Pressemitteilung HPV Bielefeld| Western – Für die heimischen Westernreiter geht das Jahr 2016 mit beachtlichen Leistungen und großartigen Erfolgen zu Ende. Zwei Silbermedaillen der Senioren bei den FEI-Weltmeisterschaften sicherte sich Grischa Ludwig (Bitz) im Einzel – und zusammen mit Alexander Ripper (Heppenheim), Elias Ernst (Windeck) sowie Dominik Reminder (Krakovany, CZE) im Mannschaftswettbewerb.
Bei den kontinentalen FEI-Meisterschaften der Nachwuchsreiter gewann Gina Maria Schumacher zwei Goldmedaillen bei ihrem „Heimspiel“ im schweizerischen Givrins. Die „Schumi“-Tochter ließ im Einzelwettbewerb der Jungen Reiter ihren Konkurrenten nicht den Hauch einer Chance – und auch mit der deutschen Equipe stand die 20-Jährige bei der Siegerehrung zusammen mit Franziska Eufinger (Reichweiler), Anna Voss (Eltze) und Jakob Behringer (Kirchardt) auf dem Treppchen mit der Nummer eins. Kein Wunder also, dass der Bundestrainer sehr zufrieden war. Hans-Peter Viemann unterhielt sich mit Nico Hörmann:
„Die Bilanz in diesem Jahr ist aus meiner Sicht sehr positiv. In allen Altersklassen waren wir ganz vorne mit dabei. Das zeigt mir, dass wir auch weiterhin auf dem richtigen Weg sind“, sagte Hörmann und bestätigte seinen Reiterinnen und Reiter zudem, dass sie „das ganze Jahr hindurch sehr diszipliniert und hart gearbeitet haben, und sich deshalb auf den Championaten teilweise mit Saisonbestleistungen belohnt haben“.
„Bei den Senioren hatten wir einen sehr guten Mix mit den erfahrenen Championats-Reitern und erprobten Führungspersonen Alex und Grischa, sowie den Nachwuchs-Championiken Dominik und Elias. Das Team war wirklich eine Einheit und absolut professionell“, lobte der Coach seine Truppe. Außerdem bemerkte der Bundestrainer: „Die Silbermedaille hatte einen ganz dicken goldenen Rand. Die Entscheidung im Teamwettbewerb war denkbar knapp. Wir waren mit Belgien absolut auf Augenhöhe.“ Ein Teil dieses Erfolges waren auch die Einzelreiter bei dieser WM Verena Klein (Bünde) und ihr Bruder Daniel (Selm). „Beide haben sich absolut vorbildlich und kameradschaftlich eingebracht, obwohl sie wussten, dass sie es vermutlich nicht in die Mannschaft schaffen würden. Das war schon bemerkenswert und verdient meinen vollsten Respekt“, erklärte der Trainer weiter.
