CM | Gesundheit und Medizin – Nachdem in Willich (Deutschland) erst vergangenen Freitag (07.07.2017) der 13. und 14. Fall von Infektiöser Anämie in diesem Jahr bekannt wurde, stellte man nun auch bei einem Pferd auf dem Gebiet der Gemeinde Mülligen (Schweiz) eine Infizierung mit IEA fest.
Es ist der erste bekannte Fall von Infektiöser Anämie in unserem Nachbarland seit 1991. Ein Sperrgebiet von 1 km um den verseuchten Bestand wurde errichtet. In diesem Gebiet ist jeglicher Handel und Verkehr mit Pferden während 90 Tage verboten. Pferde und andere Einhufer dürfen nur mit schriftlicher Bewilligung des kantonalen Veterinärdienstes aus oder ins Sperrgebiet gebracht werden. Der Transport auf der Autobahn A3 ist aber ohne Einschränkungen möglich.
Laut St.Georg ist das in der Schweiz betroffene Pferd auch ein Polopferd, das im Februar 2014 in die Schweiz importiert wurde. Das 13-jährige Pferd wurde aufgrund einer privat veranlassten Erstuntersuchung im Rahmen von Eigenkontrollmassnahmen der Swiss Polo Association durchgeführt.
Auch Ausstellungen, Turniere und ähnliche Veranstaltungen sind im Sperrgebiet verboten, bis der kantonale Veterinärdienst das Sperrgebiet wieder aufhebt, was frühestens nach Ablauf der 90 Tage passieren kann. Die Tiere im Sperrgebiet dürfen ins Freie gelassen werden. Voraussetzung dafür ist, dass sie mit einer wirksamen Insektenbekämpfung behandelt worden sind.
Ermittlung der Infektionsquelle
Es ist noch nicht bekannt, wie und wo sich das Tier infiziert hat, aber der kantonale Veterinärdienst hat zusammen mit dem zuständigen Bundesamt für Lebensmittelsicherheit und Veterinärwesen Massnahmen zur Identifizierung der Infektionsquelle eingeleitet.
Fakten über das EIA Virus:
Symptome:
Typisch für die EIA sind die lange Inkubationszeit, so verlaufen 30-90% der Infektionen symptomlos. Infizierte Tiere bleiben lebenslang Virusträger und stellen eine Ansteckungsquelle für andere Tiere dar. Man unterscheidet zwischen akutem und chronischem Verlauf.
Übertragung:
Die Infektion von Pferden erfolgt auf indirektem Weg entweder durch blutsaugende Insekten oder direkt bei infizierten Stuten durch die Infektion des Fohlens im Mutterleib. Aber auch durch verunreinigte Injektionskanülen oder die Verabreichung von Blutkonserven kann die Krankheit auf gesunde Tiere übertragen werden.
Auftreten:
Die EIA ist weltweit verbreitet. Seit Herbst 2010 sind aus mehreren Mitgliedsstaaten (Italien, Großbritannien, Niederlande, Frankreich, Deutschland, Ungarn) Fälle von Equiner Infektiöser Anämie gemeldet worden. In Rumänien gilt die Erkrankung als endemisch, weshalb strenge Regeln für den Transport lebender Pferde aus Rumänien gelten.
Besonders gefährdet gelten tiefliegende Regionen mit feucht/warmem Klima. Krankheitsausbrüche treten vorwiegend saisonal im Spätsommer und Frühherbst auf.
Bekämpfung
Die Bekämpfung der EIA ist sehr schwierig. Da eine effiziente Bekämpfung der Insekten in der Regel nicht möglich ist, sollte das Hauptaugenmerk darauf gelenkt werden, die Erkrankung nicht in den Stall einzuschleppen. Insbesondere sollte beim Kauf von Tieren penibel darauf geachtet werden, woher das Tier stammt. Beim Ankauf von Pferden aus Anämiegebieten sollte vorher ein Antikörper Nachweis zum Ausschluss einer EIA –Infektion vorgenommen werden. Chronisch kranke bzw. symptomlose Tiere stellen eine Gefahrenquelle für gesunde Bestände dar.
Die Equine Infektiöse Anämie ist eine anzeigepflichtige Tierseuche. Jeder Verdacht auf Infektiöse Anämie der Equiden muss der Amtstierärztin oder dem Amtstierarzt gemeldet werden.
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Quelle: www.ag.ch / www.verbrauchergesundheit.gv.at
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