Dressur – Was für ein Wochenende für das Reitsportzentrum Pannonia: Der ewige Zweite, Peter Gmoser (B), ritt zum ersten Staatsmeistertitel seiner Karriere, und Lebensgefährtin Belinda Weinbauer (B) entschied die kleine Tour für sich. Am Reiterhof Stückler verteidigten außerdem Fiona Spranz (NÖ) in der U25-Tour und Felicita Simoncic (W) bei den Jungen Reitern ihre Titel. Pepo Puch (ST) holt sich seinen insgesamt elften Meistertitel.
In der Grand Prix Musikkür, dem zweiten Teilbewerb der Österreichischen Staatsmeisterschaft, traten nur mehr sechs Reiter-Pferd-Paare an. Die beste Kür zeigte Isabella Willibald (ST) mit ihrem zehnjährigen Richterhof‘s Farbenfroh. 74,975 % gab es für die Darbietung zu Musik von Helene Fischer. Der Sieger des Grand Prix, Peter Gmoser (B), scorte nur etwas weniger und ritt mit 74,780 % und knapp einem Punkt Vorsprung im Durchschnitt zum Sieg in der österreichischen Staatsmeisterschaft.
Peter Gmoser erzählte im EQWO.net-Gespräch: „Der Besitzer des Pferdes (Anmk.: Herbert Jerich) hat sich eine große Bühne für sein Pferd gewünscht. Daher haben wir es ohne viel Vorbereitung gewagt. Ich war überrascht, wie er das doch gemeistert hat, obwohl wir doch etwas vor der Musik waren. Wir haben eine richtige Freude!“ Doppelte Freude, da es der erste Staatsmeistertitel überhaupt für den zweifachen Olympia-Teilnehmer ist: „Ich war sicher 15x Zweiter, ich dachte ich bin ‚Born to be Second‘, aber: unverhofft kommt oft!“ Die Bronzemedaille sicherte sich Walter Seidl (NÖ) auf seinem mächtigen Dante‘s Creek v. Dante Weltino mit einer Musikkür zu 71,810 %.
Belinda Weinbauer (B) und Victoria Max-Theurers neunjähriger Scuderia-Sohn Sapperlot VMT waren in St. Georg und Intermediaire I nicht zu schlagen. Mit 72,393 % und 73,509 % sicherte sich die Burgenländerin nach drei Staatsmeistertiteln 2023 den Titel in der kleinen Tour. Über Silber jubelt Teresa Rhomberg-Rochelt (V), die im Sattel von D Rex RR v. Don Noblesse mit 72,018 % im zweiten Teilbewerb noch Manuel Springhetti (W/71,272 %) und seinen achtjährigen Westfalen-Hengst Danestos v. Dante Weltino OLD überholten.
Sieben Reiter:innen traten um den Meisterschaftstitel in der Paradressur an. Für den Rekordmeister Pepo Puch (ST) eine schöne Entwicklung: „Vorallem wenn man bedenkt, dass die Championatsreiter:innen Bernd Brugger, Valentina Strobl und Michael Ferringer nicht mit dabei waren.“ Der Steirer ließ sich auch heuer den Titel nicht nehmen. Mit 79,015 % im ersten Teilbewerb und 86,667 % in der Musikkür ist Pepo Puch höchst zufrieden: „Blue war super drauf, und ich fühle mich einfach so viel besser und bin schmerzfrei. Wir haben eine solide Kür gezeigt!“ Silber ging erneut an Julia Sciancalepore (K), die auf ihrem Heinrich IV. eine gelungene Schritt-Kür für 84,501 % zeigte. Der Heinrich-Heine-Sohn präsentierte sich deutlich verbessert als noch vor wenigen Wochen bei der Europameisterschaft in Riesenbeck und Julia jubelte über die Höchstnote 10 von der Richterin bei M (Elisabeth Hudec-Semeleder) für die Einwirkung des Reiters. Auf Rang drei platzierte sich Thomas Haller (OÖ) auf Haller‘s Espalion. Die beiden scorten in der Kür bei ihrer Comeback-Saison 80,000 %!