Bei den Jungen Reitern war einmal mehr Gina Maria Schumacher das Maß aller Dinge. Für ihre Leistung in der Einzelwertung wurde sie von den Juroren mit der Wertnote 219 belohnt. Im Teamwettbewerb legte die couragiert reitende 20-Jährige dann noch einen drauf. Ihren Ritt, mit tollen Spins, äußerst temporeich auf den Zirkeln – mit korrekten Wechseln auf den Punkt – und danach dann Stopps vom Allerfeinsten, bewerteten die Richter mit 221,5 Punkten. Dazu sagte Hörmann: „Gina wird jedes Jahr noch besser und ist mit ihrer Einstellung zu unserem Sport ein Vorbild nicht nur im Nachwuchsbereich – und das auch außerhalb der Arena.“
Den Junioren fehlte diesmal das Quentchen Glück, dass man wahrlich manchmal benötigt. Denn kurz vor dem Championat fielen zwei Pferde wegen einer Infektion aus. Das hat die Mannschaft hart getroffen, da nur noch drei deutsche Reiter an den Start gehen konnten und somit ohne Streichergebnis waren. „Trotzdem, die Junioren sind super geritten und hätten eine Medaille verdient“, resümierte Nico Hörmann. Doch durch einen „unglücklichen Umstand“, wie es der Coach sagte, (eine Reiterin hatte ihren Ritt nicht beendet), platzte die Mannschaft. „Aber gerade die Junioren haben noch viele Championate vor sich. Sie werden noch einige Medaillen gewinnen, da bin ich mir sicher.“
Wie allgemein bekannt ist, sind inzwischen die gut zusammenwirkenden Reiter-Pferd-Kombinationen zu einem wichtigen Faktor im Reitsport geworden und somit auch mitentscheidend auf den großen internationalen Veranstaltungen. Kann man sich in den meisten Sportarten auf seine persönliche Leistung konzentrieren, ticken im Reitsport die Uhren etwas anders. Hier muss der Sportler seinem Partner Pferd sehr viel Zeit widmen, damit der Vierbeiner auch zum richtigen Zeitpunkt seine Leistungsfähigkeit abrufen kann. Nico Hörmann ist überzeugt, dass man „ohne ein überragendes Pferd ein Garnichts ist, egal wie gut man reitet“, zudem stellte er fest, dass „die Leistungen an der Spitze immer besser werden“. In der Tat entscheiden deshalb inzwischen Kleinigkeiten über Sieg und Niederlage, und so ist es wichtig, dass die Harmonie zwischen Reiter und Pferd stimmt.
Wie bereits in dieser Saison werden der deutschen Equipe auch weiterhin die Teams aus Italien, Belgien und Österreich das Leben schwermachen. Doch die Mannschaften (Senioren, Junge Reiter und Junioren) um Coach Hörmann haben sich bisher immer sehr beachtlich und auf einem hohen Niveau bewegt, und das soll auch so bleiben. „Wir sind absolut konkurrenzfähig“, glaubt der Bundestrainer und erklärt weiter: „Ich gucke nicht nach den anderen Nationen oder wie hoch die Wertungsnoten sind. Das ist in meiner Tätigkeit als Trainer nicht sinnvoll, denn ich habe auf diese Faktoren keinen Einfluss. Ich konzentriere mich auf unsere Reiterinnen und Reiter und versuche ihnen die bestmöglichen Rahmenbedingungen zu schaffen, damit sie ihre Höchstleistungen auch zum richtigen Zeitpunkt abrufen können.“
Für die nahe Zukunft brauchen sich die Verantwortlichen derzeit jedoch keine Sorgen zu machen, denn im Nachwuchsbereich haben schon einige der jungen Talente ihr Können unter Beweis gestellt. Deshalb stehen im kommenden Jahr auch die erstmalig ausgetragenen Weltmeisterschaften für Junioren und Jungen Reiter im Fokus. „Mein Ziel ist es, die WM zu gewinnen“, lässt der Trainer keine Skepsis aufkommen, und deshalb können auch die Nachwuchsreiter („ohne Druck“, so Hörmann) in den CRI-Klassen der Senioren starten, um sich an die raue Luft zu gewöhnen.
Zum Schluss nennt Nico Hörmann noch ein Beispiel: „Gina Maria Schumacher hat auf diesem Wege schon letztes Jahr den Dreisterne-Concours-de-Reining-Internationale (CRI***) der Senioren in Mooslargue (Frankreich) gewonnen. Das zeigt, dass unser Nachwuchs auf einem sehr guten Weg ist. Außerdem kann ich mir durchaus vorstellen, dass der eine oder andere unserer Nachwuchsreiter es bis zur FEI-WEG 2018 (Anmerkung: vom 10. bis 23. September in Tryon, US-Bundesstaat North Carolina) in das Senioren-Lager schaffen kann. Und genau das ist unser aller Ziel in der Nachwuchsarbeit“, schaut Bundestrainer Nico Hörmann recht optimistisch den neuen Aufgaben in der kommenden Saison entgegen.
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