4.) Konsequenz und Beobachtungsgabe
Richtiges Belohnen hängt vor allem mit der Konsequenz des Pferdebesitzers zusammen. In der Praxis kommt es immer wieder vor, dass das Pferd für beispielsweise für einforderndes Verhalten belohnt wird. Dem Pferd kann man es dann eigentlich nicht übel nehmen, wenn es das negative Verhalten immer wieder und wieder zeigt. Denn: Es hat ja schon ein paar Mal funktioniert. Schaut also genau hin, wann die gewünschte Reaktion erkennbar ist. Mir ging’s zum Beispiel beim Erlernen des Schulterweichens so, dass mich meine Hafi-Stute Sissy vom Boden aus schlichtweg ausgetrickst hat. Sie hat sich schön gebogen und schnell aufs Kommando reagiert. Ich dachte mir nur „Super, das sieht ja schon gut aus“ und habe es belohnt. In der nächsten Trainerstunde war klar, dass mich die schlaue Maus an der Nase herum geführt und den bequemsten Weg gewählt hat. Denn: Sie hat mich optisch getäuscht, indem sie den Hals schön gebogen hat, aber mit der Schulter nicht gewichen ist. Mittlerweile erkenne ich den Unterschied und das Schulterweichen klappt im Schritt und ansatzweise auch schon im Trab.