EQWO Big Picture – Unsere dritte Fotoreise nach Schottland führte uns vorerst an die Nordwestküste des Landes. Bereits mehrere Tage waren wir in der Gegend um Loch Eil unterwegs, einer Meeresbucht die sowohl mit dem Loch Linnhe, als auch mit der Schottischen See verbunden ist. Auf einem der geplanten Fotos sollte das nahe gelegene Glenfinnan Monument abgelichtet werden, das als eines der letzten Motive meines Schottland Kalenders für 2018 auf der Liste stand.
Auf unserer letzten Schottlandreise war das 1815 erbaute Denkmal eingerüstet, und daher kein schöner Anblick, geschweige denn ein beeindruckendes Fotomotiv gewesen. Der Regen machte es mir dann bei meinem zweiten Versuch umso schwieriger. Die ganze Nacht hatte es wie aus Kübeln gegossen und dichte Nebelschwaden hatten sich über die Berge und den See gelegt. Am Morgen war es zwar trocken, aber die Wolken hingen immer noch tief. Trotzdem beschlossen wir mit der Hoffnung auf Wetterbesserung zum Monument zu fahren.
Auf unserer Fahrt Richtung Loch Shiel lichteten sich plötzlich die Wolken und das morgendliche Sonnenlicht tauchte die Berge und die Wolken am Himmel in tiefe Rot- und Orangetöne. Hinzu kam, dass sich die Szenerie nahezu perfekt im Wasser des vorgelagerten Loch Eil spiegelte. Nervosität kam bei mir auf, denn diese Atmosphäre wollte ich unbedingt einfangen. Gar nicht so leicht, denn zuerst musste ich einen Parkplatz finden. Weit und breit war für meinen Campingbus Lotte keine Parkmöglichkeit entlang der Straße in Sicht. Nach einigen endlosen Minuten parkte ich dann am Straßenrand. Eilig packte ich meinen Fotorucksack, während mein Herz vor Aufregung immer schneller zu schlagen begann. Das Glennfinan Monument wäre noch zu weit entfernt gewesen, um unter perfekten Lichtbedingungen fotografieren zu können. Um diese Stimmung einzufangen, musste nämlich alles – wieder einmal – schnell gehen. Ich beschloss das Landschaftsmotiv dem Monument vorzuziehen und schlüpfte schnell in meine Gummistiefel. Aus Erfahrung wusste ich, dass man in Schottland schnell nasse Füße bekommt. Eilig watschelte ich auf der Suche nach einer Lücke den Zaun entlang, der parallel zu einem Bahngleis verlief. Dabei handelte es sich nicht um irgendwelche Schienen: Der berühmte Hogwarts Express aus den Harry Potter Filmen nämlich hier zweimal am Tag Richtung Glenfinnan Viadukt, vorbei an dem Monument von Glenfinnan – meinem eigentlich geplanten Fotomotiv.
Bitte nicht nachmachen – für das beste Bild ging´s über die Harry Potter Schienen!
Kurz fühlte ich mich wie im Fantasy Film, bis ich an einen geschlossenen Bahnübergang kam. Da ich nicht wie die Charaktere der Harry Potter Filme einfach durch Wände oder Schranken laufen kann, beschloss ich unerlaubterweise zu klettern. An dieser Stelle sei gesagt: „Bitte nicht nachmachen!“ Ich stieg also über den geschlossenen Bahnsteig. Nachdem ich mich versichert hatte, dass kein Zug in Sicht- und Hörweite war, bestieg ich das Gleis und überquerte damit das letzte Hindernis auf dem Weg zu meinem nächsten Big Picture. Nur noch wenige Minuten hatte ich Zeit, die letzte Morgenröte abzulichten, denn die regenschwangeren Wolken drohten die Sonne wieder zu verhüllen. Alle Handgriffe saßen und ich hatte sowohl mein Stativ schnell aufgestellt, als auch die Kamera inklusive Objektiv rasch aufgebaut. Und – was bei dieser rasanten Aktion nicht selbstverständlich war – ein atemberaubendes Motiv gefunden. Wenig später nachdem ich mein Big Picture im Kasten hatte, zog der Himmel über mir wieder zu und ließ die schottische Landschaft im dichten Nebel verschwinden.
Über Alessandra Sarti
Alessandra Sarti – Pferde- und Naturfotografin mit Leib und Seele.
Ihr Leben mit den Pferden und in der Natur, die langjährige Erfahrung in der Fotografie und ihr künstlerischer Blick spiegeln sich in den einzigartigen Pferde- und Naturfotos von Alessandra Sarti wieder. Seit 20 Jahren bereist die mehrfach ausgezeichnete Fotografin die ganze Welt, immer auf der Suche nach dem perfekten Moment.
Internationale Zeitschriften und Kalenderverlage haben die herausragende Qualität und die Konsequenz ihrer fotografischen Arbeit zu schätzen gelernt und würdigen diese durch zahlreiche Veröffentlichungen auf Titelseiten und Kalenderblättern. Tierbesitzer, renommierte Züchter und Naturbegeisterte lieben ihre emotionalen Bilder, die unverwechselbar den Charakter, die Sanftmut, die Lebensfreude und die unbändige Kraft der Vierbeiner wiedergeben.
www.photosarti.at
info@photosarti.at
Alessandra Sarti auf Facebook
Alessandra Sarti auf Instagram
Dieser Text wurde von EQUESTRIAN WORLDWIDE – EQWO.net verfasst und ist KEINE Pressemitteilung. Das Kopieren des Text- und Bildmaterials ist nicht gestattet.