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Startseite News 10 Fakten über Pferdeauktionen, die du noch nicht kanntest
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10 Fakten über Pferdeauktionen, die du noch nicht kanntest

  • Okt. 14, 2025
Fohlen auf Pferdeauktion © Adobe
Ob Nachwuchstalent oder zukünftiger Star: Auf Auktionen entscheidet oft ein kurzer Moment über Millionen. © Adobe
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Pferde – Adrenalin, Glamour & jede Menge Geld! Auf Pferde-Auktionen werden in Europa jährlich mehrere tausende Pferde verkauft. Immer wieder erzielen Ausnahmepferde Rekordsummen. Was steckt hinter den spektakulären Events und wie geht es nach einer Auktion weiter?

Pferdeauktionen erfreuen sich seit Jahrhunderten großer Beliebtheit. Die deutsche reiterliche Vereinigung (FN) führt alleine im Jahr 2024, 683 versteigerte Reitpferde, und im gleichen Zeitraum 2.200 via Auktionen verkaufte Zuchtpferde, Fohlen und Ponys bei Verband-Auktionen. Dabei wechseln immer mal wieder Pferde für rekordverdächtige Summen die Besitzer: 2024 erhielt ein Hannoveraner-Junghengst bei der Körung den Zuschlag bei 2 Millionen Euro. Erst im September wurde ein springgezogenes Fohlen mit besonderer Zeichnung für über 400.000 Euro ersteigert. Der aktuellste Fall ist „For Hope“, eine vierjährige Dressurstute die für 355.000 Euro nach Aubenhausen verkauft wurde.

Hier kommen #10Facts über Auktionen, die Du noch nicht wusstest:

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1. Kaufpreis ist nicht gleich Kaufpreis

Für manche Käufer:innen kommt nach Zuschlag und Unterschrift der Schock: Denn, auch wenn der Preis nach Zuschlag bereits sehr hoch ist, bleibt es nicht dabei. Der Zuschlags- oder auch „Hammer-Preis“ ist nämlich netto. Sprich hier kommen je nachdem ob gewerblicher oder privater Kauf noch 20 % Mehrwertsteuer hinzu. Weiters verrechnet das Auktionshaus eine Gebühr, die zwischen fünf und zehn Prozent des Zuschlagspreises (ohne MwSt) liegt. Danach folgen noch die Transportkosten und etwaige Zölle in das neue Zuhause. Falls das Pferd bis zur Abholung noch einige Tage im Auktionsstall bleiben soll, können auch hier Kosten anfallen (meist ab 7 Tage).

Empfehlung: Dein Maximal-Preis sollte niedriger als dein Budget angesetzt sein, damit du nach der Auktion keine bösen Überraschungen erlebst.

2. Manche Käufer:innen bieten gar nicht selbst

Manchmal sitzt der/die Käufer:in gar nicht in der Auktionshalle. Bei großen, internationalen Auktionen ist das sogar Gang und Gebe. Es gibt mehrere Möglichkeiten, ein Pferd zu ersteigern, ohne selbst anwesend zu sein: 

-Online: Bei „Hybrid-Auktionen“ ist es möglich, sowohl in Persona als auch digital via Internet zu steigern. Bei Online-Auktionen ist das sogar die einzige Möglichkeit zuzuschlagen.
-Per Telefon: Das Auktionshaus hat vor Ort mehrere Telefonist:innen sitzen, die Gebote via Telefon annehmen.
-Über eine Stellvertretung: Statt selbst vor Ort zu sein, kann jede(r) eine bevollmächtigte Stellvertretung zur Auktion schicken. Diese bietet dann im Sinne des/der Käuferin

3. Kaufen ohne Probereiten?

Kaufen, ohne das Pferd zu kennen: Das ist bei vielen Auktionen ein Kernrisiko. Während man sich bei manchen Auktionen ein paar Tage vor der Auktion zum Probereiten anmelden kann, gibt es das bei anderen nicht. In diesen Fällen sieht man die Bewegung entweder im Freilauf oder unter dem Sattel von ausgebildeten Bereiter:innen. Manchmal kann man sich das Pferd in der Box ansehen, um einen ersten Eindruck zu bekommen. Für eine Vorauswahl können sich Käufer:innen im Vorhinein Verkaufsvideos, Röntgenbilder, Abstammung, ev. Turnierresultate usw. ansehen. Für Auktionen gilt oft: Es kauft Hoffnung, statt Gewissheit.

4. Rennpferde teurer als Dressur- & Springpferde

Das wird jetzt einige verwundern, aber Dressurpferde erzielen auf Auktionen nicht annähernd Rekordsummen, wie Rennpferde es tun. Das teuerste Rennpferd der Welt wurde laut Guinness World Records 2006 für 16 Millionen US-Dollar ersteigert: Ein erst zweijährige Galopper, namens „The Green Monkey“. 2000 soll Fusaichi Pegasus sogar für 70 Millionen US-Dollar verkauft worden sein, das war aber vermutlich eine Privat-Transaktion und keine öffentliche Auktion.

