Mit 6.100 Zuschauern kann man zum zweiten Renntag in Leipzig am 7. Juni 2015 mehr als zufrieden sein und es wurden den Besuchern sieben spannende Rennen geboten, darunter das Juniorrennen für Nachwuchsreiter über 1.600 Metern.
Obwohl die Bahn eine Woche lang bewässert worden war, war das Geläuf fest, stellenweise gut. Grund dafür war der starke Wind, der den Boden genauso schnell wieder trocknete, wie er bewässert wurde. Für so manches Pferd, wie den Hallenser Auensee, passte der feste Boden überhaupt nicht und so gab es den ein oder anderen Überraschungssieger, wie France Extreme, der im fünften Rennen mit Tabea Rödel im Sattel das Rennen überlegen gewann.
Den Juniorcup, in dem Halbblüter an den Flaggenstart gingen, gewann mit einem Start-Ziel-Sieg Schwarze Perle mit Vivien Korbus.
Der italienische Jockey Michael Cadeddu konnte in Leipzig zwei Siegestreffer landen. Im ersten Rennen sass er auf Amazonit, der im vergangenen Jahr im 145. Deutschen Derby unplatziert lief und überhaupt seiner einstigen Bestform hinter her galoppierte.
In Leipzig war die Aufgabe für den jetzt vierjährigen schwarzbraunen Wallach eine leicht zu lösende, denn es gingen nur drei Pferde an den Start, zwei waren Nichtstarter. Die dreijährige Stute Paradise absolvierte im dritten Rennen ihren ersten Lebensstart und war mit Michael Cadeddu prompt siegreich.
Ebenfalls zwei Tagessiege konnte Wladimir Panov verbuchen. Im zweiten Rennen sah der fünfjährige Wallach Emerald Fury im Führring sehr gut aus und er gewann mit Wladimir Panov im Sattel.
Mit Giant Step, einem zehnjährigen Wallach, sorgte Wladimir Panov im vierten Rennen für einen Überraschungssieger, denn eigentlich galt Kitaneso mit Patrick Gibson und Ishasha mit Tom Schurig als die Favoriten. Der Big Shuffle-Sohn servierte sie einfach ab und Ishasha mußte sich mit Rang zwei zufrieden geben.
Das sechste und letzte Rennen des Tages sorgte mit Ledena unter Rene Piechulek für einen Favoritensieg. Auf Rang zwei kam Werra unter Michael Cadeddu und der Dresdner Trainer Lutz Pyritz meinte zum Abschneiden seines Schützlings: „Die Stute muss noch eine Menge lernen.“
Mit Humor nahm der Leipziger Trainer Marco Angermann das Verhalten seines Schützlings Fritz im letzten Rennen: „War das jetzt ein Steherrennen?“ Denn der vierjährige Wallach Fritz konnte von Federico Guanti nach dem Rennen nicht angehalten werden und drehte zwei Extrarunden. Er musste wohl Geschmack am ersten Rennen seines Lebens gefunden haben, denn mit seinem fünften Platz lief er noch ins Geld.
Fritz` Vater Santiago – der Schimmel sieht nach wie vor blendend aus – deckt übrigens im sächsischen Landesgestüt Torgau, das zu Moritzburg gehört. Zu DDR-Zeiten standen hier 120 Mutterstuten der Rasse Englisches Vollblut. Heute wird die Vollblutzucht privat betrieben, das Kerngeschäft von Graditz ist das Züchten von Warmblütern.
Der Wettumsatz betrug ordentliche 88.136,24 Euro, von denen 55.015,50 Euro auf der Bahn gewettet wurden und 33.120,74 Euro in der Außenwette.
Bewegung kommt in die Sanierung der Sandbahn in Leipzig, denn die geht wohl voraussichtlich noch dieses Jahr über die Bühne und würde damit das Leipziger Trainingsquartier für Besitzer von Rennpferden um einiges attraktiver machen.
Ergebnisse:
(Pferd, Jockey, Besitzer, Trainer)
Abkürzungen: Sb. = Seitenblender, SKL = Scheuklappen, O. = Scheuklappen
Reihenfolge: Pferd, Jockey, Besitzer, Trainer
1. Preis des SC DHfK
Kategorie F – 2.000 Meter
1. Amazonit – M. Cadeddu, Gestüt Karlshof, H. Grewe
2. Valeron (IRE), Sb. – R. Piechulek, Stall Contenance, St. Richter
3. Eria (POL) – T. , Schurig, Stall Kogut/Polen, Frau E. Probena/Polen
Nichtstarter: Best Love Song, Nimble Alpha (FR)
2. Gegenbauer-Cup
Ausgleich IV – Kategorie F – 2.000 Meter
1. Emerald Fury (GB), SKL – W. Panov, Besitzertrainer F. Lippitsch
2. Reality – N. Sechi, Horse Racing Berlin, R. Dzubasz
3. Royal Rubin – M. Cadeddu, Stall Muggensturm, H. Franke
Nichtstarter: Hartshead Flyer (IRE)
3. Preis des Unternehmerverbandes-Sachsen
Kategorie D – 1.850 Meter
1. Paradise – M. Cadeddu, Gestüt Karlshof, W. Hickst
2. Miss Sommeroh (IRE) – W. Panov, R. Kopf, H.-J. Gröschel
3. Pajette – M. Cadeddu, P. Wiederhöft u.a., U. Stech
Nichtstarter: Love Flowers
4. Preis von „Gemeinsam für Leipzig“
Ausgleich III – Kategorie D – 1.600 Meter
1. Giant Step – W. Panov, Stall Sternenhimmel, Frau I. Ferentschak
2. Ishasha – T. Schurig, H. Katschke, R. Dzubasz
3. Seepracht – M. Cadeddu, Galopp-Club Herrenkrug, St. Richter
5. Preis der sächsischen Wirtschaft
Ausgleich IV – Kategorie F – 1.600 Meter
1. France Extreme (CZE), Sb. – Frau T. Rödel, Besitzertrainer F. Lippitsch
2. Opalin – Am. Frau V. Müller, Stall Rabenklippe, Frau M. Lindemann
3. Komeos, Sb. – W. Panov, Frau A. Glodde u. Partner GbR, Frau A. Glodde
Nichtstarter: Fighting Storm (GB)
6. Birkhahn-Rennen
Kategorie E – 1.600 Meter
1. Ledena (GB), SKL – R. Piechulek, Litex Commerce AD, M.G. Mintchev
2. Werra –M. Cadeddu, Gestüt Helenhof, L. Pyritz
3. Onenightinbangkok – T. Schurig, Stall Falcarolus, J.D. Hills
Weitere Renntage:
23. August
17. Oktober
Text © Nadja N. Naumann für EQUESTRIAN WORLDWIDE – EQWO.net