Adventkalender – Er war nur 1,60 Meter „klein“, doch trotzdem einer der ganz Großen im Vielseitigkeitssport der letzten Jahre und erst in diesem Jahr ist er für immer über die Regenbogenbrücke galoppiert: FRH Butts Abraxxas. Der blutgeprägte Hannoveraner-Wallach galoppierte unter Reitmeisterin Ingrid Klimke (GER) durch die schwersten Geländeprüfungen der Welt, durch schwere Zeiten wie 2008, als die beiden beinahe getrennt worden wären und beeindruckte vor allem mit seinem unglaublichen Willen.
Quelle: Facebook/ Andreas Geckert
Ingrid Klimke formt ein Weltpferd
Der von Friedrich Butt gezogene Hannoveraner mit fast 100-Prozent Vollblutanteil (Heraldik x Kronenkranich) wurde am 22. Mai 1997 geboren. Mit acht Jahren und bereits den ersten Platzierungen im Ein-Stern-Bereich kam der Rappe dann zu Ingrid Klimke in den Stall und so war ein neues Erfolgsduo entstanden. Im Gelände zeigte der kleine blutgeprägte Rappe viel Talent und Schnelligkeit, die Dressur war zu Beginn nicht seine Stärke, doch unter Ingrid entwickelte sich „Braxxi“ auch hier zu einem Garant für gute Noten. Nur das Springen sollte bis zum Schluss oftmals eine Lotterie bleiben, da im Parcours gerne mal die eine oder andere Stange fiel.
Zwischen Championatsteilnahmen und Trennungsangst
Den ersten gemeinsamen Auftritt bei einem Championat hatten „Braxxi“ und Ingrid bei den Europameisterschaften 2007 in Pratoni del Vivaro (ITA) – Rang zehn in der Einzelwertung. Bei den Olympischen Spielen in Honkong (CHN) im darauf folgenden Jahr sprang das Duo zu Teamgold und ihrem besten Championats-Ergebnis in der Individualwertung, einem hervorragenden fünften Endrang.
Nach den Spielen 2008 sollte Abraxxas verkauft werden, das Traum-Duo wurde beinahe getrennt. Doch Reitsport-Mäzenin Madeleine Winter-Schulze schritt ein und so blieben Ingrid und der kleine Kämpfer ein Team. In den nächsten Jahren folgten weitere Teilnahmen an zwei Europameisterschaften 2009 in Fontainebleau (FRA) und 2011 in Luhmühlen (GER), wo sich die beiden über eine weitere Goldmedaille mit dem Team freuen durften.
Quelle: Facebook/ Ingrid Klimke
Bei den Weltreiterspielen 2010 in Kentucky (USA) und den Olympischen Spielen 2012 in London (GBR) vertraten Abraxxas und die Reitmeisterin ein weiteres Mal die deutschen Farben und trugen maßgeblich zum Gewinn der olympischen Goldmedaille mit dem Team bei. Da der deutschen Equipe der Titel bereits sicher war, verzichtete Ingrid zur Schonung ihres Pferdes auf ein Antreten im Parcours.
Abraxxas als Greta Busackers Lehrmeister
2013 schickte Ingrid Klimke den damals 16-jährigen Abraxxas schließlich mit einem Paukenschlag – Rang vier in der Vier-Stern-Prüfung (seit 2019 CCI5*) von Burghley (GBR) – in den Championats-Ruhestand.
Quelle: YouTube/ Ingrid Klimke
Dort ermöglichte er noch Ingrid’s Tochter Greta Busacker (GER) als Lehrmeister den Umstieg vom Pony auf das Großpferd und wurde von seiner langjährigen Pflegerin Carmen Thiemann nicht selten nur mit Halsring geritten. Später verbrachte der Rappe noch sieben Jahre auf der Weide und genoss die Zeit mit seiner Koppelfreundin Weiße Düne. Im März 2022 musste das „Ausnahme-Pony“ dann schließlich auf Grund einer altersbedingten Herzschwäche im Alter von 25 Jahren erlöst werden.
Quelle: Facebook/ Ingrid Klimke
Weiterführende Links:
>> FEI Database: FRH Butts Abraxxas
>> EQWO.net: „RIP: Ingrid Klimke’s Abraxxas mit 25 Jahren eingeschläfert“
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