains Karriere-Highlight: WM 2022
In den nächsten Jahren erritten Frederic Wandres und Duke of Britain eine Reihe von Erfolgen: 2019 konnten sie beispielsweise das Hamburger Dressur Derby für sich entscheiden. Beim Nationenpreis in Aachen 2021 trugen die beiden zum Sieg des Deutschen Teams bei. Trotzdem dauerte es bis 2022 bis das Duo für ein Championat nominiert wurde. Bei der Weltmeisterschaft 2022 in Herning gewannen sie Team-Bronze, vor dem Special musste der Hannoveraner zurückgezogen werden.
2023 war Duke of Britain fünf Mal international am Start und konnte alle dieser Prüfungen auf Vier- und Fünf-Sterne-Niveau für sich entscheiden. In diesem Jahr folgten Einstätze in Aachen und den Nationenpreisturnier im französischen Compiègne. Der 17-jährige Fuchs wurde als Reserve-Pferd für Paris nominiert. Laut Eurodressage wird der 16-fache Grand Prix Sieger am Sonntag (22.12.) im Rahmen des Frankfurter Festhallen Turniers offiziell aus dem Sport verabschiedet.
Quelle: Instagram/ Frederic Wandres
Weiterführende Links:
>> FEI Database: Duke of Britain FRH
>> Instagram: Frederic Wandres
EQWO.net-News: „WM Herning: Bronze-Medaillengewinner Frederic Wandres zieht für den Special zurück“
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