PK | Tierschutz – Die Tierschutzorganisation AWF (Animal Welfare Foundat!on) deckte kürzlich auf wie das Hormon PMSG (Pregnant Mare Serum Gonadotropin) gewonnen wird.
PMSG ist ein Hormon, das in Schweinemastbetrieben europäischer Ferkelproduzenten für die Brunstinduktion und –synchronisation von Sauen dient. Dies steigert wiederum den Absatz von gleichaltrigen Ferkeln und sorgt dafür, dass die Schweine nach einem Wurf schneller wieder trächtig werden.
Gauchos in Südamerika fangen trächtige Wildpferde die sie anschließend in Treibgehegen einpferchen. Dort zapfen sie den wehrlosen Tieren binnen kürzester Zeit 10 Liter Blut ab (=entspricht einem Viertel der Gesamtblutmenge) was für manche lebensbedrohlich endet. In den sogenannten Blutfarmen wird trächtigen Stuten solange Blut abgenommen, bis sie ihre Föten verlieren, anämisch werden und in letzter Konsequenz zusammenbrechen. Nimmt die Stute nicht mehr auf, wird sie in EU-zertifizierte Schlachthöfen getötet und landet in die Schweiz und anderen EU-Ländern. “Unsere Recherche belegt, dass in einem rechtsfreien Raum für die Ferkelindustrie in der Schweiz und EU zehntausende uruguayische und argentinische Stuten systematisch gequält und getötet werden”, so AWF.
York Alexander Hoimar von Ditfurth, Präsident des Tierschutzbundes Zürich (TSB), war für AWF in Südamerika unterwegs. In seinen Recherchen fand er heraus, dass PMSG synthetisch hergestellt werden kann. “Das synthetische Produkt macht dasselbe, wir vermuten, dass die Marge für die Veterinäre nicht die identische ist, deshalb wird es auf dem Markt schlecht geredet.”
Und da es keine gesetzliche Regelung gibt, die den Import von PMSG verbietet bzw. reglementiert, wird das Geschäft immer weitergehen.
Das Trauerspiel um die PMU Farmen
Für das in Deutschland am meisten verschriebene Östrogenpräparat, welches momentan circa von einer Million Frauen eingenommen wird, müssen schwangere Stuten in Kanada und den USA Zeit ihres Lebens auf engsten Raum in Massentierfarmen dahin vegetieren. Das gefragte Medikament Presomen, hergestellt von Kali-Chemie Pharma Gmbh in Hannover, wird aus dem Urin trächtiger Stuten gewonnen.
Wie auf der Hompage von Peta veröffentlicht „stellt der östrogenreiche Urin schwangerer Stuten (PMU = Pregnant Mare Urine) eine lukrative Einnahmequelle für die 480 PMU-Farmen dar, die mit Ayerst Organics Verträge unterhalten, dem kanadischen Zweig der Wyeth-Ayerst. Bei einem Preis von 4-5 Dollar pro Liter erzielen die Farmer in North Dakota, Manitoba, Alberta und Saskatchewan leicht einen jährlichen Nettobetrag von 100.000 bis 200.000 Dollar aus dem Urinverkauf.“
Momentan fristen rund 75 000 Stuten ihr Leben auf solchen Farmen. Den überwiegenden Teil ihrer Schwangerschaft verbringen die Stuten 24 Stunden festgebunden auf ihrem Stand, mit einem bettpfannenartigen Gestell an ihrem Hinterteil, das Rund um die Uhr den Urin aufsammelt. Den Stuten ist es auch kaum möglich sich mehr als einen Schritt vor und zurück zu bewegen, geschweige denn sich einfach und bequem hinzulegen. Die Tiere sind so verwahrlost, dass sie in ihrem Wesen wieder einem scheuen Wildpferd gleichen und Angst vor den Menschen bekommen. Die Pflege- und Hygienemaßnahmen werden auf ein absolutes Minimum beschränkt, was zu diesem Verhalten führt. Der amerikanische Hersteller Ayerst preist in seinem Werbematerial an, dass die “Stuten hochgeschätzt sind und gut versorgt werden” und man sich an den Praxiskodex hält, welcher aber über erschütternd niedrige Standardanforderungen verfügt.
Eine weitere Grausamkeit in diesem Business ist die Reglementierung des Trinkwassers, um den ausgeschiedenen Urin zu konzentrieren. Dadurch hat das Unternehmen weniger Arbeit. Studien belegen aber, dass mehr trinken zu keiner schlechteren Qualität führt.
Was passiert mit dem Nebenprodukt “Fohlen”? Bereits 120 Tage nach dem Abfohlen, weit bevor die Trennung von der Mutter erfolgen soll, werden die Kleinen an diejenigen die sie töten werden versteigert. Danach überwintern sie im Freien der Mastbetriebe um sich auf ihr tragisches Schicksal vorzubereiten.
Ein einzig kleiner Lichtblick ist, dass es Frauen frei steht ein anderes Präparat gegen Beschwerden in der Menopause einzunehmen, welche die selbe Wirksamkeit wie Presomen aufzeigen.
Quelle: Deutschlandfunk Nova
ANIMAL WELFARE FOUNDAT!ON
Peta
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