Es war einmal… eine Dressuraufgabe
Es war einmal… eine Dressuraufgabe
Eine spannende Dressuraufgabe fand das Magazin Dressur-studien.de in einer deutschen Turnierordung aus dem Jahr 1925. Die Aufgabe der Klasse L war üblich auf Turnieren und war den Teilnehmern nicht im Vorfeld bekannt. Auf Turnieren wurde die Aufgabe erst unmittelbar vor Beginn des Bewerbes durch die Richter ausgewählt. Die Bahnpunkte gab es ebenfalls noch nicht, dafür war am Ende jeder Dressurprüfung ein Sprung Pflicht. Dieser Sprung war Teil der Bewertung und musste absolviert werden.
Wer also eine tolle Dressur zeigte, aber den Sprung nicht überwinden konnte, schied aus. Weiters war es üblich, auch die Pferde mit Kandare auch einhändig vorzustellen, daher die Formulierungen „mit angefasster Trense“ und „mit durchgezogener Trense“. Beide Kandarenzügel sowie der linke Trensenzügel wurden linken, also der Zügelhand gehalten. Wird der rechte Zügel dann in der rechten hand gehalten handelt es sich um die angefasste Trense, sind alle Zügel in der Zügelhand wurde von der durchgezogenen Trense gesprochen.
Hier eine der Aufgaben der Klasse L (Leicht)
Aufgabe 1. (Zeit etwa 10 Minuten, bei Viereck 20×40)
Einreiten im Schritt mit durchgezogener Trense
Halten
Im Schritt anreiten und auf die rechte Hand gehen
R.H. Auf der Mitte der 1. langen Seite eine Volte
Aus der nächsten Ecke Kehrt.
L.H. Auf der Mitte der nächsten kurzen Seite eine Volte,
Auf der Mitte der nächsten langen Seite halten und linksumkehrt. (Wendung auf der Hinterhand)
R.H. Im Mitteltrab anreiten. (Einmal herum) Durch die ganze Bahn wechseln.
L.H. (Einmal herum) Auf der Mitte der nächsten kurzen Seite halten. Trense anfassen und im verkürzten Tempo antraben. Auf der Mitte der 1 langen Seite eine Volte. Aus der nächsten Ecke Kehrt.
R.H. In der nächsten Ecke vor der kurzen Seite eine Volte. Auf die Mittellinie gehen und in der Mitte der Bahn halten. 6 Schritte rückwärtsrichten. Halten. Im verkürzten Tempo antraben und auf die rechte Hand gehen. Auf der Mitte der nächsten langen Seite halten und rechtsumkehrt. (Wendung auf der Hinterhand.)
L.H. Im Schritt anreiten, Linksstellung nehmen und im verkürztem Tempo angaloppieren. (Einmal herum.) Auf der Mitte der nächsten kurzen Seite eine Volte. Nach Durchreiten der nächsten Ecke durch die halbe Bahn wechseln.
R.H. (Einmal herum.) Auf der Mitte der nächsten kurzen Seite Halten. 6 Schritte rückwärtsrichten. Halten. Im verkürztem Tempo angaloppieren. Aus der 2. Ecke der nächsten langen Seite Kehrt, ohne Wechsel.
L.H. (Einhalbmal herum.) Galoppwechsel. Aus der 2. Ecke der nächsten langen Seite Kehrt, ohne Wechsel.
R.H. Auf der Mitte der nächsten kurzen Seiten Galoppwechsel. (Trense durchziehen) Zügel in eine Hand nehmen und Mittelgalopp. (Einmal herum.) Im verkürztem Tempo durch die halbe Bahn wechseln. Mittelgalopp.
L.H. (Einmal herum) Auf den nächsten beiden langen Seiten stärker. Trense anfassen und auf die Mittellinie gehen. In der Mitte halten. Die Stellung wechseln und im verkürztem Tempo angaloppieren.
R.H. Zügel in eine Hand. Mittelgalopp. (Einmal herum) Auf 2 langen Seiten stärker. Trense anfassen. Auf der Mitte der nächsten langen Seite halten. Im Mitteltrab anreiten. Auf den beiden nächsten langen Seiten stärker. Durch die ganze Bahn wechseln, dabei stärker.
L.H. Auf 2 langen Seiten stärker. Schritt, Zügel lang. (Einhalbmal herum)
Springen (Klasse L: etwa 90 cm fest hoch bzw. 2m breit)
Ingrid Klimke versuchte sich 2012 mit ihrem Butts Abraxxas an der Olympischen Dressuraufgabe von 1912 versucht. Hier das Video von StGeorgTV dazu:
Quelle: www.dressur-studien.de
