Pferdesport-News | Julia Rejlek – Der “Brexit” bringt so einige Schwierigkeiten mit sich – auch in der Pferdewelt! Das Reisen mit Pferd bzw. das Transportieren von Pferden nach und von der britischen Insel war bisher bürokratisch nicht mehr Aufwand, als wenn man in ein anderes EU-Land reisen wollte. Durch den Austritt Großbritanniens ist es nun an der FEI, ein Abkommen auszuhandeln, welches das weiterhin garantieren kann. Hoffentlich gelingt’s!
Verantwortlich für ein solches Abkommen ist eine sechsköpfige Task Force unter der Führung von Michel Barnier, die aus Mitgliedern der FEI und der IFHA, der “International Federation of Horseracing Authorities” besteht. Sie sollen Lösungsvorschläge erarbeiten, “die auch in Zukunft die europäische Pferdeindustrie durch einen sicheren und beschleunigten Pferdeverkehr garantieren können”, heißt es in einer Presseaussendung der FEI.
Ideen & Vorschläge der FEI
Dazu gibt es bereits ein 14-seitiges Dossier, in dem Vorschläge zu digitalen Pferdepässen, Nulltarife für grenzüberschreitende Transporte oder Gesundheitszustände der Pferde festgehalten wurden. Die Forderungen sollen später im EU-GB-Handelsabkommen, sowie im EU-Tiergesundheitsrechts, das im April 2021 in Kraft tritt, verankert werden.
Pferdeindustrie als wichtiger Wirtschaftssektor
Die Pferdeindustrie müsse unbedingt berücksichtigt werden, da “sie einer der wichtigsten Tierzucht- und Tierproduktionssektoren in Europa ist, mit größeren wirtschaftlichen Auswirkungen und mehr Beschäftigung als eine Reihe anderer europäischer Landwirtschaftssektoren, mit einem Nettowert von über 52 Milliarden Euro pro Jahr, der 210.000 direkte und mehr als 500.000 indirekte Arbeitsplätze bietet.”, unterstreichen die verantwortlichen Organisationen FEI und IFHA.
“Die Pferdeindustrie ist von entscheidender Bedeutung für das wirtschaftliche, soziale, sportliche und kulturelle Gefüge sowohl der Europäischen Union als auch des Vereinigten Königreichs, und als Vertreter aller Sektoren dieser Industrie glauben wir, dass es einfache Lösungen gibt, die eine sichere Zukunft für die europäische Pferdeindustrie garantieren können”, sagte IHSC-Präsident Ingmar De Vos.
Brexit ohne Abkommen, was dann?
Kritisch wird es, wenn es zu keinem Handelsabkommen zwischen Großbritannien und der EU kommen sollte. Die Task Force will in solch einem Fall die EU dazu auffordern ähnliche Regeln wie bei “A”-Drittländer aufzustellen. Bei keiner Einigung, schätzt die FEI, dass das europäsche Pferdegeschäft um bis zu ein Dritte schrumpfen könnte: wirtschaftliche Verluste von 17 Milliarden Euro und dem potenziellen Verlust von 250.000 Arbeitsplätzen. “Versagen ist also keine Option”, heißt es von Seiten der Task-Force.
Mehr Infos gibt es hier: inside.fei.org
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