5. Nicht jedes angebotene Pferd erscheint in der Auktion

Wenn ein(e) Besitzer:in sein/ihr Pferd bei einer Auktion verkaufen möchte, muss er/sie es erstmal anmelden. Dann steht es dem Auktionshaus zu, eine Auswahl zu treffen. Bei den Vorauswahl- oder Begutachtungsterminen werden die Pferde im Freilauf gezeigt, vorgeritten und danach in einer Musterung (Messungen & Vetcheck) überprüft. Einige Pferde werden dann abgewiesen und erscheinen gar nicht erst im Auktionslot.

6. Kaufentscheidung fällt schon vor der Auktion

Pferde-Auktionen werden oft romantisiert. Aber nicht Liebe auf den ersten Blick, sondern oft wochenlange Recherche, beeinflusst die Entscheidung zu bieten oder eben nicht. Viele Käufer:innen beobachten ihre Favoriten über Wochen hinweg. In der Auktions-Halle geht es dann nur noch darum, wie weit man bereit ist zu gehen, und nicht ob man überhaupt bieten möchte.

Der gekörte DSP-Hengst v. Totals – Bordeaux wurde zu einem Spitzenpreis von 181.000€ im Jahr 2022 ersteigert. © Petra Kerschbaum
Ein weiteres Beispiel für die hohen Preise bei Pferdeauktionen: DSP-Hengst v. Totilas-Bordeaux wurde zu einem Wahnsinnspreis von 181.000€ 2022 ersteigert. © Petra Kerschbaum

7. Auktionen ohne Mindestpreis

Es gibt Pferde-Auktionen mit oder ohne Mindestpreis (No-Reserve), bei denen die/der Höchstbietende das Pferd abnimmt, auch wenn der Preis überraschend niedrig ist. Solche Auktionen werden oft als riskanter, aber dementsprechend reizvoll angesehen. Das wird häufig als Verkaufsstrategie in spezialisierten Auktionen gemacht. Dabei hat der/die Verkäufer:in auch immer die Chance, das Pferd selbst zu ersteigern. In diesem Fall muss er die Steuern und Auktionsgebühren dennoch bezahlen.

8. Online-Auktionen holen auf

Bereits die Hälfte aller Pferde-Auktionen findet online statt. Durch die Corona-Pandemie erfreute sich die neu aufgekommene Möglichkeit großer Beliebtheit und wurde rasch gut angenommen. Auch wenn bei Online-Auktionen die Events inklusive gesellschaftliche Highlights wegfallen. Neben den klassischen Vor-Ort-Auktion und der Online-Auktion, bieten viele Auktionshäuser auch Hybrid-Auktionen statt.

9. Vereinbarkeit: Auktionen & Tierschutz?

„Welfare of the Horse“ – auch bei Auktionen ein großes Thema. Meist werden die Pferde bereits im Vorhinein für Beritt zum Auktionsort gefahren. Dort werden sie in kurzer Zeit möglichst optimal durch eine(n) fremde(n) Bereiter:in vorbereitet. Dann möglicherweise über Tage hinweg von mehreren Interessent:innen probegeritten. Am Tag der Auktion müssen die Pferde sich vor einem großen Publikum möglichst spektakulär präsentieren.

Diesem Stress versuchen Auktionshäusern mit professionellem Verhalten gegenüberzutreten. Es wird auf Ruhe in den Stallungen geachtet, regelmäßige Tierarztkontrollen bescheinigen die Gesundheit der Pferde, Probereit-Termine müssen im Vorhinein ausgemacht werden, um zu viel Belastung an einem Tag zu vermeiden.

Dennoch muss neuen Besitzer:innen bewusst sein: Eine Auktion bedeutet für ein Pferd Stress. Nach dem Kauf, sollte das Pferd daher genügend Zeit bekommen um im neuen Zuhause an- und „runter“ zu kommen.

10. Verden & Vechta als Pioniere der Reitpferde-Auktionen

Verden in Hannover, Deutschland, und Vechta in Oldenburg, Deutschland, sind bis heute zwei der (wenn nicht die) bedeutendsten Auktionshäuser Europas für Dressur- & Springpferde. Dort fanden bereits in den 1950er Jahren die ersten richtigen Reitpferde-Auktionen statt. Jährlich finden in Verden, dem Zuhause des Hannoveraners in etwa. Sieben Auktionen statt. In Vechta – der Heimat der Oldenburger – sind es 2025 sechs Auktionen.

Weiterführende Links:
>> Westfälische Herbst-Auktion: Lot Nr. 4 Total Hope
>> 355.000 Euro! Wieder eine Auktions-Preisspitze für das Team Aubenhausen

Dieser Text wurde von EQUESTRIAN WORLDWIDE – EQWO.net verfasst. Das Kopieren des Text- und Bildmaterials ist nicht gestattet.

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