An einem harten Nachmittag mit hochkarätiger Konkurrenz, erkämpfte sich das Team von Belgien bei der vierten Etappe des Furusiyya FEI Nations Cup™ Jumping 2015 Europe Division 1 in St. Gallen (SUI) den Sieg.
Nach dem ersten Umlauf an dritter Stelle liegend, kämpften sie sich mit drei fabelhaften Nullrunden im zweiten Umlauf zurück und verwiesen die Gastgeber auf Rang zwei, gefolgt von Irland auf Rang drei.
Wie die Schweizer, wurde auch das Team Deutschland losgeschickt um ihre ersten Punkte in dieser Saison zu holen und so ihre Chancen zu maximieren. Aber am Ende mussten sie sich mit dem vierten Rang zufrieden geben, gefolgt von Frankreich auf Rang fünf, während die hocheingeschätzten Briten, die Italiener und die Niederländer die letzten drei Plätze füllten.
Das heutige Ergebnis bestätigt die wachsende Stärke von Dirk Demeersmans Equipe und es war aufgrund der Tatsache, dass es sich erst um den zweiten Nationen Cup-Sieg eines belgischen Teams auf Schweizer Boden handelte, umso beeindruckender. Ihren einzigen frühere Sieg feierten sie vor 81 Jahren, im Jahr 1934, in Genf.
Bilderbuchrunde
Der vom Schweizer Gerard Lachat designte Parcours sah täuschen einfach aus, als der Deutsche Hans-Dieter Dreher und sein Embassy II, als erster Starter des Feldes, eine Bilderbuchrunde hinlegten. Aber obwohl acht weiter Reiter-Pferde-Paarungen den Schlüssel zum Erfolg im ersten Umlauf fanden, stellte der Parcours eine große Herausforderung dar.
So verlangte zum Beispiel der offene Eröffnungssteilsprung seinen Tribut, während sich die geschwungene Linkskurve auf den großen Oxer bei Hindernis vier ebenfalls als tückisch erwies. Aber den meisten Reitern gelang es, die nachfolgende Longines Dreifachkombination – Oxer, Steil, Steil – ohne Fehler zu überwinden. Abgesehen von den Abmessungen der Hindernisse, wurden die Reiter-Pferd-Paarungen auch durch die Distanzen an einigen Stellen des Parcours gefordert und viele fanden es schwierig sich zu entscheiden ob sie die luftigen weißen Planken nach dem Überqueren des vier Meter breiten offenen Wassergrabens mit sechs oder sieben Galoppsprüngen anreiten sollten. Die Kombination an Hindernis neun befand sich in der Nähe des Einritts und Europameister Yves Bost musste einige Mätzchen seines Pegase du Murier aussitzen, bevor er am folgenden breiten Oxer einen Abwurf kassierte und den Parcours mit insgesamt 11 Fehlerpunkten verlies.
Aber aufgrund seiner überragenden Reitkunst, blieb der Franzose und sein großartig springender Schimmel im zweiten Umlauf fehlerlos und auch der Italiener Emilio Bicocchi wurde vom lauten Jubel der Menge begleitet, als er die neun Jahre alte Ares in Runde zwei über das offene Wasser pilotierte, hatte sich das Pferd doch im ersten Umlauf tapfer geweigert dieses Hindernis zu überwinden. Die letzten beiden Hindernisse erwiesen sich ebenfalls als Kriterium, besonders der vorletzte rustikale Steilsprung fiel bei vielen Gelegenheiten
Oberhand
Es waren die Iren, welche zur Halbzeit mit null Fehlerpunkten von Shane Breen (Golden Hawk), Greg Broderick (MHS Going Global) und Bertram Allen (Romanov) in Führung lagen, aber die Schweiz war ihnen mit vier Fehlern dicht auf den Fersen, gefolgt von den Belgiern und den Briten mit je neun. Das deutsche Team lag wieder nur einen Punkt dahinter, während Frankreich mit zwölf und Italien mit 24 Fehlern in den zweiten Umlauf startete. Für die Niederländer war zu diesem Zeitpunkt der Tag bereits gelaufen, da sich bereits 38 Fehler auf ihrem Punktekonto angesammelt hatten.
Die Briten rutschten im zweiten Umlauf ab, als sie 20 Punkte zu ihren Konto addieren mussten. Für Deutschland bedeuteten zwei Nullrunden in Runde zwei durch Christian Ahlmann (Epleaser van T Heike) und Ludger Beerbaum (Chiara), dass nur vier Punkte aus dem Ritt von Mario Stevens (Brooklyn 17) zu ihrem Ergebnis aus dem ersten Umlauf addiert wurden. Dadurch konnten sie ihre Position stabilisieren. Doch die wirkliche Schlacht spielte sich zwischen Irland, der Schweiz und Belgien ab – letztere bewiesen am Ende des Tages, dass sie vom Rest nicht zu schlagen waren.
Zementierter Punktestand
Null Runden von Pieter Devos (Dream of India Greenfiel) und Gregory Wathelet (Conrad de Hus) und der zweite Teil seiner Doppelnull von Jos Verlooy (Domino) zementierte den Punktestand von neun Fehlerpunkten aus Runde eins. Der Zeitfehler von Niels Bruynseels´s mit Pommeau du Heup bildete das Streichresultat. Der Schweizer Romain Duguet (Quorida de Treho) und Martin Fuchs (Clooney 51) blieben ebenfalls Doppelnull, aber als Steven Guerdat´s Olympiapferd Nino des Buissonnets am Aussprung der Kombination bei Hindernis neun und am folgenden Oxer bei Hindernis zehn Abwürfe hinnehmen musste, zählte das Ergebnis, da Pius Schwizer´s Runde mit Amira, nach einem falsch getimten Sprung über das offenen Wasser, ziemlich missglückte.
