CHIO Aachen
Ludger Beerbaum siegt im „Preis der AachenMünchener“
Nun war er endlich dran: Ludger Beerbaum (Riesenbeck) heimste in diesem Jahr seinen ersten Sieg beim CHIO Aachen 2011, dem Weltfest des Pferdesports, ein. Auf dem KWPN-Hengst Chaman siegte er im „Preis der AachenMünchener“, einer Springprüfung mit Stechen. In 42,19 Sekunden beendete er den Stechparcours als Schnellster und blieb fehlerfrei. „Das Stechen war vom Feinsten, das gelingt auch mir nicht alle Tage“, berichtete Beerbaum, der den Sohn von Baloubet du Rouet nun seit rund einem Jahr reitet. „Ich habe dieses Pferd von Luciana Diniz übernommen, er hatte damals Probleme mit dem Wasser. Er hatte nicht das größte Herz, war etwas schüchtern. Wir haben zu einer Superform zusammen gefunden, und es macht unheimlich Spaß, ihn zu reiten, weil er sehr ehrgeizig geworden ist.“ Platz zwei belegte der Schwede Rolf-Göran Bengtsson auf dem Holsteiner Hengst Casall La Silla in 42,73 Sekunden vor der Amerikanerin Laura Kraut mit der KWPN-Stute Teirra (42,80 Sekunden).
Ludger Beerbaum © www.chioaachen.de
Der Totilas-Hype habe dem Springsport keine Popularität gekostet. „Ich bekomme von all dem nicht viel mit, mein Job ist hier im Parcours, und Totilas habe ich in Aachen noch gar nicht gesehen. Für den gesamten Sport ist Totilas natürlich sehr gut, hoffen wir, dass sich die Leute an solche Preise gewöhnen“, sagte Beerbaum mit einem Augenzwinkern. Für ihn sei aber klar: „Für zehn Millionen Euro würde ich Chaman nicht hergeben.“ Für die Europameisterschaft plant er jedoch nicht mit dem zwölfjährigen Hengst, sondern mit der Goldfever-Tochter Gotha. „Ein Pferd, das Probleme mit dem Wasser hatte, ist keine sichere Bank für eine Mannschaftswertung. Wenn er mit mir Fehler macht, geht das auf meine Kappe, aber ich möchte nicht ein Team gefährden.“ Auch für den morgigen Rolex Grand Prix, der Große Preis von Aachen, setzt er auf die Fuchsstute.
„Wir haben heute bisher fantastischen Sport gesehen. 119.000 Zuschauer besuchten die Soers am Samstag, das ausverkaufte Abendprogramm der Dressur mit eingerechnet“, berichtete Turnierleiter Frank Kemperman. „Direkt nach dem Turnier setzen wir uns mit einigen Aktiven zusammen, um zu erfahren, was wir noch verbessern können. Wir sind dankbar für Anregungen und Kritik.“