Nachwuchs-Bewerbe U25 bis Pony stark besetzt
Beinahe wäre es der Hattrick für das Haus Gmoser gewesen, da Lukas Fuchs-Benes (NÖ) und Gogogachetto Chippendale nach dem ersten Teilbewerb der U25-Tour in Führung lagen. Im Grand Prix 16-25 hatte der 22-jährige Niederösterreicher einen Fehler in den Einerwechseln und scorte 68,302 % – Silber. Fehler in den Einerwechseln hatte auch die Titelverteidigerin Fiona Spranz (NÖ) auf Santiago. Die Darbietung der beiden gefiel den Richterinnen dennoch insgesamt besser: 69,423 % und der Sieg im Grand Prix und der Meisterschaft! Damit sind ausgerechnet die beiden U25-Reiter:innen, die nicht zur Europameisterschaft entsandt wurden, auf den vorderen Rängen. Die Bronzemedaille ging an Jonas Frick (W) und die hochmotivierte Hotline-Stute Juno. Auch die beiden schlossen sich bei den Fehlern in den Einerwechseln an, zeigten dafür eine schöne Piaffe-Passage-Tour: 67,488 %.
Den U25-Grand-Prix gewann jedoch ein anderer: Paul Jöbstl (ST) ritt den Bewerb mit dem Europameister Elastico zu Sichtungszwecken und erhielt bei ihrem ersten gemeinsamen Grand Prix der Klasse U25 auf Anhieb 70,698 %. Platz zwei belegte Felicita Simoncic (W) auf ihrem 13-jährigen Wynton-Nachkommen Four Legends KS. Ihre 70,535 % gelten ebenfalls als Sichtungsergebnis für das kommende Jahr.
Felicita Simoncic (W) ließ sich nicht nur in der U25-Tour mit ihrem Four Legends KS sichten, sondern hatte auch ihr EM-Pferd Immowert’s Ivar mitgebracht. Die Mission: Titelverteidiung in der Klasse U21! Mit zwei Siegen zu über 74 % ging dieses Ziel auf. Silber sicherte sich trotz eines kleinen Malheurs im zweiten Teilbewerb Florentina Jöbstl (ST) auf dem Hannoveraner-Hengst Bodyguard. Ihnen kam die tolle Vorrunde vom Vortag zu 72,895 % zu Gute, die das heutige Ergebnis von 66,842 % wettmachten. Pia Stallmeister (NÖ) und Cantano Tetti v. Santano durften sich über die Bronzemedaille und 70,175 % bzw. 68,246 % freuen.
Alle guten Dinge sind drei, wenn es um die Familie Jöbstl im Dressursport geht. Fanny Jöbstl (ST) holte die dritte Podiums-Platzierung nach Hause und noch dazu die schönste in Gold! Auf ihrer Oldenburger-Stute Simsalabim OLD ritt sie in der heutigen Junioren Einzelwertung zu 72,588 %, vor Teamkollegin und späterer Vize-Meisterin Katharina Zajic (W) auf ihrem EM-Pferd Fidelio. Die Bronzemedaille der U18-Tour ging in die Steiermark: Mariella Riedler (ST) und ihr Pony Latino scorten 70,044 % und ritten einem Großteil der „Großen“ davon.
Der Titel bei den U14-Reiter:innen ging an die Niederösterreicherin Anna Bruckberger und ihren Hannoveraner-Wallach Beautiful Day v. Buddenbrock. Nach einem Sieg an Tag eins reichte im zweiten Teilbewerb Rang zwei mit 76,417 % für die Goldmedaille bei den Österreichischen Meisterschaften. Silber ging mit sechs Punkten Rückstand an Sophie Marie Birkmann (T) und ihr italienisches Warmblut Annarella Di Villagana v. Calido, vor Anna Kostelecky (W) und Sirlano v. Sir Donnerhall II.
Bei den Ponyreiter:innen war die Medaillenentscheidung denkbar knapp. Mit einem Sieg und einem dritten Platz sicherten sich Selina Staufer (NÖ) und ihr Deutscher Pony-Wallach Percy Jackson den Meistertitel in der Ponyklasse. Beinahe wäre Carolin Michelfeit (NÖ) auf Newmaxx Moon noch an die beiden herangekommen, mit weniger als einem Punkt Rückstand darf sich die Niederösterreicherin über Silber freuen. Bronze ging an den EM-Teilnehmer Markus Holzmüller (OÖ) und Hektor B, der ebenfalls nur knapp über einen Punkt dahinter liegt.
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