In der Zwischenzeit verloren die Iren durch Doppelfehler von Breen und Allen und fünf Fehlerpunkte von O´Connor an Boden. Broderick´s Doppelnull gewährleistete aber, dass sie eines der acht Fehler Resultate streichen konnten und den Bewerb mit 13 Punkten, nur einen Platz hinter den Schweizern mit einer Punktzahl von zwölf, beenden konnten.
Die siegreichen Belgier agierten im zweiten Umlauf brilliant und Equipechef Dirk Demeersman wurde gefragt, was er während der Halbzeitpause zu seinen Reitern gesagt habe. “Ich sagte wir sind stark, also lasst uns auch zeigen, dass wir stark sind und sie zeigten es! Wir hofften auf eine Ergebnis unter den besten Drei, aber ein Sieg ist sicher besser!” antwortete er. “Unser Ziel war der Klassenerhalt in der Division 1 und die Qualifikation für Barcelona (Furusiyya Finale). Ich möchte Gerard Lachat (Parcoursbauer) gratulieren. Ich denke es war heute ein toller Parcours”, fügte er hinzu.
Pieter Devos gab an, dass er mit dem Ergebnis seines ersten Umlaufs unzufrieden war – “Mein Pferd sprang gut, aber ich habe einen Fehler gemacht”, gestand er. Er kam jedoch nach der Halbzeit voll motiviert zurück. “Ich wollte im zweiten Umlauf unbedingt fehlerfrei bleiben. Wir hatten einen sehr guten Teamgeist und wir wollten gut zurück kommen und wir schafften es!”, sagte er.
Ein Ergebnis zum Genießen
Für den 19-jährigen Jos Verlooy war es ein Ergebnis zum Genießen. Der supertalentierte junge Belgier hat seinen 12-jährigen Wallach Domino selbst ausgebildet seit das Pferd fünf Jahre alt war und er erreichte große Dinge mit ihm. Die heutige Doppelnull, welche seinem Team zum Sieg verholfen hat, macht ihn sehr stolz. “Domino war großartig, wie immer. Dieser Parcours war zäh, daher fühlt sich die Doppelnull besonders gut an!”, sagte er.
Gregory Wathelet meinte er wäre nicht sicher warum er zwei Fehler in Runde eins kassierte. “Vielleicht war ich ein wenig zu entspannt. Aber Dirk bat mich ein paar Kleinigkeiten zu ändern und ich tat es, daher war die zweite Runde großartig!” meinte er.
Belgien hat nun 250 Punkte gesammelt und führt die Rangliste in der Division 1 an, kann aber nur mehr einmal, nämlich beim Ausflug nach Hickstead (GBR) Ende Juli, punkten. Vorher macht die Liga am 19. Juni noch Station in Rotterdam (NED) und am 10.Juli in Falsterbo (SWE).
Für weitere Informationen über die zehnte Station der Furusiyya FEI Nations Cup Jumping 2015 Serie in St. Gallen (SUI) besuchen sie die Website www.csio.ch
Die nächste Station der Serie findet in Rotterdam (NED), am Freitag den 19. Juni, statt. Für Details besuchen sie die Seite www.chio.nl
Ergebnisüberblick Freitag, 5.6.2015
1. Belgien 9 Fehler:
Dream of India Greenfield (Pieter Devos) 5/0,
Pommeau du Heup (Niels Bruynseels) 4/1,
Domino (Jos Verlooy) 0/0,
Conrad de Hus (Gregory Wathelet) 8/0
2. Schweiz 12 Fehler:
Nino des Buissonnets (Steve Guerdat) 4/8,
Quorida de Treho (Romain Duguet) 0/0,
Clooney 51 (Martin Fuchs) 0/0,
Amira (Pius Schwizer) Ret/16
3. Irland 13 Fehler:
Golden Hawk (Shane Breen) 0/8,
MHS Going Global (Greg Broderick) 0/0,
Good Luck (Cian O’Connor) 4/5,
Romanov (Bertram Allen) 0/8
4. Deutschland 14 Fehler:
Embassy ll (Hans-Dieter Dreher) 0/12,
Brooklyn 17 (Mario Stevens) 6/4,
Epleaser van T Heike (Christian Ahlmann) 9/0,
Chiara (Ludger Beerbaum) 4/0
5. Frankreich 21 Fehler:
Number One D’Iso Un Prince (Nicolas Delmotte) 0/8,
Armitages Boy (Aymeric de Ponnat) 8/1,
Pegase du Murier (Roger Yves Bost) 11/0,
Reveur de Hurtebise HDC (Kevin Staut) 4/15
6. Großbritannien 29 Fehler:
Dougie Douglas (Holly Gillott) 5/9,
Catwalk IV (Robert Whitaker) 14/8,
Spirit T (Jessica Mendoza) 0/8,
Fandango (William Whitaker) 4/4
7. Italien:
Fixdesign Funke van T Heike (Giulia Martinengo Marquet) 5/4,
Erco van T Roosakker (Lorenzo de Luca) 5/12,
Ares (Emilio Bicocchi) Elim/10,
Catwalk Z (Piergiorgio Bucci) 4/4
8. Holland 44 Fehler:
Don VHP Z (Harrie Smolders) 4/0,
Whitney BB (Michael Greeve) 13/12,
Vignet (Johnny Pals) 21/5,
Eldorado V. Zeshoek TN (Willem Greve) 21/1
Quelle: Pressemitteilung FEI | Übersetzung © EQUESTRIAN WORLDWIDE – EQWO.net