Bereits im September 2015 fanden in der Schweiz die nationalen Meisterschaften im Dressurreiten statt. Estelle Wettstein konnte dabei sowohl in der Kategorie Young Rider als auch im U25 Bewerb die Goldmedaille holen.
Estelle Wettstein und Friedrich der Grosse
Nach ihren Siegen wurde Estelle Wettstein mit ihren Pferden zur Dopingkontrolle gebeten. Bei ihrem U25 Siegerpferd Friedrich der Grosse fiel die genommene Probe positiv aus. Wettstein hatte ihr Pferd bis August mit Futter der Marke Swissfritz gefüttert – jenem Futter, dass bei Steve Guerdats (SUI) Pferden im selben Zeitraum ebenfalls zu positiven Dopingproben führte (EQWO.net berichtete). Nach bekannt werden der Futterkontamination bei Guerdat wechselten die Wettsteins auf Weisung des Verbandes die Futtermarke. Dennoch muss Friedrich der Grosse von diesem Futter gefressen haben.
Der Schweizer Pferdesportverband (SVPS) musste Estelle Wettstein als verantwortlicher Person daher den Schweizer Meistertitel aberkennen und sie für einen Monat sperren. Diese Sperre war vom 7. Dezember 2015 bis 7. Jänner 2016 gültig. Die Goldmedaille von Wettstein gehört nunmehr Jessica Neuhauser.
Wettsteins zweites Pferd Darlington, mit dem sie bei den Young Ridern Gold gewann, bekam anderes Futter als Friedrich der Grosse und war bei der Dopingkontrolle daher negativ.
Die Familie Wettstein nahm zu dem Vorfall Stellung:
„……Obwohl wir bereits im Augsut, als wir damals von den Fällen Guerdat und Bichsel erfahren hatten und zu diesem Zeitpunkt denselben Futtermittellieferanten wie diese beiden Fälle hatten, unsere Sportpferde umgehend auf das Futter eines anderen Herstellers umstellten, und bei der Fütterung und im Umgang unserer Tiere stets äusserste Sorgfalt walten lassen, sind wir umso mehr betroffen, da es leider bestätigt, dass es als Sportreiter leider praktisch unmöglich ist, unter den geltenden Regeln einen solchen Fall der Futterkontamination gänzlich auszuschliessen. Denn vom Futterlieferanten kann man leider nicht verlangen, dass er zu hundert Prozent sauberes Futter garantiert. In der Natur wachsen nun mal Pflanzen, deren Inhaltsstoffe auf der Dopingliste stehen. Unser Rechtsberater sowie unser veterinärmedizinischer Facharzt haben uns abgeraten den Fall rechtlich weiterzuziehen, da wenig Aussicht auf Erfolg besteht.“
Quelle: pferdonline.ch
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