Dressur | Julia Rejlek – Was für ein Krimi! Der angekündigte und von allen erwartete Dressur-Zweikampf bei den deutschen Meisterschaften in Balve (GER) zwischen Isabell Werth (GER) und Jessica von Bredow-Werndl (GER) spiegelt sich auch in den Ergebnisse wieder und fand am gestrigen Sonntag (20. September) seinen Höhepunkt. Am Ende dürfen sich beide “Deutsche Meisterin 2020” nennen.
Nachdem die erfolgreichste Dressurreiterin aller Zeiten, Isabell Werth (GER) mit Weihegold OLD den Grand Prix am Freitag gewonnen hatte, musste sie am Samstag (19.9.) im Rennen um den Meistertitel im Grand Prix Special Jessica von Bredow-Werndl (GER) den Vortritt lassen. Mit 83,549% und einer an Harmonie kaum zu überbietenden Prüfung, erfüllte TSF Dalera BB ihrer Reiterin einen Traum: „Geil!!!!“, so Jessica lachend und gibt zu: „Ich war heute Morgen aber schon sehr nervös. Morgen müssen wir noch mal ran. Ich bin jetzt einerseits lockerer, anderseits genau so aufgeregt. Isabell wird wieder angreifen. Ich bin Isabell sehr dankbar, habe ja früher lange mit ihr trainiert – und sie war immer eine Frau, zu der ich aufgesehen habe. Nun mit ihr zusammen hier zu stehen, ist etwas ganz Besonderes, von dem ich früher nur geträumt habe!“
Und der Angriff von Seiten Isabell Werth und Weihegold kam sogleich: am Sonntag (20.9.) in der Grand Prix Kür, lies die 15-fache deutsche Meisterin nichts anbrennen und holte mit knapp 1,5 Prozentpunkten Vorsprung (90,825%) den Sieg und ihren 16. Meisterschaftstitel. Die 15-jährige Don Schufro-Tochter glänzte wieder mit Ausdruck, schnurgeraden Wechseln und Piaffen von einem anderen Stern. „Weihe war fantastisch, bin rundum zufrieden. Das heute war eine ihre besten Küren. Es gab nichts, wo ich sagen kann: Wir haben etwas liegen lassen. Weihe hat alles gegeben, von Anfang bis Ende. War ein toller Fight!“, resümierte Isabell Werth.
Bronze sicherte sich in beiden Meisterschafts-Bewerben Dorothee Schneider (GER). Die
Reitmeisterin aus Wiesbaden und ihr zwölfjähriger Hannoveraner Wallach Faustus (v.
Falsterbo x Forrest xx) bekamen für ihre insgesamt erst vierte Kür 81,6 Prozent. Auch die sympathische Reiterin war voll des Lobes für ihr Pferd: „Es war das erste Championat für Faustus, das erste Mal Prüfungen über drei Tage für ihn. Das Pferd ist noch nicht lange da, wo es jetzt ist. Er hat sich früher gerne hinter mir versteckt, das hat sich aber total geändert. Faustus ist stolz geworden, er weiß jetzt auch, was er leisten kann. Und hier in Balve hat er sich super, mutig und selbstbewusst präsentiert. Ich war sehr berührt. Es hat sich so angefühlt, als ob er mir sagen wollte: „Wir machen das jetzt zusammen, ich vertraue dir!“ Und Faustus hat angegriffen und performt!“
Alle Ergebnisse gibt es hier: results.hippo-server.net
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