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Startseite News Aufregung um Profi-Geisterturnier in Deutschland
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Aufregung um Profi-Geisterturnier in Deutschland

  • Mai 7, 2020
Deutschlands erstes Geisterturnier in Corona-Zeiten erntet Lob & Kritik. © Facebook "Der Montagsclub e.V."
Deutschlands erstes Geisterturnier in Corona-Zeiten erntet Lob & Kritik. © Facebook „Der Montagsclub e.V.“
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Pferdesport-News | Julia Rejlek – Die Situation deutscher Pferdebesitzer und Berufsreiter ist jener in österreichischen in Corona-Zeiten sehr ähnlich. Nun hat der Reitverein „Montagsclub“ einen Weg gefunden ein Turnier abzuhalten. Allerdings: nur für professionelle Reiter. Eine tolle Möglichkeit Richtung Normalität, sagen die einen – eine grobe Bevorzugung von Berufsreitern und Fahrlässigkeit meinen die anderen. So auch Chefredakteur des renommierten Pferdesportmagazins „St. Georg“, Jan Tönjes.

Deutschlands erstes Geisterturnier in Corona-Zeiten erntet Lob & Kritik. © Facebook "Der Montagsclub e.V."
Deutschlands erstes Geisterturnier in Corona-Zeiten erntet Lob & Kritik. © Facebook „Der Montagsclub e.V.“

Nachdem in Deutschland anfangs nur eine kontrollierte Bewegung der Pferde erlaubt und ein absolutes Einschränken der Zeit im Stall vorgegeben war, werden die Beschränkungen nun langsam gelockert. Das geschieht in Deutschland Bundesland für Bundesland. In Bayern, wo das Virus am stärksten vertreten war, darf nun zu zweit beim Ausreiten unterrichtet werden. Ein erstes Geisterturnier, ohne Zuschauer und mit strengen Hygiene-Maßnahmen, fand hingegen dieses Wochenende (30. April – 3. Mai) in Luhmühlen, Niedersachen, statt. Veranstalter ist der Reitverein „Der Montagsclub e. V.“, der normalerweise an mehreren Orten verschiedene Wochentags-Turniere für Berufsreiter und Studierende austrägt, um vorrangig junge Pferde an die Atmosphäre zu gewöhnen.

Hier ein Auszug der Ausschreibung mit diversen Hygiene-Maßnahmen:

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Kritik an Austragung
Das „Pilotprojekt“ wird dabei nicht von allen unterstützt. St. Georg-Chefredakteur und Züchter Jan Tönjes verfasste einen kritischen Kommentar dazu. Er schreibt:

„Wenn sich ein Reiter in den vergangenen Wochen korrekt verhalten und seine Pferde „kontrolliert bewegt“ hat, kann er also nun mit einem unerfahrenen Pferd los aufs Turnier fahren und dort sofort Parcoursspringen? Die Logik erschließt sich nicht auf Anhieb. Die Gesundheit des Pflegers/Betreuers mit der Maske am Abreiteplatz mag das nicht gefährden. Wie viel Horsemanship dahinter steht, kann jeder für sich selbst entscheiden.“

Es wäre doch „ein Schlag ins Gesicht für all diejenigen, die sich Tag für Tag in Listen eintragen und zusehen, dass sie sich im Stall nur so lange aufhalten, wie unbedingt notwendig. Ohne weiße Reithosen, aber noch immer mit der unterschwelligen Furcht, das ein Fehlverhalten die Sperrung des gesamten Betriebs nach sich ziehen könnte.“

Die Deutschen Reiterlichen Vereinigung hat einen Maßnahmenkatalog erstellt, der auch Turniere wieder zur Normalität zurückkehren lassen soll. Jan Tönjes ist also nicht grundsätzlich gegen eine Austragung von Turnieren, jedoch sieht er ein solches Geisterturnier als „ein Affront für diejenigen, die Schulpferde haben und wegen des Verdienstausfalls vor dem Ruin stehen, für Menschen, die von Stall zu Stall fahren und dort mit Reitunterricht ihren Lebensunterhalt bestreiten.“

Der Montagsclub wehrt sich via Facebook
Der austragende Verein „Der Montagsclub e.V.“ hält dagegen. Auf Facebook spricht sich der Verein für ein Handeln je nach individueller Region und persönlichen Situation aus. Außerdem sei das Austragen durchaus rechtens und hätte viel Organisation erfordert. Das Stattfinden einer solchen Veranstaltung würde außerdem den Druck auf die Behörden vergrößern, Turniere für alle wieder zu ermöglichen.

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Positive Eindrücke der Teilnehmer
Die Dänin Jennifer Kathrine Fogh Peddersen ist Berufsreiterin und hat an dem Geisterturnier teilgenommen. Sie hat in einem Gespräch mit equnews.com über die Situation gesprochen:

„Das Turnier läuft eigentlich sehr gut“, erzählt die Reiterin, „das Gelände ist nur Reitern und ihren Pflegern zugänglich, keine Besitzer oder andere Personen aus dem Publikum dürfen das Gelände betreten. Wenn die Lastwagen ankommen, werden sie alle kontrolliert – jede Person muss einen Zettel mit Namen, Adresse usw. abgeben und erhält dann ein Armband und Gesichtsmasken. Am Eingang zum Bewerbsplatz und bei jedem Abreiteplatz befinden sich Sicherheitsleute“.

Via Facebook bedankt sich Jennifer Kathrine Fogh Pedersen beim Veranstalter „Der Montagsclub e.V. und Organisator Karl-Heinz Klasen für die Möglichkeit:

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Weitere Teilnehmer loben den Veranstalter und hoffen auf weitere solche Turniere:

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Eine schwierige Debatte und schwierigen Zeiten. Wie man dazu steht, muss jeder für sich selbst entscheiden. In Österreich stellt sich die Frage eines solchen Geisterturniers für Berufsreiter aktuell nicht.

Dieser Text wurde von EQUESTRIAN WORLDWIDE – EQWO.net verfasst und ist keine Pressemitteilung. Das Kopieren des Text- und Bildmaterials ist nicht gestattet.

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