CM – Fast jeder Reiter hat oder hatte einmal DAS EINE spezielle Pferd, das Herzenspferd, das einen als Mensch und als Reiter verändert und das Leben bereichert hat. Von diesem Pferd hat man besonders viel gelernt, hat mit ihm besonders viel durchgemacht, hat besondere Siege gefeiert oder Niederlagen verarbeitet. Zu diesem Pferd hat man aus irgendeinem Grund eben eine ganz spezielle Bindung aufgebaut. Für manche war es Liebe auf den ersten Blick, andere haben etwas länger gebraucht, um zueinander zu finden. Wir wollten nun von Spitzenreitern wissen, welches ihr Lebenspferd ist oder war und was das Besondere an Ihrer Beziehung zu diesem Pferd ist.
In unserer heutigen EQWOserie HERZENSPFERD erzählt Westernreiter Grischa Ludwig über das Pferd, dem er alles verdankt: Olena San Badger.
Olena San Badger bringt Grischa zum Schwärmen
Wenn Grischa Ludwig über Olena San Badger spricht, kommt er ins Schwärmen: “Der Hengst kam roh und ohne Ausbildung nach Deutschland. Er wurde nur von mir trainiert und geritten. Das Pferd hat mich nie im Stich gelassen, ich konnte mich immer auf ihn verlassen.Olena San Badger (Peppy San Badger x Lenas Sabrina) kam auf der legendären King Ranch im texanischen Kingsville (USA) auf die Welt. Er war bereits im Alter von vier Jahren der erfolgreichste American Quarter Horse Association Hengst der Welt. Ihm haben wir es auch zu verdanken, dass heute jeder in der Reitsportszene das Kürzel “LQH” (Anm. der Redaktion: Ludwig Quarter Horses) kennt.”
Ein Hengst mit berechtigten Starallüren
Mit vier Jahren erhielt Olena San Badger sein Superior im Reining, zudem erreichte der Vorzeigehengst in seinen Showjahren über 120 Punkte im Trail, Working Cowhorse und Halter, sowie in seiner Paradedisziplin Reining. Besonders stolz ist der Chef-Trainer vom Schwantelhof darüber, dass der Vierbeiner in den unterschiedlichsten Disziplinen erfolgreich war: “Da darf ein Pferd ja auch mal Starallüren bekommen.”
LQH-Managerin Sylvia Maile erzählt schmunzelnd weiter: “Ja, ja, Olena. Er ließ sich schon als Dreijähriger brav von jedem Kind reiten, machte aber einen Riesenaufstand wenn ein anderer Hengst seinem Stall oder seiner Weide zu nahe kam oder vielleicht sogar zum Decken gehen durfte.”
24 Jahre alt, aber noch kein altes Eisen
Trotz einiger grauer Haare gehört der charakterstarke Hengst sicherlich noch nicht zum alten Eisen. Ob ausgebrochene Rinder eingefangen werden, Lehrlinge das Reiten von der Pike auf lernen oder durch die Pferdewirtprüfung getragen werden müssen, der ‚wahre Chef‘ vom Gutshof erfreut sich bester Gesundheit uns ist stets noch mit großem Eifer bei der Sache: “Die freien Stunden genießt er im größten Offenstall auf unserem Hof, darf auf die Weide, teilweise sogar in weiblicher Begleitung und lässt die Seele baumeln. Das hat er sich mehr als verdient.”
Grischa Ludwig ist ein international erfolgreicher deutscher Westernreiter, unter anderem sechzehnfacher Europameister der AQHA, mehrfacher Deutscher Reining-Meister, Mannschaftseuropameister 2007, Silbermedaillengewinner der Weltmeisterschaft 2016 in der Mannschaft und in der Einzelwertung. Er betreibt in Bitz (GER) seinen Stall LQH.
Morgen geht unsere EQWOserie weiter mit dem österreichischen Fahrer Thomas Blumschein.
Falls auch ihr ein besonderes Pferd habt oder hattet: Schreibt uns mit Foto an media@eqwo.net und mit ein wenig Glück gibt es auch eure Story bald bei uns zu lesen!
Dieser Text wurde von EQUESTRIAN WORLDWIDE – EQWO.net in Zusammenarbeit mit Hans Peter Viemann verfasst und ist KEINE Pressemitteilung. Das Kopieren des Text- und Bildmaterials ist nicht gestattet.