Springsport – Beeindruckende Niederländer, enttäuschte Deutsche, Absteiger Italien. Das Nationen-Cup Finale in Barcelona bot Spannung und Top-Sport bis zum letzten Reiter. Das holländische Quartett Willem Greve, Sanne Thijssen, Maikel van der Vleuten und Harrie Smolders, konnte sich mit null Fehlern den Pokal schnappen, haarscharf von den Iren mit nur einem Zeitfehler und dem Team aus Belgien (ein Abwurf). Deutschland musste sich nach dem Qualifikationssieg mit Rang sechs begnügen, nur Europameister André Thieme blieb auf DSP Chakaria ohne Abwurf. Als Schlusslicht des Wochenendes, mit 43 Fehlerpunkten im Challenge Cup, steigt Italien in die EEF Nations Cup Liga ab, in der sie auch auf Österreich treffen.
Nach den Olympischen Spielen in Tokio, der Europameisterschaft in Hagen und dem CHIO Aachen, ist das Nations Cup Finale in Barcelona der vierte große Nationenpreis in zwei Monaten. Die besten Reiter:innen wollten in dem 1,25 Millionen Euro dotierten Finale den Pokal nach Hause holen. Wie so oft im Springsport, wurde es eine richtig knappe Kiste!
Die Qualifikation entschied noch souverän Deutschland mit keinem Abwurf und nur zwei Zeitfehlern für sich. Weitere sieben Nationen (Spanien, Niederlande, Brasilien, Schweden, Irland, USA, Belgien) konnten sich für das Finale am Sonntag qualifizieren. Die übrigen Nationen kämpfen am Samstag im Challenge Cup um den Klassenerhalt im Longines Nations Cup.
Finalparcours mit Tücken
Das Finale über zwölf Hindernisse der Höhe 1,60 m hatte seine Tücken: zwei zweifache Kombinationen, eine dreifache Kombination und eine schwere Linie mit Wassergraben und Steilsprung direkt dahinter.
Herausragende Niederländer
Makellos mit null Fehlern schafften es am Ende nur die Niederländer ins Ziel! Harrie Smolders (NED) musste auf seinem zwölfjährigen Holsteinerwallach Monaco v. Cassini II als Schlussreiter Null bleiben, damit ein Abwurf von Sanne Thijssen (NED) das Streichresultat bleiben konnte. Und das gelang ihm beeindruckend! “Wir arbeiten alle hart, wir bleiben geduldig und wir glauben weiter daran.”, benannte der zweifache Olympiateilnehmer das Erfolgsgeheimnis seines Teams.
Besonders gerührt nach der Nullrunde auf seinem bereits 17-jährigen Holsteinerhengst Carambole und dem Nationenpreissieg war Willem Greve (NED):
“Teil eines Siegerteams zu sein, ist immer gut, aber für mich ist es etwas ganz Besonderes, denn ich habe mein Pferd schon sehr lange, seit er vier Jahre alt ist. Ich wünschte, er könnte an der Pressekonferenz teilnehmen, denn es geht nicht um mich, sondern um das Pferd. Ich habe ihm alles zu verdanken. Jetzt ist er 17 Jahre alt und springt immer noch jedes Mal mit ganzem Herzen für mich. Für mich ist es sehr emotional, dass er in diesen Tagen zeigt, dass er immer noch eines der besten Pferde im Sport ist und er verdient einen solchen Sieg am Ende seiner Karriere. Ich bin so stolz auf ihn.”
Die Titelverteidiger aus Irland (Denis Lynch, Eoin McMahon, Michael Duffy, Darragh Kenny) mussten sich mit nur einem Zeitfehler mit Silber begnügen, vor Belgien (Nicola Philippaerts, Niels Bruynseels, Jerome Guery, Gregory Wathelet) mit insgesamt vier Fehlerpunkten, die in der Qualifikation als Achter gerade so ins Finale aufstiegen.
Ein enttäuschendes Ergebnis lieferte die deutsche Mannschaft. Aachen-Sieger und Weltranglistenführender Daniel Deusser (GER) musste mit Killer Queen VDM einen Abwurf und eine Verweigerung, die noch einige Zeitfehler nach sich zog, hinnehmen. Auch David Will (GER) und Christian Ahlmann (GER) schafften es nicht fehlerfrei ins Ziel. Insgesamt standen 12 Fehlerpunkte am Leaderboard – nur Rang sechs.
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